Formel 1 Kolumne: Timo Glock zum GP der USA

Mercedes hat verstanden, in welche Richtung es gehen muss

Von Timo Glock

Image: Die Sky Kolumne von Timo Glock.

Sky Experte Timo Glock beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus. Der Ex-F1-Pilot spricht über die Entwicklung von Mercedes, die Disqualifikation von Hamilton und Leclerc und verspricht sich Spannung in den letzten vier Rennen.

Wieso Max Verstappen nach seinem Sieg in Austin ausgebuht wurde, ist für mich unverständlich. Eventuell ist es auf die Thematik zwischen Sergio Perez und Red Bull zurückzuführen, aber damit hat Verstappen nicht ansatzweise etwas zu tun. Deswegen kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Das ist schade für den Sport, weil Verstappen ein Ausnahmesportler ist, der eine unfassbare Leistung in diesem Jahr abgeliefert hat. Das ist in meinen Augen ein absolutes No-Go, das sollte man nicht tun.

Ungewohnt knapp geht es beim Großen Preis der USA zu, bei dem sich am Ende dennoch der von Startposition sechs ins Rennen gegangene Max Verstappen vor Hamilton und Norris durchsetzt.

Mercedes auf dem richtigen Weg

Bei Mercedes hat man jetzt verstanden, in welche Richtung es gehen muss. Ich denke, dass das Auto einfach nochmal mehr an Red Bull und McLaren angelehnt ist. Es war klar zu sehen, dass es immer mehr in die richtige Richtung geht - auch jetzt mit dem Update, was bei Lewis Hamilton sehr gut funktioniert hat. Umso unerklärlicher ist deshalb für mich, warum George Russell solche Probleme hatte.

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Aber bei Mercedes hat man genügend gelernt, um für nächstes Jahr ein Auto zu bringen, was von Anfang an auf der Höhe von Red Bull ist, darauf bin ich sehr gespannt. Wenngleich auch klar ist, dass Red Bull und alle anderen Teams ebenfalls weiterentwickeln. Somit ist es immer schwierig, wenn du einem Rückstand hinterläufst.

''Im Nachhinein ist man immer schlauer'', sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem Großen Preis der USA in Austin und spielt damit auf die falsche Ein-Stopp-Strategie von Lewis Hamilton an.

Ferrari fehlt der Speed

Ferrari hat schon am Samstag im Sprint realisiert, dass man nicht auf der Höhe von Red Bull und in der Lage ist, um den Sieg mitzufahren - auch wenn Charles Leclerc auf der Pole stand. Deswegen haben sie strategisch etwas anderes versucht und meiner Meinung nach auch nichts falsch gemacht. Der reine Speed war einfach nicht da.

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Beide Fahrer waren auf unterschiedlichen Strategien unterwegs und sind nicht weit voneinander entfernt ins Ziel gekommen. Im Nachhinein war die Einstopp-Strategie nicht die schnellere, aber sie haben es einfach versucht - auch wenn Fred Vasseur hinterher gesagt hat, dass es eigentlich eine Fehlentscheidung war. Im Nachhinein ist man immer schlauer.

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur erklärt im Sky Interview die Rennstrategie beim Großen Preis der USA, bei dem Leclerc von der Pole Position auf Rang sechs abgerutscht ist.

Das Feld rückt enger zusammen

In Austin haben wir gesehen, wie eng das Feld zusammenliegt und immer näher zusammenrückt. Verstappen möchte alle Rennen gewinnen, McLaren kommt immer näher und auf der richtigen Strecke sehe ich Lando Norris in einer guten Position ein Rennen zu gewinnen. Grundlegend ist Max im Rennen immer noch eine Bank, aber trotzdem: McLaren, Mercedes und zum Teil Ferrari - beim Blick auf die Konkurrenz bin ich mir sicher, dass wir noch vier spannende Rennen sehen werden.

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Disqualifikation für Hamilton & Leclerc ärgerlich

Zur Disqualifikation von Hamilton und Leclerc: Man versucht natürlich immer, die Fahrzeughöhe so niedrig wie möglich zu halten. In Austin war die große Problematik, dass die Strecke so uneben war und die Autos sehr oft aufgesetzt sind. Die beiden Autos waren anscheinend ein paar Millimeter zu tief, was der ausschlaggebende Punkt war, dass der Unterboden an den jeweiligen Messpunkten nicht mehr im Toleranzbereich war.

Das kann passieren, wenn man an die Grenze geht. Schade für Mercedes und Ferrari, aber wahrscheinlich am ärgerlichsten für Lewis Hamilton, was auch die Fahrer-WM gegen Sergio Perez angeht.

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