Lewis Hamilton war gerührt. In Mexiko-Stadt, wo der stets farbenfroh inszenierte Tag der Toten bevorsteht, wird das Andenken an seinen kürzlich verstorbenen Hund Roscoe von Formel-1-Fans und sogar dem Veranstalter des Großen Preises von Mexiko hochgehalten.
"Wunderschön" sei diese Anteilnahme, sagte der britische Rekordweltmeister.
Wenn am Sonntag (21 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1) im Autodromo Hermanos Rodriguez der 20. WM-Lauf einer langen Saison ansteht, ist für Empathie und Trauer kein Platz mehr. Im harten Rennalltag der Königsklasse zählen nur Ergebnisse - und diese fehlen dem 40 Jahre alten Routinier.
Sieben WM-Titel hat Hamilton gesammelt, er hat die meisten Siege (105) und stand so oft auf der Pole (104) wie kein anderer Fahrer. Seit dem spektakulären Wechsel von Mercedes zu Ferrari zur laufenden Saison schreibt Hamilton jedoch rote Zahlen - und verbucht mittlerweile Negativrekorde. Kein Pilot wartete länger auf seinen ersten Podestplatz für die Scuderia. Mit seinem vierten Platz in Austin/Texas am vergangenen Wochenende zog Hamilton in der unliebsamen Ferrari-Liste an Didier Pironi vorbei.
Erstes Hamilton-Jahr ohne Top-3-Platzierung droht
Mehr noch: In seiner 19. Saison in der Formel 1 droht Hamilton das erste Jahr ohne Top-3-Platzierung. Sein Sprint-Sieg in China - sein einzig echter Lichtblick in Rot - geht nicht in diese Statistik ein. "Fortschritt erfordert in der Formel 1 Zeit", sagte Hamilton, der sich den Neustart bei Ferrari anders vorgestellt hatte.
Die Hürden aber waren größer als gedacht. Ein anderer Rennstall, eine andere Mentalität, andere Prozedere, ein anderes und anfälliges Auto. "Daran musste ich mich erst gewöhnen", sagte Hamilton. Spätestens seit der Sommerpause seien aber deutliche Fortschritte zu erkennen, glaubt der Ferrari-Star: "Ich habe endlich das Gefühl, dass ich das Auto beherrsche. Aber es gibt noch immer Raum für Verbesserungen, vor allem von meiner Seite."
Ferrari ist nur Außenseiter
Auf eine Wende in Mexiko kann Hamilton trotz des positiven Resultats von Austin, wo sein Teamkollege Charles Leclerc als Dritter auf das Podest fuhr, nur bedingt hoffen. Ferrari ist - wie wohl auch im Rest der Saison - im Duell mit Red-Bull-Star Max Verstappen und dem McLaren-Duo Oscar Piastri und Lando Norris nur Außenseiter im Kampf um Pole und Sieg. Auch sein Ex-Rennstall Mercedes mischt vorne mit.
Hamilton, der im ersten Freien Training am Freitag sein Cockpit dem Italiener Antonio Fuoco überlassen muss, glaubt dennoch an ein "starkes Wochenende" mit der Scuderia. Für ein Ende der quälend langen Durststrecke bis zum ersten Podestplatz wird das zwingend nötig sein.
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