30 Jahre ist es her, dass am schwarzen Wochenende von Imola Roland Ratzenberger und Ayrton Senna ihr Leben verloren. Sebastian Vettel gedachte beiden mit einer besonderen Show.
Der Ford-V8 heult auf, als der Mechaniker den McLaren auf der Strecke in Imola anlässt. Der weiß-rote Bolide setzt sich in Bewegung - in Richtung Tamburello-Kurve. Hier verstarb vor über 30 Jahren der einstige Fahrer dieses McLaren, Ayrton Senna. Der Brasilianer gilt bis heute als einer der größten Fahrer, die jemals in der Königsklasse des Motorsports an den Start gingen.
Hinter dem Steuer des Senna-Boliden sitzt eine andere Legende der Formel 1: der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel ist stolzer Besitzer des Fahrzeugs. Vor dem Rennen in Imola, dass nur kurz nach den 30. Todestagen am schwarzen Wochenende von 1994 stattfindet, nutzt der gebürtige Heppenheimer den MP 4/8 für ein gebührendes Gedenken an die verstorbenen Fahrer Roland Ratzenberger und Ayrton Senna.
Der dreifache Weltmeister Senna war am 1. Mai 1994 beim Rennen in Imola verunglückt. Sein Williams schlug in der damals noch mit Vollgas gefahrenen Tamburello-Kurve in eine Betonwand ein. Am selben Wochenende war neben dem 34-Jährigen auch Roland Ratzenberger bei einem Unfall verstorben, Sennas Landsmann Rubens Barrichello verunglückte ebenfalls schwer.
Show für die Zuschauer
Drei Runden dreht Vettel unter dem Jubel der Fans, winkt, hält die brasilianische und österreichische Flagge in der Luft. Ein wenig Spaß kann der ehemalige Red Bull-, Ferrari- und Aston-Martin-Pilot sich nicht verkneifen und schenkt den Zuschauern einige Burnouts und Donuts.
Für Vettel ist der Tribut an den Piloten ein persönliches Anliegen. "Mein Antrieb war es, weil Ayrton Senna für so viel mehr steht als für die Formel 1. Deswegen war es mir wichtig, dem Kollegen, den wir nicht kennenlernen durften, zu gedenken", so der 36-Jährige, nachdem er aus dem McLaren steigt. In einem Rennanzug in den Nationalfarben Brasiliens, mit einem Helm im Design von Ratzenberger und Senna und "Forever Senna"-Schriftzügen auf dem McLaren findet Vettel weitere Mittel, die beiden Piloten zu Ehren.
McLaren in Vettels Besitz
Auch der Vater des Weltmeisters von 2010 bis 2013 war an der Strecke, um die Show seines Sohnes zu verfolgen. Der ex-McLaren-Senna befindet sich, gemeinsam mit mehreren anderen klassischen Formel-Fahrzeugen, mittlerweile im persönlichen Besitz Vettels. "Die Bedeutung heute ist etwas ganz Großes. 30 Jahre nach diesem total tragischem dunklem Wochenende. Ayrton und Roland zu gedenken. Als ich die Flaggen rausgeholt habe, sind die Leute völlig durchgedreht. Das ist ein ganz besonderer Moment und einer der schönsten hinter dem Lenkrad, wenn ich ehrlich bin", so erklärt Vettel am Sky Mikrofon weiter.
Bereits am Donnerstag hat der ehemalige Formel-1-Pilot alle aktiven Fahrer im Paddock dazu aufgerufen, mit ihm zur Unfallstelle Sennas zu laufen und dort dem Idol vieler der Piloten zu gedenken. Vettel vergab dafür T-Shirts in besonderem Design an seine ehemaligen Kollegen, zudem tragen viele Fahrer an diesem Wochenende Sturmhauben im Helmdesign des Brasilianers. Auch diese entspringen der Initiative des Heppenheimers.
Senna-Bolide fährt jetzt klimaneutral
Vettel hat den McLaren von 1993 umrüsten lassen und betreibt das Fahrzeug mit synthetischem, klimaneutralen Kraftstoff. In der Vergangenheit hatte er mehrere weiterer Initiativen im Rahmen von Formel-1-Rennen durchgeführt, um unter anderem auf Klimaschutz und ökologische Diversität aufmerksam zu machen.
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