Das Jubiläums-Wochenende ist in vollem Gange, doch im Qualifying zu Ferraris 1000. Grand Prix in der Formel 1 gab es gleich zwei Störenfriede: Auf der einen Seite die Mercedes-Silberpfeile, auch in Mugello eine Macht, wieder angeführt von Weltmeister Lewis Hamilton - und auf der anderen Seite Sebastian Vettel und seine Leistung.
Der Heppenheimer, der im kommenden Jahr im Aston Martin sitzt, kam auf der hauseigenen Strecke von Ferrari nicht über Startplatz 14 hinaus.
"Ich komme einfach nicht so gut zurecht mit dem Auto, tue mich schwer", sagte Vettel bei Sky: "Wir versuchen, noch Schritte nach vorne zu machen, morgen ist ein anderer Tag. Aber ich erwarte keine großen Überraschungen.
Leclerc mit Aufwärtstrend
Ferrari hatte sich nach den zuletzt bitteren Tagen in Spa und Monza einen leichten Aufschwung erwartet, umsetzen konnte das aber nur Vettels Teamkollege Charles Leclerc. Der Monegasse überzeugte mit Rang fünf und ist für das Rennen am Sonntag (15.10 Uhr LIVE auf Sky) ein klarer Kandidat für die Punkteränge - viel mehr erhofft man sich ja gar nicht mehr bei Ferrari.
Noch nie zuvor war die Formel 1 in Mugello zu Gast, möglich wurde dieses Rennen nur durch die Corona-Verwerfungen im Kalender - den meisten Piloten war der Kurs in der Toskana weitgehend unbekannt, und zunächst fand Valtteri Bottas im Mercedes-Duell offenbar besseren Zugang als Hamilton: Der Finne lag in jeder einzelnen Trainingssession vorn.
Als es darauf ankam, lieferte Hamilton dann allerdings ab. Der souveräne WM-Spitzenreiter schlug Bottas mit hauchdünnem Vorsprung. Auf dem dritten Startplatz landete wie meist in diesem Jahr Red-Bull-Pilot Max Verstappen.
Für Vettel wird es von Rang 14 nicht nur aufgrund seiner Probleme mit dem Auto schwierig. Das schnelle Kurvengeschlängel macht den Fahrern großen Spaß, Überholen ist in den Hügeln nahe Florenz aber nicht so einfach. "Das Qualifying muss passen", hatte Vettel schon am Freitag gesagt.
Top 10 für Vettel unerreichbar
Und es passte nicht. Schon im ersten Durchgang drohte er zu scheitern, der Sprung unter die besten 15 schien eine zu hohe Hürde - gerade so rutschte er durch, mit nur 53 Tausendstelsekunden Vorsprung auf Rang 16. "Bin ich weiter oder nicht", funkte Vettel an die Box. Der Kommandostand bestätigte, Vettel nahm es recht ungerührt zur Kenntnis. Im Q2 war dann nichts mehr möglich, die Top 10 waren für Vettel unerreichbar.
Der große Druck ist ihm allerdings ohnehin genommen, das ist spürbar. Seit Donnerstag steht fest, dass er im kommenden Jahr für Aston Martin fahren wird, die Vorfreude ist groß. Das Team heißt in dieser Saison noch Racing Point und präsentiert sich auch in Mugello schlagkräftig: Lance Stroll (Kanada) und Sergio Perez (Mexiko), den Vettel 2021 ersetzen wird, holten die Ränge sechs und sieben.
Am Sonntag wird es indes eine Premiere für dieses Jahr geben. Erstmals sind bei einem Rennen zahlende Fans dabei: Die Organisatoren in Mugello haben pro Tag die Genehmigung für 3000 Zuschauer erhalten.