Im Unfall-Chaos beim Großen Preis von Aserbaidschan lieferten sich die WM-Anwärter Sebastian Vettel und Lewis Hamilton eine packende Schlacht. Am Ende belegte der deutsche im Ferrari Platz vier, der Brite landete im Mercedes dahinter auf Rang fünf.
Mit einer beispiellosen Ramm-Attacke auf den Silberpfeil von Hamilton, sorgte der WM-Leader aus Heppenheim in Baku für einen Eklat. Spitzenreiter Hamilton war dem deutschen Verfolger in Runde 20 offenbar allzu aufreizend langsam unterwegs. Vettel krachte dem Mercedes wütend ins Heck. Für diese "gefährliche Fahrweise" wurde er von der Rennleitung mit einer Zeitstrafe von zehn Sekunden belegt.
Lauda bei Sky: "Riesenfoul von Sebastian"
"Ich war mit der Art und Weise, wie er gefahren ist, nicht zufrieden", sagte Vettel bei Sky: "Ich bin dann neben ihn gefahren und hab ihm das gezeigt."
"Das war ein Riesenfoul von Sebastian", sagte der dreimalige Weltmeister Niki Lauda am Sky Mikrofon.
Vettel wollte das nicht so gewertet wissen. "Er ist auf die Bremse gestiegen, ich konnte nirgendwo hin und bin ihm in die Kiste gefahren", sagte der viermalige Weltmeister: "Wenn ich bestraft werde dafür, sollte er auch bestraft werden." Hamilton blieb nach außen cool: "So sollte ein Fahrer sich einfach nicht verhalten, das ist gefährlich, aber solche Dinge passieren, und ich möchte da nicht mehr zu sagen."
Vettel: "Was habe ich Gefährliches gemacht?"
Vettel blieb uneinsichtig und funkte an seine Box: "Was habe ich Gefährliches gemacht?" Hamilton befand das Strafmaß für Vettels Kontrollverlust für zu gering. "Zehn Sekunden dafür sind ein Witz. Du weißt das, Charlie", funkte Hamilton an die Adresse von Rennleiter Charlie Whiting.
Hamilton büßte seine Führung später ein, weil sich seine Nacken-Stütze im Cockpit gelöst hatte und er einen zusätzlichen Boxenstopp in der 33. Runde einlegen musste.
Ricciardo siegt vor Bottas
Vom Chaos-Grand-Prix mit zahlreichen Safety-Car-Phasen profitierten die Verfolger-Teams: Daniel Ricciardo siegte im Red Bull vor Mercedes-Pilot Valtteri Bottas, der nach einer Start-Kollision mit Kimi Räikkönen vom letzten Platz eine beeindruckende Aufholjagd zeigte. Auf Rang drei landete der 18 Jahre alte Lance Stroll im Williams.
Nico Hülkenberg touchierte in seinem Renault eine Mauer und schied mit einer gebrochenen Frontaufhängung aus. Pascal Wehrlein belegte im Sauber Platz zehn.
In der WM-Wertung führt weiterhin Vettel mit 153 Punkten vor Hamilton (139).