Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben Olympia noch längst nicht abgehakt. Der erste Kontakt mit der Großschanze misslingt aber gründlich.
Von Liebe auf den ersten Blick konnte nach Karl Geigers Begegnung mit der Großschanze keine Rede sein. Gefrustet von schwachen Sprüngen und noch immer mitgenommen von der Farce im Mixed stapfte der Skiflug-Weltmeister nach dem ersten Training auf dem großen Olympia-Bakken wortlos davon. Weil es dem Rest des DSV-Teams kaum besser erging, wachsen vor dem Einzel am Samstag und dem Teamwettkampf am Montag die Sorgen.
"Ich glaube, in den Köpfen hängt noch immer ein bisschen der Mixed-Wettkampf drin", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher über den Fehlstart auf der pompösen Anlage. Am Montag war dem DSV-Quartett durch die Disqualifikation von Katharina Althaus die Chance auf eine Medaille genommen worden. "Das Training ist leider nicht ganz so optimal gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich hätte gedacht, wir können besser beginnen", sagte Horngacher.
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Eisenbichler: "Das ist wieder eine komplett andere Schanze"
Dabei fiebern die DSV-Adler der neuen Chance förmlich entgegen. "Es geht zum Glück wieder von Null los", hatte Geiger nach seinem mageren 15. Platz von der Normalschanze gesagt. Und auch Markus Eisenbichler, der im Einzel den zweiten Durchgang und so auch einen Einsatz im Mixed verpasst hatte, war eigentlich hoffnungsfroh. "Das ist wieder eine komplett andere Schanze. Ich glaube, die könnte mir ganz gut liegen", meinte der Bayer.
Wirklich rund lief aber auch Eisenbichlers erste Begegnung mit der großen Unbekannten nicht. "Ganz okay" sei die Schanze, sagte er dem SID, der Bakken sei "vielleicht mit dem großen in Planica" vergleichbar. Auf der im Weltcup kaum benutzten Anlage in Slowenien trainiert das DSV-Team ab und an. Eisenbichler bestritt dort zuletzt 2016 im zweitklassigen Continental Cup einen Wettkampf und wurde Zweiter.
Bundestrainer hofft auf Verbesserung
Stephan Leyhe, der in Peking vor allem im Teamspringen dringend benötigt wird, ahnt bereits Böses. "Die Befürchtung hat sich bewahrheitet, dass die große Anlage hier so geht wie eine Schanze, die ich nicht mag - und das ist die 120er in Planica. Es wird meine Aufgabe sein, eine Lösung zu finden", sagte der Willinger. Viel Zeit bleibt indes nicht, schon am Freitag (19.00 Uhr OZ/12.00 MEZ) steht die Qualifikation an.
Ein wenig Auftrieb verlieh dem DSV-Team immerhin der Gold-Coup von Kombinierer Vinzenz Geiger, dem "Groß-Groß-Groß-Cousin" von Karl Geiger. "Voll cool, ich freue mich mega für Vinz. Gott sei Dank hat ein Deutscher gewonnen", sagte Eisenbichler.
Von ähnlichen Großtaten sind Eisenbichler, Geiger und Leyhe derzeit allerdings noch ein Stück entfernt. Das ahnt auch Horngacher. "Wir haben jetzt den Rhythmus der Schanze aufgenommen", sagte der Bundestrainer: "Aber wir müssen versuchen, deutlich, deutlich besser zu springen."
Sport-Informations-Dienst (SID)
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