Nico Rosberg hat im Debütrennen der neuen Motorsportserie Extreme E einen Erfolg als Teamchef gefeiert. Sein Rennstall X Racing gewann in Saudi Arabien gegen das Team seines Ex-F1-Kollegen Lewis Hamilton (X44). Nach dem Auftakt-Rennen hat der 35-Jährige mit Sky gesprochen.
Nico Rosberg ist mit seinem Rennstall X Racing bei der neuen Motorsportserie Extreme E mit einem Erfolg gestartet. Die Serie will wachrütteln, einem größeren Publikum die Vergänglichkeit der Natur aufzeigen. Sky hat nach dem Debüt exklusiv mit Rosberg gesprochen.
Nico Rosberg (Sky Experte) ...
... über den Sieg seines Teams im ersten Extreme-E-Rennen: "Ich bin sehr stolz, weil da ging sehr viel Arbeit rein in den letzten Monaten und es war ein intensives Wochenende - es war so am Limit, die Bedingungen waren so schwer. Wir haben drei riesen Überschläge gesehen, wo Totalschaden jeweils war, weil es so eine schwierige Strecke war. Da rauszukommen mit einem ganz, ganz tollen Sieg am Ende - unsere beiden Fahrer haben einfach einen Wahnsinnsjob gemacht. Das ist so cool gewesen zu sehen - so eine phänomenale Leistung und deswegen freut es mich enorm."
... über die Bedeutung der Serie und den nachhaltigen Gedanken: "Es war auf jeden Fall ein sehr, sehr spektakulärer Start. Das hat dann natürlich auch zur Spannung beigetragen, aber man muss es natürlich auch nicht übertreiben. Das ist ja klar, bei einer neuen Serie muss man das erste Rennen erst einmal übergehen, also durchgehen lassen und dann müssen wir vielleicht noch ein paar Anpassungen machen, um das zu optimieren. Ich bin aber auch sehr, sehr stolz, weil die Extreme-E ist darauf aufgebaut, für den Klimawandel Aufmerksamkeit zu generieren. Das ist die Basis von Extreme-E und deswegen fahren wir auch in den ganz extremsten Bereichen der Welt, wo der Klimawandel schon am meisten Schaden zugefügt hat, zum Beispiel in der Wüste oder beim nächsten Rennen dann sogar in Grönland beim Gletscher usw. Das finde ich ganz schön, wie wir da einen positiven Beitrag schaffen - als Serie und auch als Team."
... über das Duell mit seinem ewigen Rivalen Lewis Hamilton: "Es ist wirklich verrückt, dass ich hier in der Wüste Extreme-E fahre mit meinem Team und der größte Rivale ist hier Lewis Hamilton mit seinem Team. Wir haben uns das ganze Wochenende duelliert, wir waren immer Erster und Zweiter. Manchmal war er Erster mit seinem Team, manchmal ich. Das war ein richtig großes Duell und am Ende konnten wir das für uns dann entscheiden, was mich sehr freut, aber das wird mit Sicherheit weitergehen die ganze Saison. Das Schöne daran ist, je intensiver unser Duell wird, desto mehr Aufmerksamkeit können wir auf die Serie lenken - für die Themen, für die wir uns einsetzen, wie zum Beispiel gemeinsam gegen den Klimawandel kämpfen."
"Man muss ihm Zeit geben"
... über Mick Schumacher: "Der Mick verdient komplett in der Formel 1 zu sein, weil er hat alle Kategorien davor dominiert - auch die Formel 2 letztlich, wo er Meister geworden ist. Es macht Spaß ihm zuzuschauen und er macht das ganz gut. Wichtig ist, dass wir ihm Zeit geben, weil die Formel 1 ist logischerweise die Königsklasse, da kommt man nicht rein und dominiert auf einmal. Man muss ihm Zeit geben und die hat er auch jetzt, dass er erstmal alles lernt: Das Auto mit den Ingenieuren, das Setup, das meiste rauszuholen im Qualifying - da muss man sich reinarbeiten und sonst glaube ich, dass er eine gute Zukunft vor sich haben wird."
... über Sebastian Vettel: "Ich wünsche es dem Sebastian wirklich, dass er aus diesem Tief rauskommt, was er mit Ferrari und jetzt ein bisschen mitgebracht hat noch zum ersten Rennen. Komischerweise, das hat mich überrascht, dass er auch sagt, dass er sich immer noch nicht wohlfühlt im Auto. Aber okay, es ist ein neues Team und er braucht ein bisschen Zeit. Aber Sebastian hat riesiges Talent, das ist ein viermaliger Weltmeister, also der wird das schon hinbekommen. Dann bin ich mir sicher, dass wir noch tolle Rennen von ihm sehen werden dieses Jahr. Aber er muss einen Weg aus dieser Negativspirale finden, das ist ganz, ganz wichtig. Wir haben wieder einen Fehler gesehen gerade jetzt, das ist untypisch für einen viermaligen Weltmeister. Da muss er sich rausfinden, das ist ganz wichtig."
Rosberg: Verstappen hat in Imola die besten Karten
... über das kommende Rennen in Imola: "Red Bull hat momentan das schnellere Auto, das macht es noch spannender. Die haben gerade einen Vorteil. Jetzt müssen wir mal gucken, wie diese Übermacht von Mercedes und Hamilton, wie die jetzt aufholen - auch vom Autospeed her. Deswegen glaube ich, dass in Imola Verstappen wieder die besten Karten hat. Das ist auch für uns von der Spannung nicht mehr zu toppen. Man weiß wirklich nicht, wer gewinnen wird. Vielleicht können die Teamkollegen noch eingreifen - ein Bottas, ein Perez - die sind auch sehr schnell. Bottas hat oft schon eine Pole geholt. Also ich freue mich sehr auf das Wochenende."