Formel 1: Die Alternativen für Vettel nach dem Aus bei Ferrari

McLaren? Gigantentausch? Das sind Vettels Optionen

Von Robin Schmidt

Sky Experte Ralf Schumacher ordnet das Aus von Sebastian Vettel bei Ferrari ein. (Videolänge: 03:21 Minuten)

Nach der Saison 2020 endet das Kapitel Ferrari für Sebastian Vettel. Wie und wo geht es für den viermaligen Formel-1-Weltmeister weiter? Ein Favorit scheint sich herauszukristallisieren.

2015 erfüllte sich Vettel mit dem Wechsel zu Ferrari seinen großen Kindheitstraum. Nach der Saison 2020 und sechs Jahren wird dieser nun enden - wahrscheinlich ohne den erhofften WM-Titel. "Das Team und ich sind zu der Erkenntnis gekommen, dass der gemeinsame Wunsch, über die Saison hinaus weiter zusammenzuarbeiten, nicht mehr besteht", sagte der 32-Jährige.

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Das Aus beim italienischen Traditionsrennstall kommt für Ralf Schumacher nicht überraschend. Für den Sky Experten ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren. "Ich glaube, dass spätestens seit Monza das Verhältnis im Team zerrüttet war. Zudem hat sich Ferrari mit der Vertragsverlängerung von Charles Leclerc bis 2024 klar positioniert."

ZUM DURCHKLICKEN: Die Vertragslaufzeiten aller Formel-1-Fahrer

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MERCEDES: Der aktuelle Weltmeister Lewis Hamilton besitzt bei den Silberpfeilen einen Vertrag bis Ende 2020.
MERCEDES: Auch der Vertrag von Valtteri Bottas wurde Ende September um ein weiteres Jahr bis 2020 verlängert. Somit geht das erfolgreiche Mercedes-Duo auch gemeinsam in die neue Saison.
FERRARI: Sebastian Vettel wird die Scuderia nach Ablauf seines Vertrags am Saisonende verlassen. Die Verhandlungen über einen neuen Kontrakt sind gescheitert. Nachfolger wird Carlos Sainz, der in dieser Saison noch bei McLaren unter Vertrag steht.
FERRARI: Charles Leclerc (22) hat den Formel-1-Zirkus in der letzten Saison aufgemischt und seine ersten Siege eingefahren. Ferrari hat dies belohnt und kurz vor Weihnachten dessen Vertrag langfristig bis Ende 2024 verlängert.
RED BULL RACING: Der Vertrag von Max Verstappen wurde automatisch für die kommende Saison verlängert, da er zur Sommerpause 2019 auf Platz drei der Fahrerwertung stand. Anfang Januar unterschrieb der Niederländer bis Ende 2023 bei Red Bull.
RED BULL RACING: Alexander Albon fährt seit der Sommerpause 2019 für das A-Team von Red Bull und wird auch in dieser Saison neben Verstappen fahren. Bis Ende 2020 ist Albon an seinen Rennstall gebunden.
RENAULT: Daniel Ricciardo steht noch bis Ende 2020 bei Renault unter Vertrag. Mitte Mai wurde bekannt, dass der 30-Jährige nach der verkürzten Saison zu McLaren wechseln wird und dort den Platz von Carlos Sainz übernimmt.
RENAULT: Der Franzose Esteban Ocon hat den deutschen Fahrer Nico Hülkenberg aus dem Team verdrängt. Ocon darf für eine Saison sein Können unter Beweis stellen.
HAAS: Kevin Magnussen fährt seit 2017 für Haas und ist auch für diese Saison bestätigt. In der vergangenen Saison reichte es für den 27-Jährigen zu Platz 16 in der Gesamtwertung.
HAAS: Auch Romain Grosjean bleibt Haas treu. In der letzten Rennsaison belegte der 33-Jährige nur Platz 18 - lediglich acht Punkte konnte er einfahren.
MCLAREN: Die Brite Lando Norris wurde bei McLaren offiziell für 2020 bestätigt.
MCLAREN: Auch Carlos Sainz fährt in dieser Saison wieder für McLaren. Ab 2021 fährt der Spanier dann für die Scuderia.
RACING POINT: Der Rennstall geht in die dritte Formel-1-Saison. Sergio Perez ist seit Gründung bei Racing Point und wird auch in dieser Saison für den britischen Rennstall fahren. Dessen Vertrag läuft langfristig bis 2022.
RACING POINT: Lance Stroll bleibt auch in dieser Saison seinem Team treu.
ALFA ROMEO: Der Zweijahresvertrag von Oldie Kimi Raikkönen läuft Ende 2020 aus. Aufgrund der langen Coronapause wird der 40-Jährige in der Saison verkürzt für Alfa Romeo ein Cockpit besetzen.
ALFA ROMEO: Der Italiener Antonio Giovinazzi fährt in dieser Saison erneut für Alfa Romeo - obwohl die Leistungen in der vergangenen Saison stark schwankten.
ALPHA TAURI: Pierre Gasly hat sich genug Vertrauen erarbeitet und sitzt auch in dieser Saison im ehemaligen Toro-Rosso-Team.
ALPHA TAURI: Daniil Kwjat bleibt bei Alpha Tauri.
WILLIAMS: Nach den beiden Rennen in Österreich gab Williams bekannt, auch in der nächsten Saison auf seine angestammten Fahrer zu setzen. George Russell (England) hat ein Cockpit sicher.
WILLIAMS: Ebenso wie Nicholas Latifi (Kanada), der derzeit seine Debüt-Saison in der Formel 1 feiert und auch für die nächste Renn-Saison ein Arbeitspapier bekommen hat.

