Formel 1: Magnussen und Hülkenberg - Haas' Spiel mit dem Feuer

Haas' Spiel mit dem Feuer: Magnussen & Hulk mit brisanter Vorgeschichte

Bilden in der kommenden Saison eine brisante Fahrerkonstellation: Kevin Magnussen (im Bild) und Nico Hülkenberg.
Image: Bilden in der kommenden Saison eine brisante Fahrerkonstellation: Kevin Magnussen (im Bild) und Nico Hülkenberg.  © Imago

Nico Hülkenberg wird das Haas-Cockpit von Mick Schumacher zur kommenden Saison übernehmen. Damit geht das amerikanische Team mit einer Fahrerkonstellation an den Start, die eine brisante Vorgeschichte hat - und ein mögliches Problem aufzeigt.

Es ist die Szene, die jeder mit diesen beiden Fahrern verbindet: Beim Rennen in Ungarn 2017 drängt Kevin Magnussen den Deutschen von der Strecke. Während der Däne nach dem Rennen ein Interview gibt, klopft ihm Hülkenberg auf die Schulter und gratuliert ihm ironisch zum "wieder einmal unsportlichsten Fahrer des Tages." Magnussen erwidert so angesäuert wie legendär "suck my balls, honey" - ein Satz, der bis heute nachhallt und nun wieder mehr Bedeutung findet.

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Kevin Magnussen äußert sich zum Vorfall mi Hülkenberg beim Ungarn-GP 2017. Mittlerweile können die beiden zukünftigen Haas-Fahrer darüber lachen.

F1-Comeback von Magnussen und Hülkenberg

Diese Szene liegt mittlerweile fünf Jahre zurück, Magnussen und Hülkenberg haben diesen Disput beigelegt. Ohnehin sei dieser Vorfall damals massiv überdramatisiert worden, meinte Magnussen bei seiner Rückkehr in die Formel 1 am Anfang des Jahres. Nachdem sie fünf Jahre kein Wort miteinander gewechselt hatten, plauderten die beiden Fahrer beim Saisonstart in Bahrain 2022 locker miteinander, der Streit von damals: Vergeben und vergessen.

Klar ist, beide sind älter geworden, erfahrener, und haben nun eine große Gemeinsamkeit: Ein Formel-1-Comeback, mit dem wohl die allerwenigsten gerechnet haben. Trotzdem bleibt die Fahrerpaarung eine brisante.

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Timo Glock ist gespannt, wie Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen zusammen als Teamkollegen bei Haas funktionieren werden.

Konfliktpotential bei Haas-Fahrern

Je nachdem, wie kompetitiv der Haas 2023 sein wird, könnte sich auch das Konfliktpotential entwickeln. Geht es um wichtige Platzierungen und Punkte, werden sich beide Fahrer aller Wahrscheinlichkeit nach nichts schenken. Weder Magnussen noch Hülkenberg wird sich dem anderen unterordnen und als Nummer zwei zufriedengeben wollen, das haben sie in ihrer vergangenen Formel-1-Zeit bewiesen.

Dass es zwischen Teamkollegen hoch hergehen kann, auch wenn das Auto nicht um Punkte mitfahren kann, zeigte sich bereits bei Magnussen und seinem damaligen Teamkollegen Romain Grosjean. Öfter mal krachte es zwischen den beiden, Teamchef Günther Steiner hatte alle Hände voll zu tun, die beiden Dauerstreithähne zu kontrollieren.

Steiner: "Könnten zusammen in den Urlaub fahren"

Auch Sky Experte Timo Glock sieht dieses Konfliktpotential bei der neuen Fahrerpaarung: "Fakt ist, beide haben nur einen Einjahresvertrag, somit kämpfen beide um das Cockpit und ich glaube, da wird Günther Steiner eine Aufgabe vor sich haben, die zwei zu bändigen."

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Ob Alain Prost und Ayrton Senna oder Hamilton und Rosberg: Die Liste von großen Rivalitäten zwischen Teamkollegen ist lang. Steiner spielte ein solches Szenario zwischen Magnussen und Hülkenberg zwar herunter: "Ich glaube, sie verstehen sich ganz gut. Ich denke, sie könnten zusammen in den Urlaub fahren", so der Teamchef von Haas.

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Günter Steiner spricht über Beziehung zwischen Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg als zukünftige Teampartner und wieso diese keine besten Freunde sein müssen.

Teaminterne Kämpfe können für Haas teuer werden

Doch ob sie sich mögen und respektieren, ist zweitrangig. So pflegten Max Verstappen und Daniel Ricciardo bei Red Bull stets eine gute Beziehung als Teamkollegen und bekämpften sich trotzdem hart - mit dem Höhepunkt 2018 in Baku, als Ricciardo nach rundenlangem Kampf in das Heck des Niederländers krachte und beide ausschieden.

Gerade bei einem Team wie Haas, bei dem das Geld knapp ist und Crashs vermieden werden sollen, wird es auch auf wenige teaminterne Kämpfe ankommen. Für Teamchef Steiner geht es auch darum, zu zeigen, dass seine Entscheidung, auf Erfahrung statt Talent zu setzen, die richtige war. Die Vorgeschichte zeigt: Einfach wird es nicht.

Mehr zum Autor Yannick Smuda