Toto Wolff hat nach dem Qualifying-Desaster von Abu Dhabi sein Mercedes-Team mit deutlichen Worten kritisiert. Grund dafür war das bittere Aus in Q1 für Lewis Hamilton, der Mercedes nach dem Rennwochenende verlässt.
Was ein schlimmes letztes Qualifying für Lewis Hamilton mit Mercedes!
Der siebenmalige Weltmeister scheiterte bereits in Q1 und muss von weit hinten in sein finales Rennen mit den Silberpfeilen gehen. Die Hoffnung auf einen positiven Abschied von dem Team, mit dem Hamilton sechs seiner sieben WM-Titel gefeiert hat, hat damit einen großen Dämpfer bekommen.
Mercedes hatte beim Setup des Autos Probleme, schickte Hamilton dazu im finalen Run als letzten Piloten auf die Strecke. Die Folge: Viel Verkehr für den 39-Jährigen. Hamilton konnte seine Aufwärmrunde nicht optimal absolvieren, schaffte es gerade so über die Linie für seinen letzten schnellen Versuch.
Poller behindert Hamilton
Doch da hatte er dann auch noch Pech. Kevin Magnussen wollte dem Briten im dritten Sektor Platz machen. Bei dem Versuch fuhr der Däne jedoch einen Poller um, der auf die Strecke flog und sich unter dem Auto von Hamilton festsetzte. Das kostete ihm natürlich Zeit.
Am Ende scheiterte Hamilton, er wurde nur 18. "Es war eine schlechte Session und das Timing war ungewöhnlich für uns. Ich habe mein Bestes gegeben. Ich dachte ich kämpfe an diesem Wochenende um ein Podium, jetzt kämpfe ich überhaupt Punkte zu bekommen", so der Rekordweltmeister am Sky Mikrofon.
Toto Wolff findet klare Worte
Mercedes-Teamchef Toto Wolff nahm Hamilton allerdings für das frühe Aus in Schutz und griff sein eigenes Team bei Sky verbal an. "Was da passiert ist, ist absolut unentschuldbar. Das ist Lewis' letztes Rennen bei uns und wir machen einen auf clever und versuchen als Letzte rauszukommen. Ich bin so wütend. Diese Situation ist eine Schande. Lewis so zu verabschieden in seinem letzten Rennen. Es gibt überhaupt keine Entschuldigung dafür. Unglaublich unangenehm in einem Weltklasse-Team wie wir es sind. Das darf uns nicht passieren."
Auch zur Performance des Autos äußerte sich der Österreicher: "Vielleicht hätten wir ein bisschen vorne mitspielen können mit den McLarens. Wir haben ein paar Dinge probiert, damit das Auto besser funktioniert. Das war schlecht und dann ist das einfach nur noch rückwärtsgegangen. Aber schlimmer als all das ist eigentlich, wie wir den Lewis haben hängen lassen."
Für den Rennsonntag sieht der 52-Jährige schwarz. "Lewis morgen einen würdigen Abschied zu geben, wird nicht gelingen. Wir wollten das so gut machen, dieses Wochenende für ihn und dann ist echt durch einen Idiotenfehler so was passiert. Das ist nicht so, wie wir es machen sollten und dürfen und gerade nicht bei so einem wichtigen Rennen. Man muss auf Nummer sichergehen und braucht nicht am Ende der Schlange stehen und hoffen, dass man super clever ist."
Rosberg analysiert Hamilton-Situation
Hamiltons ehemaliger Teamkollege Nico Rosberg sprach vor dem Qualifying bei Sky über die ungewohnte Situation für seinen langjährigen Rivalen. Hamilton war an den meisten Rennwochenenden teils deutlich langsamer als sein Teamkollege George Russell.
"Man kann Lewis nicht abschreiben, er ist der Größte aller Zeiten. Es gibt die Hoffnung auf einen Reset bei Ferrari - neues Auto, neues Team und er findet wieder sein Gefühl und kommt zur alten Stärke zurück. Aber so wie es jetzt läuft, könnte es auch so weiterlaufen. Das wäre dann richtig heftig und schlimm. Ich bin sicher, dass er sich da sehr viel Sorgen macht, dass es so weiterläuft wie jetzt. Er kann es sich selbst gerade nicht erklären. Extrem schwierig mental."
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