Nico Hülkenberg ist mit einer bärenstarken Leistung in die Punkteränge gefahren. Dabei zeigte der 35-Jährige einmal mehr, was er aus dem unterlegenen Haas hinausholen kann.
Was für eine Leistung von Nico Hülkenberg in Spielberg.
Von Platz vier ging der Emmericher bei nassen Verhältnissen in den 24-Runden-Sprint, nach Kurve drei lag er plötzlich hinter Max Verstappen auf Rang zwei. "Es war eine clevere erste Runde, wo er sich immer richtig platziert hat und das Momentum gut genutzt hat. Dann war er direkt hinter Verstappen und hat am Anfang einen guten Speed gehabt", lobte Sky F1-Experte Timo Glock die Leistung.
Hülkenberg überzeugt im Nassen
Lange Zeit war Hülkenberg dann auch von der Rennpace her hinter Verstappen der zweitschnellste Mann auf der Strecke und verteidigte seine Position über die Hälfte des Sprints hinweg. Dann wurde er allerdings nach und nach von Sergio Perez, Carlos Sainz und Lance Stroll geschluckt. Als auch Fernando Alonso dem Deutschen direkt im Nacken saß, holte Haas Hülkenberg sechs Runden vor Schluss an die Box.
"Es war dynamisch und viel drin. Der Inter und die nasse Strecke sind uns absolut entgegengekommen. Die abtrockende Strecke hat aber ganz schön Reifen gefressen. Natürlich bei allen, aber gefühlt bei mir noch ein bisschen mehr. Da war dann irgendwann ziemlich deutlich, dass ich den Slick brauche und ich habe gehofft, dass es dann nicht mehr regnet", erklärte Hülkenberg, der viel mit Untersteuern zu kämpfen hatte, bei Sky.
Gute Kommunikation mit der Box
Die Entscheidung wurde belohnt. Zwar fiel der GP2-Champion von 2009 kurzzeitig weit zurück, holte aber auf dem frischen Medium bei abtrocknender Strecke Runde für Runde wieder auf und machte Platz um Platz gut. In den letzten beiden Runden schnappte er sich noch Lando Norris und Esteban Ocon und landete auf Rang sechs. Wäre der Sprint noch eine Runde länger gewesen, hätten wohl auch Alonso und Stroll ihre Plätze verloren.
Hülkenberg fuhr am Ende die schnellste Runde und war der beste Fahrer, der einen Boxenstopp absolvierte. Die Strategie ging vor allem auch dank Renningenieur Gary Gannon auf: "Ich fühle mich wohl, Gary ist ein Top-Mann. Wir haben eine Bombenkommunikation. Ich bin am Freitag alle Soften durchgefahren und habe sie verheizt, dann hatte ich keine mehr. Im Sprint-Qualifying in Q3 hat sich der neue Medium super angefühlt und dann sind wir dabei geblieben. Das ist super aufgegangen."
Hülkenberg dominiert Magnussen
Dort hatte er Teamkollege Kevin Magnussen (Startplatz 10) satte acht Zehntel aufgebrummt. Im Sprint lag der Däne auf P14 am Ende 25 Sekunden hinter Hülkenberg. Und auch für das Rennen darf sich der Deutsche mit Top-Form durchaus Hoffnungen auf Punkte machen. Hülkenberg geht nach einer starken Qualifikation am Freitag im Hauptrennen am Sonntag (ab 13.30 Uhr LIVE & EXKLUSIV auf Sky) von P8 ins Rennen, Magnussen übrigens nur von P19. In der Fahrer-WM führt er teamintern mit 9:2-Zählern.
Trotz seines beeindruckenden Speeds hat Hülkenberg in seiner Karriere noch nie in einem Top-Auto gesessen. In Spielberg wird er sein 190. Rennen in der F1 absolvieren. Sein Vertrag bei Haas läuft am Ende des Jahres aus. Wie der verheiratete Familienvater bei Sky verriet, stehen die Chancen auf eine Verlängerung sehr gut. Bei Hülkenbergs konstanten Top-Leistungen sollten allerdings auch die Top-Teams ganz genau hinschauen.
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