Formel-1-Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de. Dieses Mal geht es um die Trendwende, die Vettel schaffen muss.
30 Punkte hat Sebastian Vettel Rückstand auf Lewis Hamilton. Nüchtern betrachtet ist das noch kein Beinbruch, noch keine verlorene WM. Aber ich habe schon vor der Sommer in meiner Kolumne geschrieben, dass er und sein Team die Fehler im WM-Kampf abstellen müssen. Das weiß allen voran Vettel.
Hamilton ist derzeit in absoluter Höchstform und hat das gesamte Team hinter sich. Mercedes scheut sich nicht vor Teamorder, um Hamilton den Titel zu ermöglichen. Ferrari hat davon bisher noch keinen Gebrauch gemacht. War das rückblickend betrachtet ein weiterer Fehler des Teams?
Vettel steht sich selbst im Weg
Die Vorzeichen in Singapur für Ferrari und Vettel sind bestens. Doch das waren sie in Monza - jedenfalls nach dem Qualifying - auch.
Der Heppenheimer sagt, er selbst sei sein größter Feind. Wie kämpft man gegen seinen eigenen Charakter? Das kann jeder nur für sich selbst herausfinden. Hinzu kommt der Druck von außen.
Fahrer-Wechsel bringen Unruhe
Und mir stellt sich die Frage, wie viel Unruhe die Ferrari-Entscheidung für Leclerc und gegen Räikkönen bringt. Ausgerechnet vor diesem Rennwochenende wurde klar: Publikumsliebling Kimi wird nächstes Jahr nicht mehr für Ferrari fahren. Der Youngster Charles Leclerc bekommt die Chance.
Der Finne wird in den letzten Rennen meiner Meinung nach noch einmal alles geben, um zu siegen. Denn diese Chance ist im Sauber nächstes Jahr verschwindend gering. Das wiederum könnte für Vettel zum Stolperstein im diesjährigen Rennen um den Titel werden.
Wird Räikkönen für Vettel zum Stolperstein?
Ich glaube, dieser Sonntag wird für Vettel und Ferrari zum Schicksalstag im WM-Kampf. Es wird sich zeigen: Hat sich der Deutsche im Griff? Welche Entscheidung trifft Ferrari? Weltmeister werden oder die Fahrer frei fahren lassen? Und greift Kimi seinem Freund und Teamkollegen unter die Arme, wenn es möglich ist, oder entschiedet er sich für den eigenen Erfolg?
Über mich:
Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, meine absolute Leidenschaft. Seit 7 Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsinternen Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.
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