Mick Schumachers Formel-1-Rennstall Haas prüft nach der Invasion in der Ukraine offenbar die Trennung von seinem russischen Titelsponsor. Auch hinter dem russischen Fahrer Nikita Mazepin steht ein Fragezeichen.
"Wir müssen alle rechtlichen Fragen, über die ich nicht sprechen kann, in der kommenden Woche klären", sagte Teamchef Günther Steiner am Freitag bei einer Pressekonferenz in Barcelona.
Der US-Rennstall mit engen Verbindungen nach Russland hat sein Auto zum Abschluss der Testfahrten am Freitag in weißer Lackierung auf die Strecke geschickt, die Farben des russischen Titelsponsors Uralkali waren nicht mehr vertreten. Normalerweise tritt Haas in Rot, Blau und Weiß an, den Farben der russischen Flagge. "Wir haben gestern mit unseren Teampartnern die Entscheidung getroffen, dass wir so vorgehen. Es war die richtige Entscheidung. Es war eine Message für alle", erklärte Steiner.
Wirtschaftliche Haas-Zukunft wohl nicht gefährdet
Uralkali ist der größte Mineraldüngerhersteller Russlands und für Haas ein wichtiger Geldgeber. Das Unternehmen gehört Dimitri Mazepin, dessen Sohn Nikita (22) bei Haas Teamkollege des gleichaltrigen Schumacher ist. Auch Mazepin erhielt von Steiner am Freitag keine Garantie, sein Cockpit behalten zu dürfen. "Das muss gelöst werden. Nicht alles hängt von uns ab. Da sind Regierungen involviert", sagte Steiner knapp. So könnte Mazepin über die offene Rechtsfrage mit Uralkali hinaus auch Probleme mit der Einreise in bestimmte Länder bekommen.
Sollte es keinen Sinn machen Mazepin weiterhin zu beschäftigen beziehungsweise als Fahrer einzusetzen, werde man laut Steiner wohl auf den Ersatzfahrer Pietro Fittipaldi zurückgreifen.
Das sagte der Teamchef gegenüber Speed City Broadcasting. "Wenn Nikita aus dem einen oder anderen Grund nicht fahren könnte, würde der erste Anruf an Pietro gehen", so Steiner. "Er ist schon seit ein paar Jahren bei uns, und dann würden wir sehen, was wir als Nächstes tun."
Fittipaldi ersetzte Grosjean 2020 nach dessen Bahrain-Unfall
Fittipaldi absolvierte bisher zwei Rennen in der Formel 1. 2020 ersetzte er in Bahrain und Abu Dhabi Romain Grosjean im Haas, der kurz zuvor einen Unfall baute und sich verletzte.
Die wirtschaftliche Zukunft des kleinen Rennstalls sei hingegen nicht gefährdet, beteuerte der Südtiroler Steiner: "Ich habe dem Team gesagt, dass alles in Ordnung ist. Das ist ein Schlagloch, aber das beeinträchtigt das Team nicht sportlich."
Sport-Informations-Dienst (SID)
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