Olympia 2022 News: Burghardt bei Sommer- und Winterspielen

Zwei Mal Olympia in 28 Wochen: Medaillenträume bei Sprinterin Burghardt

Image: Deutschlands schnellste Sprinterin Alexandra Burghardt soll die Top-Fahrerin Mariama Jamanka zu Bob-Gold verhelfen.

Erst Tokio, nun Peking: Sprinterin Alexandra Burghardt startet zwei Mal binnen 28 Wochen auf der olympischen Bühne - und schielt sogar auf eine Medaille.

Der größte Unterschied zwischen Sommer- und Winterspielen? Alexandra Burghardt lacht. "Tatsächlich ist es sehr ähnlich, hier ist es nur viel, viel kälter", sagt Deutschlands beste Sprinterin im Gespräch mit dem SID und zupft sich das rote Stirnband zurecht.

Bei Temperaturen um minus 15 Grad greift die "Frostbeule" bei ihrem zweiten Olympia-Abenteuer binnen 28 Wochen ziemlich unverhofft nach einer Medaille. Als Anschieberin von Olympiasiegerin Mariama Jamanka stehen die Chancen der 27-Jährigen im Eiskanal von Yanqing äußerst gut.

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"Ich habe das Gefühl, dass das Ding sehr gut wegfliegt", berichtet Burghardt über den Startvorgang, bei dem die deutsche 100-m-Meisterin den Schlitten zusammen mit Jamanka bis zur ersten Kurve auf knapp 45 km/h beschleunigt.

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Burghardt und Jamanka mit Bestzeiten am Start

Der Blick auf die Zahlen bestätigt den Eindruck: Im ersten Training stellte das Duo in Abwesenheit mancher Topfavoriten zwei Mal die Bestzeit am Start auf. Wenn es am Freitag und Samstag in vier Läufen um die Medaillen im Zweier geht, soll es am Anschub also nicht scheitern.

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Burghardt hat sich mittlerweile nicht nur an die Kälte in China gewöhnt ("An den ersten drei Tagen dachte ich wirklich, ich erfriere hier", sagte sie bei web.de), sondern auch an die rasanten Fahrten durch den Eiskanal. Sie legte einen steilen Aufstieg hin - vorbei an etablierten Kräften zu einer der besten drei Anschieberinnen in Deutschland.

ZUM DURCHKLICKEN: Die überraschendsten deutschen Medaillen-Gewinner bei Olympischen Winterspielen

