Die Formel 1 ist ein Wettbewerb zwischen Menschen mit Maschinen. Während die Fahrer in der Regel länger als eine Saison im Cockpit sitzen, ist die Halbwertszeit eines Boliden kürzer. Doch was passiert mit den ausrangierten Autos?
Ist der Weltmeister-Titel vergeben und die Formel-1-Saison beendet, dann gehört das jeweilige Auto des Jahres zum alten Eisen. Sobald die letzte Runde gefahren ist, wird ein Bolide ausgemustert. Doch was passiert mit dem Auto? Denn eines ist klar: Für den Schrottplatz sind diese Autos sicherlich zu schade! Mercedes hat nun Einblicke darin gegeben, wie nützlich die alten Autos auch in Zukunft noch sein können und dass die "Rentner" tatsächlich noch regelmäßig auf ihre Fahrtauglichkeit geprüft werden.
Wurde ein Auto ausgemustert, werden alle Teile erst einmal im Heritage-System dokumentiert. Welche Teile können in der Fabrik noch bei der Weiterentwicklung behilflich sein? Welche Teile können an Partner abgegeben werden? Und welche Teile werden in den Fabriken in Brackley oder Brixworth ausgestellt? Diese Fragen bestimmen dann den weiteren Weg der ausrangierten Bestandteile.
Fahrtüchtigkeit wird jährlich getestet
Man prüfe, ob manche Teile noch für ältere Fahrzeuge verwendet werden könnten, zuträglich für künftige Entwicklungen sein könnten oder ob sie nicht mehr benötigt werden. "Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, die Effizienz steht im Mittelpunkt - wir müssen sicherstellen, dass wir das Beste aus jedem Bauteil herausholen", heißt es auf der Website des Formel-1-Teams von Mercedes. Vom Fahrgestell bis zu den Schrauben wird alles unter einem Dach aufbewahrt und sorgfältig dokumentiert.
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Um die Fahrtüchtigkeit jedes der eingelagerten Autos sicherzustellen, werden sie mindestens einmal im Jahr laufengelassen. "Es handelt sich um einen detaillierten jährlichen Service, bei dem die gleichen Verfahren angewendet werden, die wir Woche für Woche auf der Strecke einsetzen, um sicherzustellen, dass alles in bestem Zustand und einsatzbereit ist, wenn wir die Uhren zurückdrehen wollen. Es sieht vielleicht aus wie ein zehn Jahre altes Auto, das für die Nachwelt ausgestellt ist, aber in Wirklichkeit ist es ein zehn Jahre altes Auto, das im Jahr 2023 wieder auf die Strecke gehen kann." Die Autos werden auch deshalb regelmäßig getestet, damit sie bei Showläufen einsatzfähig sind.
Auch beschädigte Frontflügel werden eingelagert
"Unser 2016 eröffnetes Heritage-Programm beherbergt jedes unserer früheren F1-Autos bis zurück ins Jahr 2010, vom W01 bis zum W13", schreibt Mercedes in dem Bericht. Darunter: Das Weltmeister-Auto von Nico Rosberg oder Michael Schumachers letzter Bolide vom 2012er Valencia-Rennen. Auch Bilder mit zahlreichen einzelnen Radmuttern und beschädigten Nasen sind dort zusehen.
Zusätzlich zu den Autos und den Autoteilen, sind unter anderem auch Rennanzüge und Trophäen ausgestellt und eingelagert. Mercedes versucht so, möglichst viele Komponenten für die Nachwelt festzuhalten. "Unser Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur Geschichte zu schreiben, sondern auch dafür zu sorgen, dass sie nie in Vergessenheit gerät", heißt es in dem Bericht. Und so entstehen nicht nur Anlaufstellen für die hauseigenen Rennsportingenieure, sondern auch für Motorsport-Enthusiasten, wie im Mercedes-Museum in Stuttgart, wo mehrere siegreiche Autos ausgestellt sind.