Formel 1: Kostengrenze soll 2019 geprobt werden
Dominanz der Branchenriesen soll beendet werden
25.08.2018 | 16:11 Uhr
Die Macher der Formel 1 treiben die Einführung der Kostenkontrolle weiterhin voran und wollen das System schon im kommenden Jahr testen.
Das bestätigte Geschäftsführer Ross Brawn im Vorfeld des Großen Preises von Belgien (Sonntag, 15:10 Uhr im Liveticker). Die Budgetobergrenze soll für mehr Ausgeglichenheit sorgen und die deutliche Dominanz der drei Branchenriesen Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing beenden.
"Die Arbeit an der Kostenbegrenzung läuft gut", sagte Brawn, "wir wollen sie zunächst in 'weicher' Form einführen mit Probeläufen für die Jahre 2019 und 2020. Ab 2021 wird sie Teil des Reglements. Das ist mittlerweile so gut wie entschieden."
Ausgaben bis zu 400 Millionen Euro
Nach 2020 läuft der Vertrag über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Königsklasse aus, die Saison 2021 galt daher stets als Startpunkt für die Einführung. Brawn bestätigte zudem, dass der Budgetdeckel bei rund 150 Millionen Dollar liegen soll. Möglich scheint aber, dass dieser Wert nicht ab 2021 gilt sondern schrittweise erreicht wird.
Dies würde den Topteams entgegenkommen, die den Plänen kritisch gegenüberstehen. Momentan geben die Großen jährlich bis zu 400 Millionen Dollar aus und müssten drastisch reduzieren. Brawn glaubt indes nicht, dass die kleineren Teams die Grenzen der Kostenbeschränkung ausreizen können.
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Force India als warnendes Beispiel
"Trotzdem wird der Unterschied zwischen den Rennställen verringert", sagte der 63-Jährige: "Ich denke, ein Topteam gibt momentan das Doppelte eines Mittelfeldteams aus. Wenn wir diesen Abstand auf zehn bis zwanzig Prozent reduzieren, dann haben die Kleineren etwas, worauf sie hinarbeiten können. Ein Mittelfeldteam, das einen tollen Job macht, wird wieder wettbewerbsfähig sein."
Momentan sei "die finanzielle Belastung für die Rennställe langfristig nicht zu bewältigen", sagte Brawn und verwies auf den Fall Force India. Das verhältnismäßig erfolgreiche Mittelfeldteam war zuletzt in die Insolvenz gerutscht und wurde nur dank der Übernahme durch eine Investorengruppe um den kanadischen Milliardär Lawrence Stroll gerettet. (sid)