Schindler hadert nach Krimi-Aus bei Darts-WM
29.12.2022 | 15:38 Uhr
Martin Schindler hat bei der Darts-WM in London eine große Überraschung ganz knapp verpasst und gegen den englischen Vorjahresfinalisten Michael Smith doch noch verloren.
Der 26-Jährige mit dem Spitznamen "The Wall" vergab am späten Mittwochabend im Alexandra Palace eine 3:1-Führung und musste sich in einem packenden Match mit 3:4 geschlagen geben. "Es ist schwierig zu beschreiben. Ich hatte ihn gleich auf der Pfanne. Irgendwie war der Sieg greifbar, aber irgendwie auch nicht", sagte der 26-Jährige.
"Bully Boy" Smith ist einer der großen Turnierfavoriten und bekommt es nun im Achtelfinale mit Landsmann Joe Cullen zu tun. Dieser hatte am frühen Abend deutlich mit 4:0 gegen den Australier Damon Heta gewonnen.
Im bisher größten und wichtigsten Spiel seiner Karriere agierte Schindler lange Zeit furios und hatte viele tolle Momente. Dabei hatten sich bei der Rückreise nach Großbritannien am zweiten Weihnachtsfeiertag erneut Komplikationen mit dem Gepäck am Londoner Flughafen aufgetan. "Es gab ein Problem. Das Personal hat gestreikt. Der Koffer wurde nicht abgeladen. Die erste Nacht war wieder ohne Koffer. Gestern gab es dann die Koffer. Beim letzten Mal hat es Glück gebracht", berichtete Schindler bei Sport1.
Im "Ally Pally" duellierten sich die deutsche Nummer zwei und der beste Engländer auf sehr hohem Niveau. Dass Smith früh der "Big Fish" (170 Punkte mit drei Würfen checken) gelang, beschäftigte Schindler nicht lange. Dieser setzte sich mit hohen Scores immer mehr ab und behielt auf die Doppelfelder die Nerven. "Ich werde die ganze Zeit keulen müssen, um hinterherzukommen", hatte Schindler befürchtet. Doch dann war es lange der Deutsche, der das Spiel bestimmte. Beim Stand von 3:1 war die Überraschung ganz nah, doch Smith kam im Stile eines Weltklassespielers zurück und siegte.
Die WM-Bilanz von Schindler, der zuvor beim größten Turnier der Welt sieglos war, fiel trotz der Enttäuschung positiv aus. "Ich hatte tolle Momente. Meine Arbeit hat viele Früchte getragen. Es gibt viel mehr Positives als Negatives", sagte Schindler, der 2022 nach eigener Aussage "ein tolles Jahr" hinter sich hat. Er habe jetzt genau das Level, wo er hin möchte. Beim Darts-Krimi gegen den strauchelnden Weltklassespieler Smith war dies tatsächlich zu sehen. "Ich muss genau da weitermachen."