1956 Cortina d'Ampezzo: Gold für Rosa "Ossi" Reichert (Ski alpin/Riesenslalom). Reichert (verstorben 2006) war Deutschlands erste Ski-Olympiasiegerin nach dem Krieg - nachdem ihr wegen einer Verletzung schon das Karriereende gedroht hatte.
1960 in Squaw Valley: Gold für Heidi Biebl (Ski alpin/Abfahrt). Medaillenanwärterin? Ja. Gold? Überraschte die kürzlich verstorbene Biebl selbst so sehr, dass sie nicht mal die Nationalhymne bei der Siegerehrung erkannte.
1960 Squaw Valley: Gold für Helmut Recknagel (Skispringen). Als erster nicht-skandinavischer Skispringer gewann Fahnenträger Recknagel im damals noch üblichen "Superman-Stil", also mit nach vorne gestreckten Armen, die olympische Goldmedaille.
1960 Squaw Valley: Gold für Georg Thoma (Nordische Kombination). Ebenfalls als erster Nicht-Skandinavier wurde "Jörgi" Thoma Olympiasieger in der Kombination und Sportler des Jahres in Deutschland.
1964 Innsbruck: Gold für Manfred Schnelldorfer (Eiskunstlauf). Eigentlich ging es für den Münchner nur um maximal Silber. Klarer Favorit war der Franzose Alain Calmat. Doch weit gefehlt, Schnelldorfer gewann Pflicht und Kür.
1972 Sapporo: Gold für Monika Pflug (Eisschnelllauf). Sie kam als 17-jähriges Küken nach Japan und düpierte die Konkurrenz. Mit ihrem überraschenden Triumph über die 1000 m begann ihre große internationale Karriere.
1976 Innsbruck: Bronze für das Eishockeyteam. "Das Wunder von Innsbruck": Die Spieler hatten sich mit dem vierten Platz abgefunden, ehe sie realisierten: Der Torquotient entscheidet. Bronze vor den USA - mit 0,0041 Treffern Vorsprung.
1976 Innsbruck: Gold für Rosi Mittermaier (Ski alpin/Abfahrt). Die Geburtsstunde der "Gold-Rosi". Mittermaier, eher eine Slalom-Spezialistin, gewann in ihrer Karriere nur diese eine Abfahrt. Es folgten Gold im Slalom und Silber im Riesenslalom.
1988 Calgary: Team-Gold für Nordische Kombinierer. Nach den Einzel-Plätzen 13, 25 & 28 hatte niemand mit ihnen gerechnet, doch mit vereinten Kräften ließen Thomas Müller, Hans-Peter Pohl und Hubert Schwarz alle hinter sich.
1988 Calgary: Gold für Marina Kiehl (Ski alpin/Abfahrt). Die Münchnerin war eher Super-G-Spezialistin. Von ihren sechs Weltcupsiegen vor Olympia hatte sie keinen in der Abfahrt geholt.
1992 Albertville: Gold für Olaf Zinke (Eisschnelllauf/1000 m). Nie vorher und auch nie mehr danach gelang dem Berliner eine annähernd vergleichbare Leistung. Er gewann Gold mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung.
1994 Lillehammer: Gold für Markus Wasmeier (Ski alpin/Super-G und Riesenslalom). Schon Gold im Super-G war nach Rang 36 in der Abfahrt ein Coup. Gold im Riesenslalom dann eine Sensation.
1998 in Nagano: Gold für Nicola Thost (Snowboard/Halfpipe). Dass Thost eine gute Snowboarderin ist, war Experten bekannt. Dass sie die Olympia-Premiere in der Halfpipe gewinnt, war dennoch eine große Überraschung.
2002 Salt Lake City: Gold für die Frauenstaffel (Langlauf). 22 Jahre mussten die deutschen Langläufer auf Gold warten, dann schlugen Evi Sachenbacher, Manuela Henkel, Viola Bauer und Claudia Künzel zu.
2010 in Vancouver: Gold für Viktoria Rebensburg (Ski alpin/Riesenslalom). Rebensburg hatte zuvor im Weltcup nur einmal als Zweite auf dem Podium gestanden. Nach dem ersten Lauf war sie nur Sechste gewesen.
2014 Sotschi: Gold für Carina Vogt (Skispringen). Sie hatte noch nie einen Weltcup gewonnen - und schrieb doch Geschichte: Als erste Skispringerin gewann Vogt 2014 in Russland eine Olympische Goldmedaille.
2018 Pyeongchang: Silber für das Eishockeyteam. Die "Silbersensation": Das Team wuchs im Turnierverlauf über sich hinaus und scheiterte nur denkbar knapp an Gold. *Zusammengestellt vom SID
2022 Peking: Gold im Sprint für das Langlauf-Duo Katharina Hennig (r.) und Victoria Carl: Die beiden können ihr Glück kaum fassen. Olympisches Gold für Deutschland im Langlauf ist eine Sensation.

Erst im vergangenen November in Innsbruck hatte sie ihr Weltcup-Debüt in Jamankas Bob gegeben. Nach zwei zweiten Plätzen bei den folgenden Stationen in Winterberg und Altenberg war klar: Burghardt fährt nach ihrem Olympia-Debüt in Tokio auch mit nach Peking.

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"Ich habe so viele Jahre trainiert, um mir meinen olympischen Traum zu erfüllen, nun darf ich ihn gleich zweimal in einem halben Jahr leben", sagte Burghardt, die in der japanischen Hauptstadt ins 100-m-Halbfinale gestürmt war und mit der Staffel den fünften Platz belegt hatte.

Befristeter Job in der Eisrinne

Ihr Weg von der Leichtathletik zum Bobsport ist nicht untypisch in der Szene. Der erfolgreichste Bobsportler bei Olympia, Kevin Kuske, kommt ursprünglich ebenfalls von der Tartanbahn.

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Allerdings sind die Ex-Leichtathleten in aller Regel deutlich länger im Schlittensport unterwegs als nur wenige Monate. Burghardt begreift ihren Einsatz in der Eisrinne dagegen als befristeten Job. Schon jetzt ist klar, dass es nach Olympia nur noch um Leichtathletik gehen wird.

Das sorgt durchaus für Störgeräusche unter den Anschieberinnen, "und ein Stück weit kann ich die Unzufriedenheit ja auch nachvollziehen", sagte Bundestrainer Rene Spies dem Spiegel. "Aber wir sind im Leistungssport."

Sport-Informations-Dienst (SID)

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