Die Norwegerin Ada Hegerberg ist die erste Frau, die den Ballon d'Or erhalten hat. Nach ihrer Rede hatte der Moderator sie zum "twerken" aufgefordert.
Kopfschütteln nach der Verleihung des Ballon d'Or an die Norwegerin Ada Hegerberg als weltbeste Fußballerin. Die 23-Jährigen von Olympique Lyon ist die erste Frau, die vom französischen Fachmagazin France Football diese Auszeichnung erhält.
Bei den Männern wurde zum ersten Mal seit 2007 nicht CR7 oder Lionel Messi geehrt. Neben der Frage wieso Frauen nicht schon früher mit ausgezeichnet wurden, stellte sich bei der Ehrung in Paris die Frage, wo die Grenze zum Sexismus liegt. Nach der Ansprache der frischgekührten Titelträgerin fragte Moderator und Star-DJ Martin Solveig auf der Bühne die Norwegerin, ob sie "twerken" könne, also in der Hocke mit den Händen auf den Knien mit dem Gesäß wackeln.
Hegerberg und das Netz reagieren entsetzt
Hegerberg reagierte sichtlich entsetzt und wandte sich mit einem abrupten "Nein" ab.
Zuvor hatte sie sich in ihrer Rede an junge Mädchen weltweit gewandt und gesagt: "Bitte glaubt an euch." Solveigs Frage löste in den sozialen Netzwerken heftige Reaktionen aus, ihm wurden Respektlosigkeit und Sexismus vorgeworfen.
Solveig entschuldigt sich auf Twitter
Nach der zunehmenden Kritik auf Twitter versuchte der französische DJ, die Situation zu retten. "Ich wollte natürlich niemanden beleidigen", sagte er in einem Tweet, das er auf seinem Account veröffentlichte. Er entschuldige sich bei allen, "die sich womöglich angegriffen fühlten". "Es war ein Witz, vielleicht ein schlechter", so der Franzose weiter. Solveig erklärte außerdem, dass er mit seinen wohl "ungenügenden" Englischkenntnissen die falschen Worte gewählt habe. Dabei hatte der Franzose auf französisch gefragt ("Est-ce que tu sais twerker?").
Für Sky Experte Jan Aage Fjortoft sind Solveigs Aussagen jedoch keine angemessene Entschuldigung: "Das war keine Entschuldigung - das war eine Erklärung." Hätte sich der Musikproduzent entschuldigen wollen, hätte er beispielsweise sagen sollen "Ich war völlig außer Spur. Ich respektiere Frauen. Entschuldigung."
Hegerberg selbst nahm die Sache gelassen. "Ich fand das nicht sexistisch", sagte die Stürmerin nach der Zeremonie. Der DJ habe sich zudem bei ihr entschuldigt.