Die deutschen Darts-Profi Gabriel Clemens und Martin Schindler haben das WM-Achtelfinale verpasst.
Während Clemens sich mit einem 1:4 deutlich dem Engländer Dave Chisnall geschlagen geben musste, erlebte Schindler einen Thriller ohne Happy End: Trotz einer 2:0-Satzführung unterlag der Strausberger dem Engländer Scott Williams nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle im Londoner Alexandra Palace 3:4. (Littler-Show geht weiter - auch Smith & MVG im Achtelfinale)
Schindler kann sich nicht viel vorwerfen
"Ich habe nicht viel falsch gemacht, nur minimal, ein bisschen", sagte Schindler am Sport1-Mikrofon frustriert. Auch wenn er mit 13 perfekten 180er-Würfen einen deutschen WM-Rekord aufstellte und unter dem Strich einen besseren Average als sein Gegner warf, reichte es am Ende nicht, um als zweiter Deutscher überhaupt in die Runde der letzten 16 einzuziehen.
Zunächst hatte Schindler mit zwei gewonnenen Sätzen an seinen überzeugenden Zweitrunden-Auftritt gegen den Niederländer Jermaine Wattimena (3:1) angeknüpft, dann verlor er aber mit fünf verlorenen Legs in Folge den Faden. Erst nach der dritten Pause spielte Schindler wieder groß auf, musste sich in einem Match mit stetigen Richtungswechseln aber letztlich geschlagen geben. Williams fand fast immer eine Antwort.
Clemens mit Fehlstart
Im Gegensatz zu Schindler legte Clemens, WM-Halbfinalist der letzten Ausgabe, einen Fehlstart hin und kam überhaupt nicht in die Partie. Die Doppel-Quote des Saarländers lag zwischenzeitlich bei unter zehn Prozent - ein katastrophaler Wert. Sein routinierter Gegner konnte das Match von vorne spielen. Die erste Partie zweier gesetzter Spieler wurde so zu einer eindeutigen Angelegenheit - auch wenn Clemens, der 2021 als erster deutscher Darts-Profi den Sprung in ein WM-Achtelfinale geschafft hatte, mit dem gewonnenen vierten Durchgang kurzzeitig Hoffnung schöpfte.
Clemens fand einen simplen Grund für seine deutliche Niederlage, "weil ich scheiße gespielt habe - vor allem die ersten drei Sätze", sagte der 40-Jährige und ergänzte: "Man hat gesehen, dass ich es versucht habe. Es ist unheimlich schwer, ein 0:3 zu drehen. Auch mir ist es nicht gelungen."
BVB-Profi Schlotterbeck unter den Fans
Deutschland droht nach den Festtagen vor Weihnachten nun die große Ernüchterung, zwei Chancen verbleiben am Donnerstag. Florian Hempel und WM-Debütant Ricardo Pietreczko kämpfen um das Weiterkommen - und die Aufgaben haben es in sich. Der Wahl-Kölner Hempel trifft am Nachmittag (13.40 Uhr) auf den hoch gehandelten Stephen Bunting, am Abend (ca. 21.15 Uhr) bekommt es "Pikachu" mit Top-Favorit Luke Humphries zu tun.
Schindler haderte mit seinem Match, das vor den Augen von zahlreichen deutschen Fans - darunter BVB-Profi Nico Schlotterbeck - so gut begonnen hatte. "Ich bin ehrlich, ich dachte nach der 2:0-Satzführung: Ich kann das Ding hier mit 4:1, vielleicht 4:2 holen. Ich habe auch auf das 4:0 gehofft. Er hat zu keiner Sekunde aufgegeben. Das muss man ihm hoch anrechnen", sagte Schindler. Die Entscheidung fiel schließlich in der Satzverlängerung.
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