Der ehemalige Ajax-Stammkeeper Andre Onana darf nach seiner Doping-Sperre wieder mit dem Team trainieren. Vorerst soll der einst gefeierte Torhüter allerdings nur mit der zweiten Mannschaft trainieren - eine Rückkehr zum Stammteam ist noch nicht beschlossen.
Im Winter wurde Onana noch mit dem BVB in Verbindung gebracht. Der 25-Jährige galt als einer der Top-Kandidaten für die Nachfolge von Roman Bürki. Dass dieser Deal nicht zustande kam, war spätestens Anfang Februar klar. Bei einer Dopingkontrolle des niederländischen Verbandes wurde der Torwart von Ajax positiv auf eine verbotene Substanz getestet.
Onana muss mit der zweiten Mannschaft trainieren
Die zuständige Komission ließ trotz Erklärungsversuchen Onanas, der versehentlich die Medizin seiner Freundin statt seiner eigenen genommen habe, keine Gnade walten. Der Kameruner wurde infolge dessen für zwölf Monate gesperrt. Nach mehreren Verfahren verkürzte der Verband die Strafe und erlaubte ein Comeback am 4. November. Zwei Monate vorher darf der Schlussmann wieder ins Training einsteigen - also am Samstag, den 4. September.
Doch statt zurück zur ersten Mannschaft zu kehren, wird Onana zunächst mit der U23-Mannschaft des niederländischen Rekordmeisters trainieren müssen. Das habe nicht nur Fitness-Gründe, wie der Sportliche Leister von Ajax Marc Overmars zu verstehen gab: "Wir haben entschieden, dass Andre das Torwart- und Mannschaftstraining bei der zweiten Mannschaft aufnehmen wird."
Overmars plant die aktuelle Saison ohne Onana
Ob diese Lösung von Dauer ist, ließ der Funktionär offen. "Die Frage ist jetzt, ob er sich langfristig einen Platz in der ersten Mannschaft verdienen wird", kündigte Overmars an und erklärte: "Die Mannschaft ist bereits in die Saison gestartet und befindet sich im Prozess der Mannschaftsbildung."
Hinzu kommt, dass die Niederländer neben der aktuellen Nummer eins Maarten Stekelenburg noch zwei Keeper in diesem Sommer verpflichtet haben. Der 37-Jährige Remko Pasveer und der 21 Jahre alte Jay Gorter komplettieren das Torwart-Trio für die angebrochene Saison. "Wir haben jetzt ohne Andre weitergemacht und während seiner Suspendierung zwei Torhüter geholt. Sowohl einen erfahrenen als auch einen talentierten, wobei Letzterer der Torwart der Zukunft sein wird", stellte Overmars klar.
Wechsel geplatzt - Onanas Zukunft offen
Damit ist ein Comeback von Onana zwischen den Pfosten des Champions-League-Teilnehmers, der in der Gruppenphase unter anderem auf Borussia Dortmund trifft, eher unwahrscheinlich. In der zurückliegenden Transferperiode wurde Onana deshalb auch ein Wechsel von Vereinsseite nahe gelegt. Ein Transfer zu Olympique Lyon scheiterte allerdings.