Am Wochenende steht im Rahmen des GP von Aserbaidschan der erste Sprint der Saison auf dem Programm. Einer, der wenig Lust auf dieses Format hat, ist Weltmeister Max Verstappen. Dieser hatte vor Kurzem angedroht, bei zu gravierenden Änderungen in der Formel 1 zurücktreten zu wollen.
"Das macht so keinen Spaß mehr. Wir haben so oder so schon 24 oder 25 Rennen. Wenn wir da noch mehr Sachen hinzufügen, ist es das für mich nicht mehr wert. Ich hoffe, es gibt nicht zu viele Änderungen. Sonst werde ich nicht mehr lange dabei sein", kündigte Weltmeister Verstappen während des letzten Rennwochenendes in Australien an.
Domenicali deutet Änderungen in der F1 an
Der Niederländer ist damit nachweislich kein Fan von den von F1-CEO Stefano Domenicali ins Spiel gebrachten weiteren möglichen Änderungen in der Formel 1. Der Italiener hatte zuletzt Gedankenspiele öffentlich gemacht, ein zusätzliches Qualifying an Sprint-Wochenenden einzuführen.
In diesem soll nach dem Sprint die Startaufstellung für das Hauptrennen am Sonntag ermittelt werden. Bisher wird diese durch das Ergebnis des Sprints bestimmt, im Qualifying wird wiederum die Startaufstellung für den Sprint ausgefahren. Für das zusätzliche Qualifying würde eine Trainingssession wegfallen. Auch eine weitere Erhöhung der Anzahl von Sprints über eine gesamte Saison ist zukünftig nicht auszuschließen.
Schumacher hat nur bedingt Verständnis
Doch womöglich wären diese Änderungen zu gravierend für Verstappen, der im Fall einer Umsetzung mit einem Rücktritt aus der Königsklasse des Motorsports drohte. Sky Experte Ralf Schumacher habe dafür nur bedingt Verständnis:
"In der Sache gebe ich ihm Recht. Man versucht die Kuh zu melken, wo man nur kann. Für den Fahrer ist es eine Riesenbelastung. Wir hatten die Konsequenz nun zuletzt auch schon beim Rennen in Melbourne gesehen, wenn man zu viele Starts macht. Was da am Ende des Rennens alles passiert - da sind die Fahrer einfach nicht drauf eingestellt."
Und weiter: "Zudem ist es ein großer Nachteil für kleine Teams und für junge Fahrer, wenn noch weniger Freie Trainings da sind, wenn sowieso schon wenig getestet wird."
Schumacher über möglichen Verstappen-Rücktritt: "Davon wird die Formel 1 nicht umkommen"
Doch auf Verstappen bezogen, habe Schumacher "nur ein müdes Lächeln übrig, weil die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft haben gezeigt bzw. wird zeigen, dass die Formel 1 viel größer ist als jedes einzelne Individuum. Bernie Ecclestone ist auch weg und ohne ihn gäbe es die Formel 1 nicht - und jetzt ist sie erfolgreicher denn je. Von daher sollte Verstappen entweder seine Sachen packen und gehen oder es einfach akzeptieren, wie es ist."
"Ich verstehe seine Einstellung, weil viele Risiken [durch die erhöhte Anzahl an Sprints] bestehen. Aber trotzdem: Er wird dafür bezahlt, das mitzumachen. Aber nochmal: Wenn er halt gehen will, dann muss er halt gehen. Davon wird die Formel 1 nicht umkommen, so gern ich ihn auch habe."
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