Formel 1: Dr. Helmut Marko vermeidet Bekenntnis zu Sergio Perez

Treffen heizt Spekulationen um Perez-Zukunft an

Von Udo Hutflötz

Image: Der Platz von Sergio Perez im Red-Bull-Cockpit wackelt.

Der Vertrag von Sergio Perez bei Red Bull läuft noch bis Ende 2024. Dennoch reißen Spekulationen um ein vorzeitiges Aus des Mexikaners beim Weltmeisterteam nicht ab. Jüngste Aussagen von Motorsportberater Dr. Helmut Marko sowie ein Treffen in dessen Heimat Graz befeuern diese sogar.

125 Punkte Rückstand auf Weltmeister und WM-Leader Max Verstappen, sechsmal vor Q3 raus im Qualifying, fünfmal das Podium im Rennen verpasst: Die Saison von Red Bulls Nummer zwei Sergio Perez verläuft alles andere als zufriedenstellend.

Kein Wunder, dass bereits seit Wochen über die Zukunft des Mexikaners spekuliert wird - trotz eines laufenden Vertrags bis Ende 2024. Für die hohen Ansprüche von Red Bull reichen die bislang eingefahrenen Ergebnisse des 33-Jährigen nicht aus. Eine vorzeitige Ablösung beispielsweise nach der laufenden Saison steht im Raum. Die jüngsten Aussagen von Dr. Helmut Marko (Motorsportberater bei Red Bull) zeigen, dass Perez alles andere als fest in seinem Cockpit sitzt.

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Dr. Marko setzt Perez unter Druck

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"100-prozentig sicher ist nichts in der Formel 1, das gibt es einfach nicht. Irgendwo gibt es immer leistungsbedingte Situationen, über die es zu sprechen gilt. Wir schauen uns das an und werden in Zandvoort das weitere Vorgehen besprechen, dann wissen wir mehr", wird Dr. Marko in der Kleinen Zeitung aus Österreich zitiert. Am Sky Mikrofon legt der Motorsportberater nach und wurde deutlicher: "Perez muss Leistung bringen. Er muss sein Qualifying verbessern, aber für das aktuelle Jahr ist alles klar. Was nächstes Jahr ist, werden wir sehen."

Die Zukunft von Sergio Perez bei Red Bull scheint durchaus ungewiss zu sein. Am Sky Mikro fordert Dr. Helmut Marko bessere Leistungen vom Mexikaner, ansonsten wird es wohl nächste Saison Veränderungen geben.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner schlug vor wenigen Tagen zwar wärmere Töne in Richtung Perez an, allerdings ließ sich auch der 49-Jährige eine Hintertür offen.

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Sky Experte Ralf Schumacher hat in dieser Personalie eine klare Meinung: "Ein Fahrer, der soweit weg ist von seinem Teamkollegen, der ist auf Dauer nicht tragbar - vor allem wenn er dabei nicht mal das Potenzial des Autos ausnutzt und zu viele Fehler macht."

In einem Interview hat Dr. Helmut Marko erklärt, dass Sergio Perez sein Cockpit nächste Saison bei Red Bull nicht sicher hat. Für Ralf Schumacher ein logischer Schritt. Zudem spricht der Sky Experte über Daniel Ricciardo.

Dr. Marko lobt Ricciardo in höchsten Tönen

Ein möglicher Kandidat für die Perez-Ablöse ist Daniel Ricciardo, der die aktuelle Saison als Red-Bull-Ersatzfahrer begonnen hatte, mittlerweile aber als Stammpilot im AlphaTauri sitzt. Für den Australier, der zwischen 2014 und 2018 bereits im Red-Bull-Cockpit unterwegs war, hat Dr. Marko lobende Worte übrig. "Er hat eine sehr positive Persönlichkeit, eine erfolgreiche Karriere und unglaubliche Erfahrung. Sein Schwung und Elan haben für einen echten Ruck bei AlphaTauri gesorgt. Das war eine echte Motivationsspritze."

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Neben seinen menschlichen Attributen lobt Dr. Marko auch Ricciardos technisches Verständnis: "Bei AlphaTauri wird es ein größeres Update geben und man wird sehen, ob die Richtung stimmt. Wir hoffen, dass das der Fall sein wird und es bald möglich ist, in die Punkte zu fahren. Ein Fahrer wie Ricciardo hilft dir in dieser Situation natürlich enorm, der sagt dir genau, was gut ist und welche Updates nichts bringen."

