Karl Geiger ist auch beim Neujahrsspringen der 68. Vierschanzentournee auf das Podest geflogen und darf damit weiter vom ersten deutschen Gesamtsieg seit Sven Hannawald vor 18 Jahren träumen.
Wie schon drei Tage zuvor beim Heimspiel in Oberstdorf wurde der 26-Jährige in Garmisch-Partenkirchen Zweiter. "Unglaublich, das war ein perfekter Start ins neue Jahr", sagte Geiger. Der Sieg ging überraschend an den Norweger Marius Lindvik, Oberstdorf-Sieger Ryoyu Kobayashi (Japan) landete hinter Dawid Kubacki (Polen) auf Platz vier.
Geiger lag nach Sprüngen auf 132,0 und 141,5 m mit 285,0 Punkten nach einem packenden Wettbewerb umgerechnet rund zweieinhalb Meter hinter Lindvik (289,8), der bei seinem ersten Weltcupsieg mit 143,5 m im ersten Durchgang den genau zehn Jahre alten Schanzenrekord des Schweizers Simon Ammann einstellte.
Geiger verkürzt Rückstand auf Kobayashi
"So wie heute will ich in Innsbruck weitermachen. Es hilft mir im Moment sehr, von Sprung zu Sprung zu denken," sagte der 26-Jährige, dem Bundestrainer Stefan Horngacher ein dickes Lob aussprach: "Man kann nur den Hut ziehen, wie der Karl im Moment mit dem Druck umgeht."
In der Gesamtwertung konnte Geiger den Rückstand auf den Führenden Ryoyu Kobayashi verkürzen. Der Abstand beträgt nun 6,3 Punkte.
In einem vor allem im ersten Durchgang vom wechselnden Wind beeinflussten Springen kam Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf) mit einem starken zweiten Sprung auf Platz zehn (266,1/129,0+134,5). Eisenbichler, im Vorjahr in Garmisch wie in der Tournee-Gesamtwertung Zweiter, bestätigte damit seinen Aufwärtstrend.
Schmid überrascht
Zweitbester Deutscher war Constantin Schmid (Oberaudorf), der als Siebter (271,5/134,5+134,5) sein bestes Weltcupergebnis einstellte. Team-Weltmeister Stephan Leyhe (Willingen), Tournee-Dritter des Vorjahres, wurde 16., Pius Paschke (Kiefersfelden), kam auf Rang 20.
Österreichs Topstar Stefan Kraft, als Tournee-Vierter nach Garmisch gereist, büßte Punkte ein und kam nur auf Platz 13. Sein Teamkollege Gregor Schlierenzauer, wie Kraft von einem Virus geschwächt, schied nach Oberstdorf ein weiteres Mal im ersten Durchgang aus.