Vettel: Das war ein Fehlstart, hundert Prozent!

Sky Bilder schüren Zweifel an "Sensationsstart"

Von von Norbert Obkircher

Sebastian Vettel schimpft über Bottas' spektakulären Start in Spielberg. Sky Bilder zeigen: Die Kritik des WM-Führenden könnte berechtigt sein.

Für Valtteri Bottas war es der "perfekteste Start meiner Karriere": Bei seinem Start-Ziel-Sieg beim Großen Preis von Österreich kam der Finne um entscheidende Zehntelsekunden früher aus den Startblöcken als die Konkurrenz.

Zu früh, meint Sebastian Vettel: "Ich will Valtteri nichts absprechen, aber ich glaube nicht, dass seine Reaktionszeit so schnell war", motzte ein angefressener WM-Führender: "Das ist nämlich eine übermenschliche Reaktionszeit."

Deutliche Worte im Fahrerraum

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Schon direkt nach dem Rennen platzte es im Fahrerraum aus dem Heppenheimer heraus: "Das war ein Fehlstart, hundert Prozent!", entfuhr es Vettel, nachdem Daniel Ricciardo Valtteri Bottas auf seinen spektakulären Start angesprochen hatte. Einen Rechtfertigungsversuch des Finnen erstickte der Ferrari-Pilot im Keim: "Nein, nein, nein", fuhr Vettel Bottas über den Mund.

Image: Fehlstart oder nicht? Valtteri Bottas' Reifen rollen bereits, bevor die Rennampel erlischt.

Und Vettels Kritk könnte berechtigt sein: Während die Rennkommissare dem Finnen nach intensiver Überprüfung eine ebenso sensationelle wie regelkonforme Reaktionszeit von 0,2 Sekunden bestätigten, zeigen Sky Bilder deutlich: Als sich die Reifen von Bottas' Auto in Bewegung setzten, waren die roten Lichter der Startampel noch nicht erloschen: Frühstart!

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Vettel fährt Hamilton davon - Bottas siegt

Valtteri Bottas gewinnt den GP in Spielberg feiert damit den zweiten Sieg seiner Karriere. Hinter dem Finnen belegte Ferrari-Star Sebastian Vettel Platz zwei und baute damit seine WM-Führung weiter aus.

Und der sollte Folgen haben: Nach hartnäckiger Verfolgung hatte Vettel den Pole-Starter in einem heißen Endspurt fast eingeholt. Am Ende rettete sich Bottas mit nur einer halben Sekunde Vorsprung ins Ziel. "Ich hätte einfach eine Runde mehr gebraucht", ist sich Vettel sicher. Entsprechend schlecht war seine Stimmung: "Ich bin wirklich nicht glücklich mit dem zweiten Platz."

Schlechte Laune bei Hamilton

Noch schlechtere Laune hatte allerdings Vettels Hauptkonkurrent um den WM-Titel: Für Lewis Hamilton war das Rennwochenende in Spielberg eines zum Vergessen: Nach einem illegalen Getriebewechsel wurde der Brite um fünf Plätze auf Startplatz acht strafversetzt.

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Zwar fightete er sich am Ende auf Platz vier - in der Gesamtwertung wuchs der Rückstand auf Sebastian Vettel aber auf 20 Punkte an. "Das hat wahrlich keinen Spaß gemacht", sagte ein dünnlippiger Hamilton nach dem Rennen: "Ich bin froh, dass dieses Wochenende vorbei ist."

Kein Handshake für die Kameras

Auch sein Verhältnis zu Sebastian Vettel ist nach wie vor kein Quell der Freude: Nach der Ramm-Attacke von Baku und anschließender Entschuldigung standen die Zeichen zwischen den WM-Favoriten eigentlich auf Versöhnung.

Wieder Psycho-Spielchen der F1-Giganten

Sebastian Vettel und Lewis Hamilton schienen sich nach der Rambo-Attacke in Baku versöhnt zu haben. Doch schon am Samstag in Spielberg gerieten die beiden Streithähne wieder aneinander. Am Sonntag droht der nächste Clash.

In Spielberg war davon aber wenig zu sehen: Zwar schüttelten sich die beiden vor Rennbeginn zur Begrüßung die Hände - einen vom italienischen Sky Reporter angeregten öffentlichen Handshake für die Kameras verweigerten die beiden Top-Fahrer indes.