Japan: Hamilton weiter auf WM-Kurs - Vettel crasht in nächste Pleite

WM-Chancen für Vettel dahin

Lewis Hamilton siegt beim Großen Preis von Japan. Vettel verursacht einen Unfall und muss damit seine letzten WM-Hoffnungen begraben. Die Highlight im Video (0:59).

Lewis Hamilton hat sich beim Großen Preis von Japan seinen neunten Saisonsieg geholt. Der Mercedes-Pilot hat nun 67 WM-Punkte Vorsprung vor Sebastian Vettel.

"Ich bin im Moment so glücklich. Es ist unfassbar", jubilierte Hamilton direkt nach seinem Triumph. Unaufhaltsam fährt er seinem fünften WM-Titel entgegen und arbeitet weiter an seinem Legendenstatus. Vettel kam im Ferrari nach seiner folgenschweren Kollision mit Max Verstappen nicht über Rang sechs hinaus - es war wohl der Sargnagel für die Titelhoffnungen des Heppenheimers.

Vettel selbst macht laut Sky Informationen Verstappen für den Crash in der neunten Runde verantwortlich: "Ich bereue es nicht. Die Lücke war da und ich hatte mehr Geschwindigkeit (...) Aber er gab mir nicht genügend Raum und dann berührten wir uns."

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Hamilton kann in Austin WM-Titel holen

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Hamilton baute seine WM-Führung gegenüber Vettel durch seinen 50. Sieg für Mercedes, den 71. seiner Formel-1-Karriere, von 50 auf 67 Punkte aus. Der Brite kann bereits beim viertletzten Saisonrennen in Austin/USA am 21. Oktober alles klar machen - hierzu muss er auf seiner Lieblingsstrecke (vier Siege in Folge) "nur" acht Punkte mehr holen als Vettel. Hamilton würde mit dem legendären Argentinier Juan Manuel Fangio gleichziehen. Mehr WM-Titel (7) hat nur Michael Schumacher auf dem Konto.

Platz zwei in Suzuka ging an Hamiltons finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas, der in der Schlussphase einige Mühe hatte, den ungestüm attackierenden und letztlich drittplatzierten Max Verstappen (Niederlande) Red Bull auf Distanz zu halten. Verstappens Teamkollege Daniel Ricciardo kämpfte sich von Startplatz 15 nach einer fulminanten Aufholjagd noch auf Rang vier nach vorne. Nico Hülkenberg (Emmerich) stellte seinen Renault nach 37 Runden auf dem letzten Platz liegend ab.

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Vettel auch im Training langsamer als Hamilton

Obwohl Mercedes das gesamte Wochenende dominierte und der fünfte Suzuka-Sieg der Silbernen in Folge nie ernsthaft in Zweifel stand, verzichtete der Weltmeister-Rennstall darauf, Bottas für seine treuen Dienste zu belohnen und ihm den Sieg zu schenken. Der Finne hatte Hamilton in Russland in der vergangenen Woche zähneknirschend passieren lassen. Obwohl der WM-Titel für Hamilton nun quasi sicher ist, wollte der Kommandostand der Silbernen aber offenbar keine Punkte verschenken.

Für Vettel hatte die "Mission Impossible" in Suzuka bereits denkbar schlecht begonnen: In allen Trainingseinheiten war der 31-Jährige langsamer als Hamilton, im Qualifying verwachste Ferrari mit Mischreifen bei trockener Strecke völlig. Von Startplatz acht musste Vettel bei erstmals an diesem Wochenende warmen und trockenen Konditionen voll attackieren.

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Während Hamilton und Bottas in Startreihe eins ihre Plätze verteidigten, machte Vettel in der ersten Runde gleich vier Positionen gut. Damit lag nur noch Verstappen als Puffer zwischen den beiden Silberpfeilen und dem Ferrari-Star.

Es kam für Vettel noch besser: Nach einer Kollision zwischen seinem zukünftigen Teamkollegen Charles Leclerc (Monaco/Sauber) und dem Dänen Kevin Magnussen lagen Reifen- und Karbonteile auf der Strecke. Das Safety Car rückte aus, die Zeitabstände waren mit einem Mal verschwunden.

Vettel crasht mit Verstappen

Vettel wollte aber nach dem Re-Start in Runde acht zu viel: Er attackierte Verstappen, obwohl dieser noch eine Fünf-Sekunden-Strafe absitzen musste und der Deutsche wohl bald ohnehin vorbei gekommen wäre, in der Spoon-Kurve mit einem zu optimistischen Manöver.

Vettel drehte sich, er fiel auf den 19. Platz zurück und musste sich wieder nach vorne kämpfen. Dies gelang dem viermaligen Weltmeister abermals im Eiltempo, doch die Top Fünf waren unerreichbar.

Der Hesse wird wohl 2019 einen fünften Anlauf auf seinen ersten Titel mit Ferrari nehmen müssen - auch sein Vorbild und Freund Schumacher hatte fünf Jahre gebraucht, bis er 2000 seine erste WM mit der Scuderia gewann. (Sky Sport/SID)