Max Verstappen kürt sich nach seinem spektakulären Überholmanöver gegen Lewis Hamilton in der allerletzten Runde im Saisonfinale in Abu Dhabi zum neuen Weltmeister der Formel 1. Mercedes versucht nun, den Titel noch am grünen Tisch zu ergattern. Einen ersten Einspruch schmetterten die Stewards ab, eine Revision sollte sich der Rennstall - auch im Sinne des Sports - sparen. Ein Kommentar.
Eines vorweg: Lewis Hamilton hätte den WM-Titel in dieser verrückten Saison genauso verdient wie Max Verstappen. Beide Piloten schenkten sich während einer langen, kräftezehrenden Saison nichts und stachelten sich gegenseitig zu Höchstleistungen an.
Zwischenzeitlich schien Verstappen schon fast am Ziel, aber Hamilton zeigte vor allem im Saisonendspurt seine ganze Klasse und sorgte dafür, dass die Zuschauer ein Finale erlebten, über das auch in Jahrzehnten gesprochen wird.
Red Bull bekommt sein Wunder
In Abu Dhabi sprach dann eigentlich alles für den Briten. Er führte fast das gesamte Rennen komfortabel und war drauf und dran, sich zum alleinigen Rekordchampion zu küren. Am Ende sollte es aber nicht reichen, auch weil sein Rivale am Sonntag einfach Fortuna mit an Bord hatte.
Teamchef Christian Horner sprach zehn Runden vor Schluss davon, dass man "ein Wunder" brauche. Und genau das bekam der österreichisch-britische Rennstall in Form einer Safety-Car-Phase kurz vor dem Ende. Nach dem Crash von Nicholas Latifi, der zu dem Zeitpunkt auf dem letzten Platz (!) befand, konnte Verstappen aufschließen und die Fans bekamen ein Finish, das diese Saison auch verdient hatte.
Eine Runde lang Hamilton vs. Verstappen. Möge der Bessere gewinnen. Hamilton war vorne, doch Verstappen hatte den Vorteil der frischeren Reifen und schnappte sich den Briten auf der Strecke. Mercedes fühlte sich benachteiligt und legte gleich zwei Proteste ein. Dies ist absolut legitim und ihr gutes Recht. Knapp fünf Stunden nach Rennende konnten Verstappen und sein Team aber dann die Korken knallen lassen.
Stewards entscheiden im Sinne des Sports
Die Stewards entschieden zugunsten von Red Bull und damit auch im Sinne des Sports. Es war die einzig richtige Entscheidung, denn eine derart enge Saison verdient es einfach, auf der Strecke entschieden zu werden und nicht an irgendwelchen grünen Tischen. Zudem hatten die Mercedes-Einwände nur bedingt etwas mit dem eigentlichen Zweikampf an der Spitze zu tun, sondern bezogen sich auch eher auf technische Details.
Eine Entscheidung pro Hamilton hätte zwangsläufig einen Einspruch Red Bulls zur Folge gehabt und hätte die überragende sportliche Leistung beider Piloten nur in den Schatten gestellt, da in den nächsten Tagen nur wenig über die herausragende Show, die Verstappen, aber eben auch Hamilton, geboten haben, diskutiert worden wäre. Vielmehr wären Safety-Car-Phasen oder irgendwelche Paragraphen im Regelbuch an der Tagesordnung.
Mercedes sollte Urteil akzeptieren
Trotzdem kündigte der Konstrukteurs-Weltmeister eine weitere Berufung bei der FIA an. Toto Wolff & Co. sollten allerdings darauf verzichten, denn sie tun damit weder sich noch dem Sport einen gefallen. Verstappen hat sich den Titel durch seine Leistung der gesamten Saison und speziell sein Manöver gegen Hamilton in der letzten Runde, verdient. Und das gilt es nun zu respektieren.
Eine weitere Verzögerung haben die beiden Protagonisten - aber auch die Millionen Fans auf der ganzen Erde - einfach nicht verdient.
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