Verstappen-Aufholjagd wäre epischer als Vettel in 2012 & Dreikampf-Drama von 2007
Max Verstappen sollte man nie abschreiben. Das hat der amtierende Weltmeister jüngst wieder in Austin unter Beweis gestellt. Nach dem Grand-Prix-Sieg in den USA macht der Niederländer den WM-Kampf wieder spannend. Krönt er sich am Ende tatsächlich noch zum Champion?
21.10.2025 | 23:26 Uhr
Es wäre eine der epischsten Aufholjagden der F1-Geschichte - und noch spektakulärer als der WM-Titel von Sebastian Vettel in 2012 und das Dreikampf-Drama von 2007 um Kimi Raikkönen.
104 Punkte!
So groß war der Rückstand von Verstappen auf den WM-Führenden Oscar Piastri nach dem Heim-Grand-Prix in Zandvoort. Die Hoffnung im Red-Bull-Lager auf den fünften Weltmeister-Titel des Niederländers war dementsprechend maximal klein.
Das hat sich nun geändert. An den vergangenen fünf Rennwochenenden holte Verstappen von möglichen 133 Punkten 119 Zähler - eine fast perfekte Ausbeute. Mittlerweile beträgt der Rückstand auf Piastri nur noch 40 Punkte.
Noch hat der 28-Jährige, der aktuell auf dem dritten Platz hinter dem McLaren-Duo Piastri (346 Punkte) und Lando Norris (332) liegt, den Titelgewinn nicht selbst in der Hand - doch das Momentum spricht ganz klar für Verstappen (306).
Seine Aufholjagd würde sich in die epischsten Comebacks der Formel-1-Geschichte einreihen. Sie wäre sogar spektakulärer als zwei historische Titelkämpfe Mitte der 2000er-Jahre/Anfang der 2010er-Jahre.
Verstappen würde Vettel & Raikkönen übertrumpfen
Mit 97 Punkten auf Piastri hatte Verstappen nach dem Ungarn-GP mit 29,94 Prozent prozentual gesehen einen größeren Rückstand als Sebastian Vettel ihn in 2012 hatte oder Kimi Raikkönen in 2007.
Vettel war einst nach zehn von 20 Rennen als Dritter in seinem Red Bull 44 Punkte (29 Prozent) hinter Ferrari-Pilot Fernando Alonso. Nach einem dramatischen Saisonfinale in Sao Paulo holte der Heppenheimer aber doch noch seinen damals dritten WM-Titel - mit drei Punkten Vorsprung vor Alonso.
Bei Raikkönens Husarenritt fünf Jahre zuvor mischten gleich zwei Konkurrenten bis zum Ende mit. Der Finne lag in seinem Ferrari nach neun von 17 Rennen als Dritter 18 Punkte (26 Prozent) hinter Lewis Hamilton im McLaren - dessen Teamkollege Alonso war Zweiter. Am Ende der Saison triumphierte Raikkönen mit einem Punkt Vorsprung vor den beiden McLaren.
Noch 141 Punkte zu holen
Im Hier und Jetzt - in der F1-Saison 2025 - kann Verstappen bei fünf Rennen und zwei Sprints noch insgesamt 141 Punkte holen. In der aktuellen Form sollte man den viermaligen Weltmeister auf keinen Fall abschreiben.
"Die Chance ist da, wir müssen nur bis zum Ende der Saison Wochenenden wie dieses hinlegen. Wir geben wirklich alles, es macht Spaß und ist aufregend", zeigte sich Verstappen nach dem Austin-Sieg kämpferisch.
Und auch Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko sieht das letzte Wort im Titelkampf noch nicht gesprochen: "Fünf Rennen inklusive zweier Sprints - wenn wir diese Form weiterhin behalten können, kann es wirklich noch spannend werden."
Am kommenden Wochenende beim Großen Preis von Mexiko will Verstappen den nächsten Schritt für eine der epischsten Aufholjagden machen.
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