Weltmeister Lewis Hamilton hat das Schweigen in der "von Weißen dominierten" Formel 1 nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt in den USA kritisiert.
"Ihr, die schweigt, ich sehe euch. Einige von euch sind die größten Stars, und doch bleibt ihr inmitten der Ungerechtigkeit still", schrieb Mercedes-Pilot Hamilton in einem emotionalen Instagram-Beitrag.
Es gebe "keine Reaktion von niemanden" in seinem Sport, der "von Weißen dominiert" sei: "Ich bin dort einer der wenigen Farbigen und stehe allein da."
Hamilton ruft zu Wandel auf
Er befürworte ausschließlich friedlichen Protest und keine Plünderungen, der Brite sagte aber auch: "Es kann keinen Frieden geben, bis unsere so genannten Führungspersönlichkeiten einen Wandel erreichen."
Das betreffe nicht nur die USA, sondern unter anderem auch Großbritannien. "Die Art und Weise, wie Minderheiten behandelt werden, muss sich ändern. Wir werden nicht mit Rassismus und Hass im Herzen geboren. Es wird uns von jenen beigebracht, zu denen wir aufschauen", schrieb Hamilton.
Leclerc bezieht Stellung
Die Kritik des sechsmaligen Champions blieb offenbar nicht ungehört. Ferrari-Star Charles Leclerc veröffentlichte nach Hamiltons Eintrag ein Statement, ob als direkte Reaktion auf Hamiltons Tadel, blieb aber unklar.
Er habe sich unwohl bei dem Gedanken gefühlt, seine Emotionen in den Sozialen Medien zu teilen und deshalb zunächst geschwiegen. "Ich lag komplett falsch", schrieb Leclerc. Rassismus müsse mit Handlungen begegnet werden, nicht mit Schweigen. "Es ist unsere Verantwortung, Ungerechtigkeit anzusprechen", sagte Leclerc und brachte seine Unterstützung für die "Black Lives Matters"-Bewegung zum Ausdruck.
Der Australier Daniel Ricciardo nannte Rassismus ein "Gift", das mit Einigkeit und Maßnahmen bekämpft werden müsse. McLaren-Pilot Lando Norris äußerte sich ähnlich. Auch Hamiltons Mercedes-Team zeigte sich in einer Botschaft solidarisch: "Wir stehen an deiner Seite, Lewis."