Eskalation mit Ansage: Weltmeister Max Verstappen hat im hitzigen WM-Duell der Formel 1 den Bogen gefährlich überspannt und sich für seine überharte Fahrweise einen selbstverschuldeten Denkzettel eingehandelt.
"Ich respektiere Max sehr als Fahrer, trotzdem habe ich mit so etwas gerechnet. Meiner Meinung war es kein sauberes Fahren", sagte Lando Norris, der als Zweiter zehn Punkte in der WM-Wertung auf Spitzenreiter Verstappen gutmachte. Der Brite hat im McLaren bei noch vier ausstehenden Rennen 47 Zähler Rückstand.
Verstappen hatte Norris innerhalb einer Runde zweimal rabiat von der Strecke abgedrängt und kassierte dafür eine Zeitstrafe von insgesamt 20 Sekunden. Verstappen beendete das 20. von 24 Saisonrennen letztlich als Sechster. Platz drei ging an Sainz' Scuderia-Kollegen Charles Leclerc. "Es ist unglaublich. Ich wollte noch mindestens einen Sieg vor meinem Abschied von Ferrari", sagte der Spanier Sainz, der 2025 sein Cockpit an Rekordweltmeister Lewis Hamilton verliert und zu Williams wechselt.
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Verstappens WM-Vorsprung schmilzt
Verstappens Vorsprung in der WM-Wertung schrumpfte auf 47 Zähler. Bei den restlichen vier Rennen sind noch 120 Punkte zu vergeben. Norris hatte in Austin nach einem Zweikampf mit Verstappen seinerseits eine Zeitstrafe kassiert, die ihn das Podium und Punkte kostete. Das Urteil war umstritten.
Nico Hülkenberg (Emmerich) wurde im Autodromo Hermanos Rodriguez im Haas Neunter und fuhr in die Punkte. Jubilar Fernando Alonso erlebte an seinem 400. Grand-Prix-Wochenende der Karriere eine Enttäuschung und schied im Aston Martin vorzeitig aus.
Ferrari machte im Kampf um die Konstrukteurs-WM weiter Boden gut und verdrängte Red Bull vom zweiten Platz - das liegt neben der neuen Stärke und Konstanz der Roten auch an Verstappens Teamkollegen Sergio Perez.
Desaster-Heimspiel für Perez
Das Heimspiel wurde für den im Jahr 2024 fehlerbehafteten Mexikaner zum Debakel. Perez war nicht über den indiskutablen 18. Startplatz hinausgekommen, im Rennen brummte ihm die Jury wegen eines Fehlstarts eine Fünf-Sekunden-Strafe auf. Am Ende belegte der 34-Jährige den 17. Rang. Perez' Chancen auf eine Zukunft beim Top-Team sind trotz Vertrag bis 2026 erneut gesunken.
Die lange Start- und Zielgerade wurde ihrem Ruf als Schlüsselstelle gerecht. Verstappen reagierte schnell und nutzte den weiten Weg, um sich auf Anhieb an Pole-Setter Sainz vorbeizuschieben. Bei Kurve eins lag der Niederländer bereits vorn und führte das Feld in der Safety-Car-Phase der ersten sechs Runden an. Aufräumarbeiten nach einer Kollision zwischen Yuki Tsunoda und Alexander Albon hatten für eine Unterbrechung gesorgt.
Norris schimpft wegen Verstappen
Beim fliegenden Start behauptete Verstappen Rang eins noch mühelos, drei Runden später eroberte Sainz diesen aber zurück. In Runde zehn eskalierte das WM-Duell: Verstappen drängte Norris in Kurve vier von der Strecke, in Kurve acht touchierten sich die Rivalen erneut und rollten über die Auslaufzone zurück auf den Kurs.
"Der Typ ist gefährlich, ich lande noch in der Mauer", schimpfte Norris. McLaren-Teamchef Zak Brown nannte Verstappens Aktionen "lächerlich", die Stewards werteten die Fahrweise des Titelverteidigers als grenzüberschreitend - und sprachen zwei Zehn-Sekunden-Strafen aus. "Das ist albern", beschwerte sich Verstappen.
Der dreimalige Weltmeister saß seine Strafen beim ersten Boxenstopp ab und fiel weit zurück. Mit Wut im Bauch rollte Verstappen das Feld von hinten auf und betrieb als Sechster Schadensbegrenzung. An der Spitze geriet Sainz' Erfolg nicht mehr ernsthaft in Gefahr.
In der WM-Wertung führt Verstappen vier Rennen vor Saisonende mit 47 Punkten Vorsprung auf Norris.
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