Beim Aserbaidschan-GP war Max Verstappen bislang vom Pech verfolgt. Der Red Bull-Pilot startet deshalb mit Zusatzmotivation. Ein Problem könnte ihn allerdings erneut ärgern.
Der nächste Sieg schien schon unter Dach und Fach, als Max Verstappen hinter sich einen lauten Knall hörte. Wenig später fand er sich mit seinem Red Bull-Boliden auch schon in der Begrenzungsmauer wieder. Das Rennen war nach einem Reifenplatzer bei 300 km/h gelaufen. Fünf Runden vor Schluss.
Diesen spektakulären Ausfall hat der Weltmeister sicher noch im Kopf, bevor er am kommenden Wochenende wieder auf dem Baku City Circuit startet (Rennen Sonntag 12.55 Uhr live auf Sky Sport F1).
Verstappen geht deshalb mit jeder Menge Zusatzmotivation in den Aserbaidschan-GP: "Ich freue mich auf die Rückkehr nach Baku, denn hier habe ich noch eine Rechnung offen."
Noch ohne Podiumserfolg in Baku
Offene Rechnung klingt noch untertrieben. Verstappen verfolgt in Baku ein regelrechter Fluch.
Fünf Rennen wurden bislang in der aserbaidschanischen Hauptstadt ausgetragen. Ein Podestplatz ist dem Weltmeister bislang dort noch nie gelungen. Dreimal sah Verstappen nicht die Zielflagge, zwei dieser Ausfälle waren spektakulär.
Im Vorjahr bremste ihn der bereits erwähnte Reifenplatzer aus. Die Ursache für den Reifenschaden ist bis heute ungeklärt.
Kollision mit Ricciardo 2018
2018 schoss ihn Teamkollege Daniel Ricciardo bei einem versuchten Überholmanöver ab, nachdem sich beide schon in den Runden zuvor länger beharkt hatten.
2017 musste Verstappen seinen Boliden nach einem Motorschaden abstellen. Ein Trümmerteil hatte die Kühlluftzufuhr blockiert. Besonders bitter für den damals 19-Jährigen: Der Sieg ging ausgerechnet an Stallgefährte Ricciardo, den er in Trainings und Qualifying dominiert hatte.
Nur 2016 und 2019 beendete Verstappen das Rennen, beim Debüt in Baku belegte er Rang acht, drei Jahre später wurde der Niederländer Vierter.
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Verstappen weiß, worauf es am Wochenende zu achten gilt: "Baku ist ein kniffliger Kurs, der viel Gefühl auf der Bremse erfordert und der Fehler oft sofort bestraft, weil die Auslaufzonen so klein sind."
Ob es bei einem fehlerfreien Rennen seinerseits aber mit dem erhofften ersten Sieg auf dem Baku City Circuit klappt, ist alles andere als sicher. Zum einen hat Verstappen mit Sergio Perez mittlerweile starke Konkurrenz im eigenen Team. Bei seinem Triumph in Monaco war der Mexikaner zuletzt der bessere Fahrer.
Die User-Noten zum Monaco-GP:
DRS-Problem wirklich gelöst?
Zum anderen könnte Verstappen ein Problem zum Verhängnis werden, das Red Bull bereits in Barcelona zu schaffen machte. Beim Spanien-GP streikte mehrfach das DRS-System.
Für Monaco konnte das Team das Problem beheben, doch in Baku mit seiner langen Start-Ziel-Geraden herrschen wieder ganz andere Bedingungen. "Die Öffnungsgeschwindigkeit betrug in Monaco etwa 160 km/h, in Baku sind es jedoch 300 km/h. Es geht also nicht wirklich um das Gewicht des Flügels, sondern darum, ob er bei dieser Aerodynamik-Last genug Kraft hat, sich zu öffnen", erklärt Red Bull Chefingenieur Paul Monaghan.
Bei einem erneuten Defekt des DRS-Systems auf diesem High-Speed-Abschnitt wäre Verstappen chancenlos gegen die direkten Rivalen.
Es würde aber ins Bild seiner bisherigen Rennen in Baku passen.