Nach zweijähriger Abstinenz kehrt der Formel-1-Zirkus nach Singapur zurück. Sky klärt alle Fragen zur Rückkehr des Asien-GP.
Was steht an?
Die Formel 1 hat Europa verlassen und kehrt in diesem Jahr nicht mehr zurück - der Endspurt der Saison beginnt in Singapur. Erstmals seit drei Jahren gibt es einen Grand Prix im Stadtstaat in Südostasien, die Pandemie sorgte für eine Zwangspause. Und das Nachtrennen (Sonntag 14.00 Uhr MESZ/Sky) könnte gleich eine große Entscheidung bringen.
Wird Max Verstappen in Singapur erneut Weltmeister?
Das ist zumindest möglich, und das allein ist schon bemerkenswert. Fünf Rennen stehen nach Singapur schließlich noch im Kalender, es wäre der früheste Triumph seit 20 Jahren. Überhaupt hat es so früh niemand außer Michael Schumacher (2002/6 Rennen) und Nigel Mansell (1992/5) geschafft - Rekordweltmeister Lewis Hamilton, Dominator in den Jahren ab 2014, machte seine Titel frühestens drei Rennen vor Schluss perfekt.
Wie realistisch ist diese vorzeitige WM-Entscheidung?
Auf den ersten Blick muss viel zusammenpassen. Red-Bull-Pilot Verstappen hat 116 Punkte Vorsprung auf den ersten, naja, Verfolger: Charles Leclerc im Ferrari. Reist Verstappen mit mindestens 138 Zählern Abstand auf die Konkurrenz aus Singapur ab, dann kann ihn auch rechnerisch niemand mehr abfangen.
Er muss gewinnen, um dies zu schaffen, Leclerc darf gleichzeitig maximal Achter oder Neunter werden - abhängig davon, ob Verstappen auch den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde holt. Sergio Perez im anderen Red Bull darf zudem höchstens Vierter werden. Das alles klingt zunächst recht unwahrscheinlich - scheidet Leclerc allerdings vorzeitig aus, kann alles ganz schnell gehen.
Wie sind die Kräfteverhältnisse in diesem Rennen?
Nach fünf Siegen in Serie ist natürlich Verstappen Favorit, allerdings weckt Singapur zumindest ein wenig Hoffnung auf Abwechslung. Wenn der seit Monaten so starke Red Bull irgendwo Schwierigkeiten hatte, dann auf den Stadtkursen in Monaco und Baku. Zudem rechnen sich Ferrari und auch Mercedes auf der ungewöhnlichen Strecke durchaus Chancen aus.
Was machen die beiden deutschen Piloten?
Warten und Abschied nehmen. Mick Schumacher nämlich weiß immer noch nicht, ob er auch im kommenden Jahr für Haas fahren wird, der Rennstall lässt sich weiterhin Zeit. Schumacher überzeugt ja mittlerweile durchaus konstant, er wird dies auch in Singapur tun müssen - und ansonsten eben: abwarten.
Sebastian Vettel indes hakt eine weitere Strecke ab, die er zum letzten Mal als Formel-1-Pilot besucht. Es ist eine ganz besondere. Hier holte er seinen bis heute letzten Sieg, 2019 im Ferrari nämlich. Und überhaupt hat Vettel in Singapur Eindruck hinterlassen: Mit insgesamt fünf Erfolgen ist er Rekordsieger.
Was ist so besonders an Singapur?
Der Grand Prix auf dem Marina Bay Street Circuit ist ein Pionier. Beim Debüt 2008 war es das erste Nachtrennen in der Geschichte der Formel 1. Die gleißend helle Strecke zieht sich durch die Dunkelheit, dazwischen glitzern futuristische Bauwerke, der Große Preis von Singapur ist entworfen als TV-Ereignis - und das in jeder Hinsicht: Der späte Start um 20 Uhr Ortszeit ermöglicht in Europa eine Ausstrahlung am frühen Nachmittag.
Überhaupt bleibt die gesamte Formel-1-Blase beinahe in ihrer Zeitzone, alles findet am späten Abend und in der Nacht statt. Dadurch ist das tropische Klima für die Piloten zumindest etwas erträglicher. Allerdings sinken die Temperaturen auch nachts nicht weit unter 30 Grad - körperlich ist Singapur der härteste Grand Prix des Jahres.
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