Tadej Pogacar gewinnt erste Pyrenäen-Etappe und holt Gelb - Lipowitz stark

Tadej Pogacar reckte nach einer überirdischen Machtdemonstration den Arm in die Luft und kostete die Krönung seines Traumtags voll aus.

Image: Tadej Pogacar jubelt auf der zwölften Etappe der Tour de France.

Der slowenische Topstar hat beim ersten Hochgebirgs-Spektakel der Tour de France trotz aller Sturzfolgen triumphiert und ist vor den Augen von Präsident Emmanuel Macron zurück ins Gelbe Trikot gestürmt.

Auf der zwölften Etappe brummte er seinem Rivalen Jonas Vingegaard 2:10 Minuten auf - Florian Lipowitz fährt nach einer glänzenden Pyrenäen-Premiere derweil auf Podestkurs.

Pogacar krallte sich seinen dritten Tagessieg bei der laufenden Rundfahrt und machte einen großen Schritt in Richtung seines vierten Tour-Triumphs. Er liegt nun bereits 3:31 Minuten vor dem Tageszweiten Vingegaard. Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel fehlen bereits 4:45 Minuten. Der Ire Ben Healy, der die Etappe in Gelb gestartet hatte, fiel weit zurück.

Lipowitz kam nach 180,6 km und einer absoluten Topleistung als Dritter nur kurz hinter Vingegaard ins Ziel. Er verbesserte sich in der Gesamtwertung bei einem Rückstand von nun 5:34 Minuten auf Pogacar auf den vierten Platz und dürfte in den kommenden Wochen einen Angriff auf das Podium in Paris starten.

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Schlagabtausch der Tour-Favoriten

"Heute war der Plan, dass Primoz (Roglic, Anm. d. Red.) und ich beide offene Karten haben. Jeder durfte am letzten Einstieg was probieren", erklärte Lipowitz in der ARD: "Nachdem ich den größten Teil von vorne gefahren bin, habe ich gedacht, ich probiere mal eine Attacke."

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Zum Auftakt der Pyrenäen-Trilogie mit der Bergankunft in Hautacam lieferten sich die Favoriten den erwarteten Schlagabtausch. Pogacar attackierte bereits 12 Kilometer vor dem Gipfel und sprengte damit die Gruppe der Topfahrer. Auch Vingegaard konnte nicht folgen und verlor in der Folge Sekunde um Sekunde.

Lipowitz schien im Vergleich mit Primoz Roglic, seinem Teamkollegen beim Team Red Bull-Bora-hansgrohe, die besseren Beine zu haben. Knapp sechs Kilometer vor dem Ziel machte der Ulmer dann Ernst und distanzierte nicht nur seinen prominenten Kapitän, ehe er im Solo die Verfolgung der beiden Topfahrer aufnahm.

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Auf dem langen Flachstück, das dem Bergfinale vorangestellt war, hatte sich früh eine mächtige Spitzengruppe von teilweise mehr als 50 Fahrern zusammengefunden. Pogacar versuchte derweil, im Feld den Schrecken vom Vortag aus den Beinen zu treten.

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Evenepoel und Healy verlieren viel Zeit

Auf der vogelwilden elften Etappe war der Topstar kurz vor dem Ziel zu Fall gekommen und hatte nur aufgrund der Fairness seiner wartenden Konkurrenten keine Zeit verloren. "Das ist nicht das erste Mal, dass ich hingeflogen bin und ein Rennen fortsetze. Wir werden sehen, wie gut meine Beine sind - die sind wichtiger als ein Arm", erklärte Pogacar, der unter anderem Abschürfungen am linken Oberkörper erlitten hatte, vor dem Start.

Rund 60 Kilometer vor dem Ziel ging es dann ins Hochgebirge, wo prompt ein prominenter Mann dem hohen Tempo zum Opfer fiel. Doppel-Olympiasieger Evenepoel schaffte es nicht, den Col du Soulor, den ersten von drei schweren Anstiegen, als Teil der Favoritengruppe zu überqueren, kämpfte sich aber anschließend noch einmal heran. Auch Überraschungsmann Healy fiel zurück und musste sich früh damit abfinden, seine Gesamtführung zu verlieren.

Am Freitag kommt es dann auf der zweiten von drei Pyrenäen-Etappen zu einem speziellen Showdown. Die nur 10,9 Kilometer hinauf nach Peyragudes werden als Bergzeitfahren absolviert - 2023 nahm Vingegaard Pogacar in dieser Disziplin absurde 1:38 Minuten ab.

SID

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