Der WM-Kampf zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen spitzt sich zu. Das Zünglein an der Waage könnten die Teampartner werden, die zuletzt schwächelten. Bei Mercedes könnte ein kurioser Trick zum Gamechanger werden.
Die beiden Teamkollegen der WM-Streithähne Hamilton und Verstappen wissen aktuell nicht zu überzeugen. Während Red-Bull-Vize Sergio Perez in Katar schon im Qualifying versagte und von Startplatz elf aus keinen Einfluss auf den Rennverlauf an vorderster Front nehmen konnte, schied Bottas am Wochnenende komplett aus dem Rennen.
Schumacher zweifelt an Wingmen
Zwar waren dafür technische Probleme verantwortlich, doch auch der Finne machte keine gute Figur - wie schon in einigen Rennen zuvor. Grund dafür könnte sein, dass es für den 32-Jährigen nicht mehr um viel geht. Bottas wechselt nach der Saison zu Alfa Romeo und scheint mit Mercedes abgeschlossen zu haben.
Auch Sky Experte Ralf Schumacher zweifelt an den Leistungen der beiden aktuellen Wingmen: "Es müssen beide erstmal in der Position sein, ihren Teamkollegen zu helfen. Das sind sie derzeit nicht, obwohl sie die besten Autos haben. Sergio war das ganze Wochenende weit weg, auch wenn es im Rennen besser lief."
Russell als Heißsporn an Hamiltons Seite?
Doch die Silberpfeile haben ein Ass im Ärmel. George Russell, derzeit noch am Steuer von Tochter-Rennstall Williams, dürfte schon jetzt für Bottas ins Cockpit des Mercedes geholt werden. "Wenn ich etwas zu sagen hätte, ich würde tatsächlich darüber nachdenken", meint Sky F1-Experte Olivier Zwartyes. Youngster Russell sei im WM-Kampf eine gefährlichere Waffe als der abwandernde Bottas.
"Bottas geht zu Alfa Romeo, da ist komplett die Luft raus. Russell hat diese Saison so viel Spaß gemacht und wird nächste Saison ohnehin dort fahren, warum ihm also nicht diese zwei Rennen geben - und Hamilton die Unterstützung", fragt Zwartyes, wohlwissend, dass dieses Szenario wohl ein Gedankenspiel bleiben wird: "Toto Wolff wurde darauf schon angesprochen und hat gesagt: 'So etwas gibt es im unseren Team nicht.'"
Mercedes will Russell nicht unter Druck setzen
Und auch dafür gibt es gute Gründe. Neben den moralischen, einen verdienten Fahrer kurz vor Ende seines Engagements im Team noch zu degradieren, könnte das auch taktisch ein Griff daneben sein. "Die Drucksituation ist so hoch und Mercedes und Bottas sind ein eingespieltes Team", gibt Rennstratege Alexander Bodo zu bedenken.
Auch für die Entwicklung des 23-jährigen Ausnahme-Talents könnte das hinderlich sein. Russell soll die Zukunft von Mercedes mitgestalten und könnte in nicht allzu ferner Zukunft als Nummer eins im Team auf Hamilton folgen. "Für Russell gibt es einen anderen Plan in Zukunft. Ich glaube es wäre töricht, ihn jetzt in dieses Druckszenario zu werfen, bei dem es direkt um die Meisterschaft geht", meint Bodo.
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