Formel-1-Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal geht es um die Frage, welche Strafe, wann angemessen ist.
Keine Frage, Lewis Hamilton hat das Wochenende in Frankreich dominiert, ist wieder zurück an der Spitze der WM. Doch das Gesprächsthema des Sonntags ist die Strafe von Sebastian Vettel und die Reaktion von Max Verstappen darauf.
Der Niederländer pestet nach dem Rennen gegen Vettel, findet der viermalige Weltmeister soll jetzt genauso gescholten werden wie er. "Fragt ihn doch jetzt mal, ob er seinen Fahrstil ändern wird" so Verstappen in der Pressekonferenz nach dem Rennen.
Verstappen fühlt sich mal wieder ungerecht behandelt, wie ich finde, zu Unrecht. Wenn ich die Situationen der beiden Fahrer vergleiche, sollte sich "Mad Max" zurückhalten. Verstappen hat sich in diesem Jahr schon zahlreiche Unfälle geleistet und dafür stand er auch zu Recht in der Kritik. Seit Monaco scheint er sich am Riemen zu reißen. Doch ich sehe jetzt die Gefahr, dass sich das wieder ändert.
Vettel kann Fehler inzwischen eingestehen
Verstappen könnte jetzt denken: Wenn Vettel so fährt wie ich und dafür so lasch bestraft wird, kann ich jetzt auch wieder die Brechstange auspacken. Der große Unterschied ist aber: Vettel kann Fehler inzwischen eingestehen. Verstappen war sich, außer in Monaco, keiner Schuld bewusst.
Allein seine Reaktion jetzt zeigt, dass der Niederländer aus seinen Unfällen noch nicht die richtigen Lehren gezogen hat. Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht ausgerechnet in Österreich, beim Heim-GP seines Teams, wieder rot sieht und wie ein wild gewordener Stier fährt.
Ob die Strafe für Vettel zu lasch war, darüber lässt sich diskutieren. Aber hier gilt, die Stewards haben so entschieden, diese Entscheidung haben alle zu akzeptieren. Protest hat ja immerhin niemand eingelegt.
Über mich:
Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit sieben Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.
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