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Treffen zwischen Ricciardo und Dr. Marko in der Sommerpause

Doch bei den lobenden Worten alleine bleibt es nicht. Wie Dr. Marko gegenüber der Kleinen Zeitung zugibt, hat in der Sommerpause auch ein Treffen zwischen ihm und Ricciardo stattgefunden. Der Australier verbrachte seinen Urlaub unter anderem in Kitzbühel - verbunden mit einem Kurztrip nach Graz, Markos Heimat. "Wir haben uns gesehen, das ist klar, wenn er nach Graz kommt", sagt der 80-Jährige dazu. Ob dabei auch das Thema Zukunftsplanung auf den Tisch gekommen ist, ist nicht bekannt.

Ricciardo selbst hat gegenüber Sky UK im Rahmen des Niederlande-GPs erneut klar gemacht, dass er sehr gerne wieder bei Red Bull ins Cockpit zurückkehren würde. Sollte dies nicht klappen, hat der Australier eine klare Präferenz. "Ich habe den großen Jungs klar gemacht, dass ich jetzt, wo ich wieder in der Red-Bull-Familie bin, nur dort sein und bleiben möchte. Wie lange meine Karriere auch immer noch andauern mag, ich möchte sie dort, sagen wir, beenden. Natürlich ist es mein Traum, wieder in einem großen Team zu spielen. Aber wenn das nicht der Fall ist, habe ich klar gemacht, dass ich hier (bei AlphaTauri, Anm. d. Red.) sein möchte."

Die Vertragslaufzeiten der F1-Stars

Der dreifache Weltmeister Max Verstappen bleibt noch bis 2028 bei Red Bull.
Liam Lawson ersetzt ab 2025 Sergio Perez im zweiten Red Bull.
Lando Norris hat gezeigt, dass er bei McLaren die Nummer eins ist. Auch aus diesem Grund hat der Rennstall den Vertrag des Briten bis mindestens 2026 verlängert.
Auch Oscar Piastri wird bei McLaren mindestens bis Ende 2026 fahren.
Charles Leclerc hat bei Ferrari bis mindestens 2026 verlängert.
Rekordweltmeister Lewis Hamilton fährt nach zwölf Jahren bei Mercedes ab 2025 für die Scuderia und hat bei den Roten einen Vertrag über mehrere Jahre unterzeichnet.
Der Vertrag von George Russell bei Mercedes wurde bis 2025 verlängert.
Rookie Andrea Kimi Antonelli ersetzt Hamilton bei Mercedes und wird 2025 Stammpilot.
Routinier Fernando Alonso hat bei Aston Martin eine Vertragsverlängerung bis 2026 unterschrieben.
Lance Stroll wird mindestens bis 2026 für Aston Martin an den Start gehen.
Pierre Gasly hat 2024 einen neuen mehrjährigen Vertrag bei Alpine unterschrieben.
Jack Doohan wird 2025 an der Seite von Gasly fahren.
Esteban Ocon hat Alpine am Saisonende 2024 verlassen. Bei seinem neuen Arbeitgeber Haas hat er einen Vertrag über mehrere Jahre unterzeichnet.
Auch der zweite Pilot bei Haas ist neu: Youngster Oliver Bearman hat einen Vertrag über mehrere Jahre bei den US-Amerikanern unterzeichnet.
Yuki Tsunoda wird auch 2025 für die Racing Bulls fahren.
Isack Hadjar ersetzt Lawson 2025 als zweiter Pilot bei den Racing Bulls.
Alexander Albon hat im Mai einen neuen mehrjährigen Vertrag bis mindestens 2026 bei Williams unterschrieben.
Carlos Sainz ist nach vier Jahren bei Ferrari zu Williams weitergezogen und hat dort einen Vertrag bis 2026 unterzeichnet.
Nico Hülkenberg ist aktuell der einzige deutsche Pilot in der Formel 1. Zur Saison 2025 wechselt er von Haas zu Sauber.
Dort heißt sein Teamkollege Gabriel Bortoleto. Der Brasilianer steigt als amtierender F2-Champion in die Motorsport-Königsklasse auf und wird bis mindestens 2026 für den Rennstall fahren.

Wie es sowohl für Perez als auch für Ricciardo weitergeht, steht noch nicht fest. Doch klar ist, dass das Brennglas in Zandvoort auf Perez gerichtet sein wird. Der Mexikaner kämpft mehr denn je um seinen Posten bei Red Bull. Ein starkes Wochenende beim Verstappen-Heimspiel in den Dünen käme dabei nicht ungelegen ...

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