Formel 1 News: Südafrika, Las Vegas? F1-Boss kann sich 30 Rennen vorstellen

Südafrika & Las Vegas? F1-Boss hält 30 Rennen für möglich

Von Max Georg Brand

Image: Stefano Domenicali sieht die Grenzen in der Formel 1 noch nicht erreicht.

Mit 23 Rennen ist die aktuelle Formel-1-Saison schon die umfangreichste, die es je gab. Stefano Domenicali könnte sich jedoch vorstellen den Rennkalender auf 30 Strecken anwachsen zu lassen.

Wenn einer weiß, wohin es mit der Formel 1 in den kommenden Jahren gehen könnte, dann ist es Stefano Domenicali, der CEO der Motorsport-Königsklasse. Mit aktuell 23 Rennen - für Sotschi muss noch ein Ersatz gefunden werden - ist der Terminplan der 2022er Saison schon ein Rekordkalender und stellt die Teams vor immense logistische Herausforderungen. Wenn es aber nach dem Chef geht, könnten künftig noch weitere Rennen hinzukommen. Das Interesse sei da, wie Domenicali im exklusiven Interview mit Martin Brundle von Sky Sports verriet.

Sky Experte Ralf Schumacher über Ferrari und Red Bull nach dem Rennen in Bahrain. (Videolänge: 26 Sekunden)

Domenicali: Formel 1 mit dem Potenzial für 30 Rennen

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Das aktuelle Concorde Agreement zwischen den Teams, der FIA und dem Management der Formel 1 erlaubt 24 Rennen pro Saison. Die Vereinbarung gilt noch bis 2025. Vielleicht wird diese Anzahl auch schon bald ausgeschöpft oder sogar erweitert:

"Ich denke, es gibt das Potenzial, auf 24 zu kommen", so Domenicali und ergänzte: "Ich würde sagen, wir haben sogar das Potenzial, auf 30 zu erhöhen!" Das weltweite Interesse sei da. "Es liegt an uns, das richtige Gleichgewicht zu finden, wenn man bedenkt, welche Austragungsorte gerne in der Formel 1 dabei wären und welche historischen Werte wir im Kalender sehen wollen."

Zum Durchklicken: von Long Beach bis Südafrika: Hier fuhr die Formel 1 bereits

GP der Schweiz auf der Bremgarten-Rundstrecke in Bern (im Rennkalender von 1950 bis 1954) – Rekordsieger: Juan Manuel Fangio (2).
GP von Frankreich in Reims (im Rennkalender 1950 & 1951, 1953 & 1954, 1956, 1958 bis 1961, 1963 und 1966) – Rekordsieger: Juan Manuel Fangio (3).
GP von Deutschland/ Luxemburg/ Europa am Nürburgring (im Rennkalender 1951 bis 1958, 1961 bis 1976, 1984 & 1985, 1995 bis 2007, 2009, 2011 und 2013) – Rekordsieger: Michael Schuhmacher (5).
GP von Spanien in Barcelona Circuit de Pedralbes (im Rennkalender 1951 und 1954).
GP von Italien in Pescara (im Rennkalender 1957) – Sieger: Stirling Moss.
GP von Portugal in Porto (im Rennkalender 1958 und 1960).
GP der USA in Riverside (im Rennkalender 1960) – Sieger: Stirling Moss.
GP der USA in Watkins Glen (im Rennkalender von 1961 bis 1980) – Rekordsieger: Jim Clark und Graham Hill je 3).
GP von Großbritannien auf dem Brands Hatch Circuit in Dartford (im Rennkalender von 1964 bis 1982 alle zwei Jahre und von 1983 bis 1986) – Rekordsieger: Niki Lauda (3).
GP von Frankreich in Clermont-Ferrand (im Rennkalender 1965, 1969, 1970 und 1972) – Rekordsieger: Jackie Stewart (2).
GP von Kanada in Clarington (im Rennkalender von 1967 bis 1971 alle zwei Jahre, 1972 bis 1974, 1976 und 1977) – Rekordsieger: Jackie Stewart (2).
GP von Deutschland in Hockenheim (im Rennkalender 1970, 1977 bis 1984, 1986 bis 2006, 2008 bis 2018 alle zwei Jahre, 2019) – Rekordsieger: Nelson Piquet, Ayrton Senna, Fernando Alonso, Lewis Hamilton, Michael Schuhmacher (je 3).
GP von Schweden in Anderstorp (im Rennkalender von 1973 bis 1978) – Rekordsieger: Niki Lauda & Jody Scheckter (je 2).
GP von Belgien in Zolder (im Rennkalender 1973, 1975 bis 1982 und 1984).
GP von Japan auf dem Fuji Speedway in Oyama (im Rennkalender 1976 & 1977, sowie 2007 und 2008).
GP der USA in Long Beach (im Rennkalender von 1976 bis 1983).
GP von Brasilien in Rio de Janeiro (im Rennkalender 1978 und 1981 bis 1989) – Rekordsieger: Alain Prost (5).
GP von Italien / San Marino in Imola (im Rennkalender von 1980 bis 2006) – Rekordsieger: Michael Schuhmacher (7).
GP der USA in Las Vegas (im Rennkalender 1981 und 1982).
GP der USA in Detroit (im Rennkalender von 1982 bis 1988) – Rekordsieger: Ayrton Senna (3).
GP von Portugal in Estoril (im Rennkalender von 1984 bis 1996) – Rekordsieger: Nigel Mansel & Alain Prost (je 2).
GP von Australien in Adelaide (im Rennkalender von 1985 bis 1995) – Rekordsieger: Gerhard Berger, Alain Prost und Ayrton Senna (je 2).
GP von Spanien in Jerez de la Frontera (im Rennkalender von 1986 bis 1990, 1994) – Rekordsieger: Alain Prost & Ayrton Senna (je 2).
GP von Südafrika auf dem Kyalami Grand Prox Circuit in Midrand (im Rennkalender von 1967 bis 1993) – Rekordsieger: Niki Lauda (3).
GP der USA in Phoenix (im Rennkalender von 1989 bis 1991) – Rekordsieger: Ayrton Senna (2).
GP von Malaysia in Kuala Lumpur (im Rennkalender von 1999 bis 2017) – Rekordsieger: Michael Schuhmacher & Sebastian Vettel (je 4).
GP der USA in Indianapolis (im Rennkalender von 2000 bis 2007) – Rekordsieger: Michael Schuhmacher (5).
GP der Türkei in Istanbul (im Rennkalender von 2005 bis 2011) – Rekordsieger: Felipe Massa (3).
GP von Europa in Valencia (im Rennkalender von 2008 bis 2012) – Rekordsieger: Sebastian Vettel (2).
GP von Korea in Yeongam (im Rennkalender von 2010 bis 2013) – Rekordsieger: Sebastian Vettel (3).
GP von Indien in Delhi (im Rennkalender von 2011 bis 2013) – Rekordsieger: Sebastian Vettel (3).

