Formel 1: Mercedes und Andrew Shovlin kündigen radikale Änderungen an

Nach Hamilton-Schelte: Mercedes kündigt "radikale Änderungen" an

Von Yannick Smuda

Image: Die Unzufriedenheit bei Mercedes ist groß - nun kündigte der Rennstall radikale Änderungen für die kommenden Rennen an.

Der Start in die neue Formel-1-Saison ist Mercedes misslungen, es droht eine Fortsetzung des Desasters aus dem Vorjahr. Auch Lewis Hamilton kritisierte zuletzt sein Team öffentlich in aller Deutlichkeit, nun kündigte der leitende Ingenieur Andrew Shovlin "sichtbare" Änderungen an.

Sichtlich bedient wirkte Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem ersten Rennen in Bahrain, "es gibt keine positiven Dinge, nicht eine einzige positive News hier", konstatierte der 51-Jährige bei Sky. Der neue Silberpfeil ist zu langsam, die Abstimmung passt nicht, das gesamte aerodynamische Konzept scheint nicht zu funktionieren. In die falsche Richtung habe man entwickelt, meinte Wolff weiter, man müsse jetzt "gnadenlos analysieren und dann versuchen, einen Schritt nach dem anderen zu machen."

Mercedes tut sich auch beim GP von Bahrain schwer und bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Shovlin: "Änderungen brauchen Zeit"

Auch Andrew Shovlin, technischer Direktor des Teams, kündigte in einem Video der Silberpfeile nun "radikale Veränderungen" an, die man ins Auge fasse. "Aber diese Änderungen brauchen Zeit, um im Windkanal zu einer schnelleren Lösung zu werden", erklärte Shovlin. Und weiter: "Wir suchen nach Entwicklungsmöglichkeiten und es werden in den nächsten Rennen sichtbare Veränderungen am Auto zu sehen sein."

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Shovlin betonte aber auch, dass der Rückstand zur Konkurrenz groß ist: "Die Lücke im Qualifying war ziemlich groß. Wir hatten über eine halbe Sekunde Abstand zur Spitze, im Rennen war der Abstand sogar noch größer." Neben der fehlenden Pace hat Mercedes große Probleme mit dem Reifenverschleiß, "das Wichtigste ist, dass wir diesen langfristigen Reifenabbau in den Griff bekommen", analysierte der Mercedes-Direktor.

Mercedes deutlich zu langsam - Russell gratuliert Red Bull

Doch generell sei die reine Geschwindigkeit des Autos nicht gut genug, erklärte Shovlin. "Wir arbeiten derzeit sehr hart daran, herauszufinden, was wir in der kurzfristigen und mittelfristigen Zukunft tun können, um uns in eine bessere Position zu bringen."

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Die Laune bei Mercedes ist am Boden, das Auto funktioniert nach der desaströsen letzten Saison wieder nicht. George Russell gratulierte bereits nach dem Rennen in Bahrain Red Bull zur Weltmeisterschaft. "Ich glaube nicht, dass es dieses Jahr jemand mit diesem Team aufnehmen kann", meinte der Mercedes-Pilot. "Ich wette darauf, dass sie dieses Jahr jedes Rennen gewinnen."

Hamilton kritisiert eigenes Team scharf

Lewis Hamilton beklagte im Chequered Flag-Podcast von BBC Radio 5 Live am Mittwoch, Mercedes habe seine Bedenken bezüglich des Autos für 2023 ignoriert und ihm nicht zugehört, als er ihr Konzept in Frage stellte. "Letztes Jahr gab es Dinge, die ich ihnen gesagt habe. Ich habe die Probleme mit dem Auto angesprochen."

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Und er wünschte sich zugleich Einsicht seines Teams: "Es geht darum, zuzugeben und zu sagen 'Okay, weißt du was? Wir haben dir nicht zugehört. Es ist nicht da, wo es sein sollte und wir müssen daran arbeiten.'"

Lewis Hamilton über das Rennen & die Performance des Autos, nachdem beide Mercedes-Piloten kaum eine Chance gegen Red Bull oder Alonso hatten.

Doch bei Mercedes betonte man trotzdem die gute Zusammenarbeit im Team und Shovlin versprach: "Wir werden alles tun, was wir können, um das Auto zu verbessern." Wann genau die ersten großen Veränderungen am Silberpfeil zu sehen sein werden, bleibt aber offen.

Klar ist: Der Druck ist groß, die Konkurrenz droht auch in diesem Jahr zu enteilen. In einer Woche (17. bis 19. März live auf Sky) steigt das zweite Rennwochenende der Saison im saudi-arabischen Jeddah.

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