Paralympics 2021: Handbikerin Annika Zeyen holt Gold

Zeyen holt Gold - Insgesamt vier Medaillen für deutsche Radsportler

Image: Handbikerin Annika Zeyen holt Gold bei den Paralympics.

Handbikerin Annika Zeyen hat bei den Paralympischen Spielen in Tokio die vierte deutsche Goldmedaille gewonnen.

Die Weltmeisterin aus Bonn siegte im Einzelzeitfahren über 16 km auf dem Fuji International Speedway nach starker zweiter Rennhälfte in 32:46,97 Minuten und holte sich mit 43 Sekunden Vorsprung ihr viertes Edelmetall bei Paralympics. Alle vorherigen Medaillen sammelte sie noch als Rollstuhlbasketballerin, 2012 in London gewann sie mit dem deutschen Team Gold.

Medaillen auch für Merklein, Teuber & Brachtendorf

Erwartungsgemäß hübschten die Radsportler die deutsche Bilanz in Japan am Zeitfahrtag enorm auf. Rio-Champion Vico Merklein gewann Silber, Fahnenträger Michael Teuber und Kerstin Brachtendorf holten jeweils Bronze. Denise Schindler und Andrea Eskau erlebten dagegen herbe Enttäuschungen.

Merklein verpasste mit dem Handbike sein zweites Gold bei den Paralympics nur um zwei Sekunden, holte aber als Zweiter sein insgesamt viertes Edelmetall. "Mehr ging nicht. Ich bin total glücklich, dass es ist, wie es ist. Klar kann man noch einen besser fahren, aber das machen wir in drei Jahren", sagte der 44-Jährige.

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Teuber verpasste sein historisches fünftes Gold nacheinander im Zeitfahren nur um fünf Sekunden, holte bei seinen sechsten Spielen erstmals Bronze. "Ich bin stolz drauf, dass ich so stark gefahren bin. Wenn ich auf meine Leistungsdaten schaue, denke ich, dass es das beste Rennen meines Lebens war", sagte der Münchner: "Mehr ist einfach nicht möglich gewesen, deshalb nehme ich Bronze gerne mit nach Hause."

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Überraschungsmedaille für Brachtendorf

Eine Überraschungsmedaille gewann Brachtendorf in der Startklasse C5. Die 49-Jährige holte als Dritte ihr erstes Edelmetall bei Paralympics. Erst drei Wochen vor den Spielen musste sich die Cottbuserin wegen eines Verschlusses der inneren Beckenarterie operieren lassen. "In meinem Kopf war schon alles abgesagt", sagte Brachtendorf: "Jetzt stehe ich hier und habe eine Medaille, unfassbar."

Denise Schindler enttäuschte nach Rang drei in der Bahn-Verfolgung im Zeitfahren der Klassen C1 bis C3 als Neunte. "Es war schlecht. Ich habe vom Start weg einen schwarzen Tag erwischt", sagte die 35-Jährige. Auch Dauerbrennerin Andrea Eskau verpasste mit dem Handbike nach einem Einbruch das Podest. Nach Zwischenbestzeit wurde die 15-malige Medaillengewinnerin mit einem Rückstand von 4:30 Minuten Fünfte.

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Pierre Senska verpasste als Vierter in der Teuber-Startklasse eine Medaille nur knapp, Bernd Jeffre war dagegen mit dem Handbike als Achter abgeschlagen.

Kugelstoßer Dietz holt Bronze - Brämer-Skowronek Vierte

Kugelstoßer Sebastian Dietz hat bei den Paralympischen Spielen in Tokio die nächste Bronzemedaille für das deutsche Team geholt. Dietz wurde in der Startklasse F36 trotz Oberschenkelproblemen in Saisonbestleistung von 14,81 m Dritter, zum erneuten Gold-Coup wie in Tokio fehlten fast zwei Meter.

"Ich bin erleichtert, aber auch glücklich", sagte der 36-Jährige: "Es ist etwas ganz anderes als in Rio. Das hier war sicherlich die schwerste Medaille, die ich mir erkämpft habe. Mental und körperlich war das der schwerste Weg, den ich gegangen bin." Dietz hatte in den vergangenen zwei Jahren sowohl mit Verletzungen als auch mit mentalen Problemen zu kämpfen. Deshalb sei die Medaille "ein Gewinn und keine Niederlage".

Brämer-Skowronek verpasste nach Silber mit dem Speer in London die zweite Medaille bei Paralympics nur knapp. Mit 7,73 m kam die 30-Jährige mit der Kugel in der sitzenden Klasse bis auf drei Zentimeter an ihre persönliche Bestleistung heran und lag lange auf einem Medaillenplatz. Doch letztlich reichte es nur für Rang vier.

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Irmgard Bensusan untermauerte derweil im Vorlauf über 200 m eindrucksvoll ihre Goldambitionen. Die dreifache Bronzemedaillengewinnerin von Rio lief in 26,41 Sekunden Paralympics-Rekord und sammelte ordentlich Selbstvertrauen für das Finale am Mittag deutscher Zeit (12.51 Uhr). Auch Maria Tietze erreichte als siebtschnellste der Vorläufe das Finale in persönlicher Bestzeit von 27.77 Sekunden.

Speerwerferin Martina Willing verpasste bei ihren achten Paralympischen Spielen als Fünfte erstmals eine Medaille. Die 62-Jährige kam in ihrem zweiten und besten Versuch auf 19,78 m, zu Bronze fehlten in der sitzenden Klasse viereinhalb Meter.

SID