Das mit Spannung erwartete Update für den Mercedes W14 zeigte in Barcelona bisher nicht den erhofften Erfolg. Bei den Silberpfeilen will man deshalb keine Erwartungen schüren. Die Hoffnung auf Entwicklung liegt unter anderem auf Mick Schumacher.
Dass Mick Schumacher zu den fleißigeren seiner Zunft gehört, ist spätestens seit seinen beiden Saisons in der Formel 1 bekannt. Schon sein Vater Michael galt als einer der größten Arbeitstiere der Motorsport-Königsklasse. Nicht selten kam es vor, dass der siebenmalige Weltmeister nachts mit seinen Mechanikern an der Feinabstimmung feilte.
Für diese ist nun auch sein Sohn Mick mitverantwortlich - jedoch in anderer Rolle. Als Ersatz- und Testfahrer verbringt Schumacher für Mercedes Stunden um Stunden im Simulator, soll dadurch Daten sammeln und Feedback geben. So auch am Freitagabend.
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Schumacher mit Nachtschicht
Nachdem das Update, das unter anderem neue Seitenkästen und einen neuen Unterboden enthielt, am Freitag in den Trainings nicht wirklich fruchtete, musste Schumacher ran. "Der Mick war bis um zwei Uhr in der Nacht im Simulator und war um sieben Uhr wieder hier", erklärte Mercedes-Teamchef Toto Wolff gegenüber Sky. Die Aufgabe des 24-Jährigen ist es, die entscheidenden Nuancen herauszufinden, um den Mercedes durch sein Feedback endlich wieder in Richtung der Spitze zu entwickeln.
Schumachers Zeiten im Vergleich zu seinen Kollegen seien ähnlich, so Wolff: "Alle sind ganz eng beieinander. Aber Mick muss natürlich auch das Auto so gut wie möglich fahren, wie wir es hier in Barcelona tun. Er kann wahrscheinlich schneller fahren im Simulator. Aber wir wollen ja, dass es richtig korreliert", so Wolff.
Richtiges Setup in FP3 - Russell aus der "Generation Computer Kids"
Das Schumachers Arbeit Früchte trägt, deutete zumindest das 3. Freie Training an: "Wir haben am Setup die richtigen Entscheidungen getroffen, deswegen waren wir heute in der Früh gut mit dabei", so Wolff nach der Session und Lewis Hamilton auf P3 im Sky Interview. Lob hatte Wolff auch für George Russell übrig, der es scheinbar genießt im Simulator zu sitzen: "Der mag das richtig gerne. Er ist ja 'Generation Computer Kids'. Da ist er sehr gut."
Klar ist, dass Schumacher den Simulator gerne wieder gegen ein richtiges Cockpit eintauschen würde. Die Chance bekommt er kommende Woche bei den Reifentests in Barcelona. Dann darf er ans Steuer des W14 und unter realen Bedingungen sein Feedback geben, dann aber sicherlich nur tagsüber...