Der Monegasse wurde während seines Premierenjahres für die Roten immer selbstbewusster und dominierte Vettel phasenweise sogar. Beide lieferten sich teils erbitterte Duelle, in der Öffentlichkeit kam es auch schon mal zu Misstönen. In der WM-Wertung landete Leclerc als Vierter mit 24 Punkte mehr vor seinem deutschen Stallrivalen.

Rückkehr zu Red Bull unwahrscheinlich

"Charles hat alle Ellenbogen rausgefahren, die er hat und die Zustimmung innerhalb des Teams ist immer mehr gewachsen. Sebastian ist dagegen ein harmoniebedürftiger Mensch. Er muss das Gefühl haben, dass die Leute zu einhundert Prozent hinter ihm stehen. Das wird er nun nicht mehr gehabt haben", glaubt Schumacher, der den Deutschen am Scheideweg sieht.

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Ein Abschied von Vettel aus der Formel 1 scheint unwahrscheinlich. Im November 2019 betonte er im Sky Interview, dass er auch über 2020 hinaus noch in der Königsklasse des Motorsports fahren wolle. Wie und wo es für ihn weitergeht, ist aber noch völlig offen.

Sky Experte Ralf Schumacher schätzt nach dem Aus von Sebastian Vettel bei Ferrari mögliche Bewegungen auf dem Fahrerkarussell der Formel 1 ein. (Videolänge: 01:20 Minuten)

Eine Rückkehr zum Red-Bull-Team, mit dem er seine vier WM-Titel gewann, gilt genauso als unwahrscheinlich wie ein Wechsel zu Renault. Spekuliert wird dagegen schon länger über ein Engagement bei McLaren.

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Zieht es Vettel zu McLaren?

Teamchef Andreas Seidl und Vettel kennen sich schon lange und schätzen sich. Als der Heppenheimer seine Formel-1-Karriere als Testfahrer bei Sauber-BMW begann, war Seidl dort als Ingenieur tätig. "Sebastian ist als viermaliger Weltmeister für jedes Team eine interessante Lösung", sagte der McLaren-Teamchef zuletzt bei Sky.

Bei den Engländern könnte Vettel die Anerkennung erhalten, die er benötigt, um Top-Leistungen abzurufen. Auch Schumacher glaubt, dass das eine "gute Konstellation" sein könnte.

Sky Reporter Peter Hadernacke geht davon aus, dass Carlos Sainz bei Ferrari auf Sebastian Vettel folgen wird. (Videolänge: 02:37 Minuten)

Sainz als Top-Kandidat für Vettel-Nachfolge

Ein Gigantentausch mit Lewis Hamilton ist für ihn dagegen nicht denkbar. "Sich ins Cockpit neben Leclerc zu setzen, wäre eine zu große Gefahr für Hamilton. Er will die absolute Nummer eins sein und Mitsprachrecht haben. Das wird er bei Ferrari in der Form nicht bekommen."

Als Top-Kandidat für die Vettel-Nachfolge gilt dagegen Carlos Sainz. Der Vertrag des 25-jährigen Spaniers bei McLaren läuft zum Saisonende aus.

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