Formel 1 Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal geht es um teaminterne Kämpfe und die letzten Meter.
Racing vom allerfeinsten habe ich in Baku von Daniel Ricciardo und Max Verstappen gesehen. Die beiden Teamkollegen haben sich so gar nichts geschenkt. Klar, jeder von beiden war auf einer ganz eigenen Mission unterwegs: Verstappen um Wiedergutmachung für die ersten Rennen, Ricciardo im Schaulaufen für ein Cockpit ab 2019.
Dieses Rad an Rad Racing ließ mir teilweise den Atem stocken. Ich dachte, die werden sich jetzt doch nicht gegenseitig in die Karre fahren. Gerade mal elf Runden vor Schluss war es dann soweit. Ricciardo rauscht Verstappen beim Überholversuch ins Heck. Statt 18 Punkten für das Team, gibt's keinen einzigen.
Red Bull wird Konsequenzen ziehen
Christian Horner stinksauer. Die Fahrer schuldbewusst. Die Aufarbeitung schwierig. Ich bin mir sicher, dass Red Bull jetzt reagieren wird, um derartige Situationen zu vermeiden. Stallorder ist denkbar oder interne Sanktionen.
Red Bull kann sich ja bei Mercedes informieren. Die Verantwortlichen der Silberpfeile hatten 2016 hart durch gegriffen, um Rosberg und Hamilton im Zaum zu halten. Geldstrafen bis hin zur Rennsuspendierung hatte das Team für die Fahrer festgelegt. Passenderweise kommentierte Mercedes den Crash auf Twitter so: "Wir wissen wie ihr euch jetzt fühlt, aber wir haben das hinter uns gelassen, das schafft ihr auch." Wahre Worte!
Red-Bull-Crash kostet Vettel den Sieg
Die Safety-Car-Phase, die der Red-Bull-Crash ausgelöst hat, hat Sebastian Vettel den dritten Saisonsieg gekostet. Nach dem Restart drei Runden vor Schluss riskierte er alles, um an Bottas vorbeizukommen und bezahlte das mit dem Verlust von zwei Plätzen.
Der Ferrari-Pilot verliert damit nicht nur das Rennen, sondern auch die Führung in der Fahrerwertung. Aber was hätte er auch anderes machen sollen? Die Attacke musste sein! Hamilton dagegen hat sich aus allem rausgehalten und staubt seinen ersten Rennsieg der Saison ab.
Über mich:
Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit 7 Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.
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