Schon "bald" wolle die Formel 1 die Strategie für die kommenden Jahre vorstellen. Dann könnten auch Las Vegas eine Rolle bei den Austragungen spielen. Aber: "Es gibt auch andere Städte die an der Formel 1 interessiert sind", erklärte der Italiener gegenüber Brundle. "Neben Amerika und China denke ich, dass wir bald auch in Afrika sein könnten", erklärte Domenicali. "Es gibt dort ein großes Interesse. Das ist mit Sicherheit ein weiteres Gebiet, das bisher in unserem Kalender fehlt".

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Favorit auf eine Austragung auf dem afrikanischen Kontinent wäre dann wohl der Kyalami Circuit in Südafrika. Dort machte der F1-Zirkus letztmals 1993 Halt.

Aktuelle Strecken könnten aus dem Kalender fliegen

Je nachdem, wie die kommende Ausrichtung auch ausfallen mag, einige bestehende Grands Prix laufen Gefahr, in Zukunft nicht mehr berücksichtigt zu werden. Das deutete Domenicali bereits in Bahrain an: "Es gibt einige Veranstalter, deren Verträge auslaufen, und wahrscheinlich werden einige der aktuellen Grands Prix nicht mehr Teil des Kalenders sein." Welche Strecken das betrifft, verriet der 56-Jährige nicht. Sky Sport hat eine Bildergalerie mit den aktuellen Vertragslaufzeiten angelegt. Wer in den kommenden Monaten oder Jahren aber verlängert, lässt sich noch nicht sagen.

Mehr dazu

Zum Durchklicken: Die Laufzeiten & Gebühren* der F1-Strecken

Großer Preis der Emilia-Romagna in Imola - Laufzeit: bis 2025
Großer Preis der Niederlande in Zandvoort - Laufzeit: bis 2026
Großer Preis der USA in Austin - Laufzeit: 2034
Großer Preis von Spanien in Barcelona - Laufzeit: bis 2026
Großer Preis von Las Vegas in Las Vegas - Laufzeit: bis 2027
Großer Preis von Mexiko in Mexiko-Stadt - Laufzeit: bis 2028
Großer Preis von Singapur in Marina Bay - Laufzeit: bis 2028
Großer Preis von Japan in Suzuka - Laufzeit: bis 2029
Großer Preis von Aserbaidschan in Baku - Laufzeit: bis 2030
Großer Preis von China in Shanghai - Laufzeit: bis 2030
Großer Preis von Abu Dhabi in Yas Marina - Laufzeit: bis 2030
Großer Preis von Sao Paulo in Interlagos - Laufzeit: bis 2030
Großer Preis von Saudi-Arabien in Dschidda - Laufzeit: bis 2030 (Umzug auf Strecke in Qiddiya ab 2027 geplant)
Großer Preis von Italien in Monza - Laufzeit: bis 2031
Großer Preis von Belgien in Spa-Francorchamps - Laufzeit: bis 2031 (mit Ausnahme der Jahre 2028 und 2030)
Großer Preis von Katar in Doha - Laufzeit: bis 2032
Großer Preis von Ungarn in Budapest - Laufzeit: bis 2032
Großer Preis von Großbritannien in Silverstone - Laufzeit: bis 2034
Großer Preis von Monaco in Monte-Carlo - Laufzeit: 2035
Großer Preis von Kanada in Montreal - Laufzeit: bis 2035
Großer Preis von Bahrain in Sakhir - Laufzeit: bis 2036
Großer Preis von Australien in Melbourne - Laufzeit: bis 2037
Großer Preis von Miami in Miami - Laufzeit: bis 2041
Großer Preis von Österreich in Spielberg - Laufzeit: bis 2041

Zudem erklärte Domenicali im Interview, dass es neben Michael Andretti noch zahlreiche weitere Anfragen für die Entwicklung neuer Teams in der Königsklasse gebe. Er schränkt jedoch ein: "Ich muss ganz ehrlich sagen, dass die Formel 1 heute mit 10 Teams und der Konkurrenz auf der Strecke sehr, sehr solide ist", erklärte er. "Es gibt Komplexitäten, die berücksichtigt werden müssen, wenn weitere Teams hinzukommen können." Deshalb glaube er nicht, "dass dies das wichtigste Element für das Wachstum der Formel 1 ist, um ehrlich zu sein."

*Quelle: RacingNews365

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