Bayer Leverkusen: Mit Xhaka, Hofmann und Grimaldo zum Bayern-Jäger?

Dank Xhaka- & Hofmann-Coup: Bayer endlich Bayern-Jäger?

Von Lennard Göttner

Image: Granit Xhaka wechselt zu Bayer Leverkusen. Ist er das fehlende Puzzleteil der Werkself?

Die Saison-Vorbereitung ist noch in vollem Gange, aber schon jetzt deutet viel darauf hin, dass Bayer Leverkusen nach hohen Zielen greift. Mit Mentalitäts-Spieler Granit Xhaka und Torgarant Jonas Hofmann blasen Xabi Alonso und die Werkself zum Angriff. Wird Bayer endlich zum Bayern-Jäger?

Die Fans von Bayer Leverkusen haben allen Grund zur (Vor-)Freude. Denn Geschäftsführer Simon Rolfes hat in diesem Sommer bereits drei echte Coups auf dem Transfermarkt gelandet.

Zunächst konnte sich die Werkself die Dienste des europaweit begehrten Alejandro Grimaldo von Benfica sichern - ablösefrei. Dann wurde am Mittwoch (05. Juli) offiziell bekannt, dass Mönchengladbachs Jonas Hofmann die Rheinseite wechselt. Leverkusen nutzte eine Ausstiegsklausel des Nationalspielers, die bei rund zehn Millionen Euro Ablöse lag.

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Und dann auch noch das: Bayer holt Granit Xhaka nach sieben Jahren zurück in die Bundesliga und bindet den 30-jährigen Routinier bis 2028. Leverkusen zahlt nach Sky Informationen eine Ablöse von ca. 25 Millionen Euro für den ehemaligen Kapitän des FC Arsenal. Ein Transfer der Marke "wegweisend".

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Xhaka das fehlende Puzzleteil?

Zweifelsohne: Rolfes und sein Team haben in dem noch laufenden Transferfenster viel Geld in die Hand genommen. Doch angesichts der Qualität dieser Spieler lässt sich schon jetzt getrost von ausgezeichneten Investitionen sprechen.

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Dabei haben Coach Xabi Alonso und sein Trainerteam auf dem Rasen vor allem zwei Problemzonen ausgemacht. Einerseits fehlte der Werkself der voranschreitende, vor Mentalität nur so strotzende Leader im zentralen Mittelfeld. Mit Robert Andrich hatte man zwar bereits einen ähnlichen Spielertypen im Team, doch Xhaka ist mit all seiner (auch internationalen) Erfahrung und Beschlagenheit womöglich noch einmal eine andere Hausnummer.

Mit Granit Xhaka verstärkt Bayer Leverkusen sein Mittelfeld. Der Schweizer hat in den letzten Jahren in der Premier League brilliert.

Immerhin spielte er sieben Jahre lang in der besten Liga der Welt. In der vergangenen Saison war er mit 37 von 38 möglichen Premier-League-Einsätzen der Dauerbrenner schlechthin bei den Gunners, zudem steuerte er sieben Tore und sieben Vorlagen bei. Xhaka ist ein widerstandsfähiger Allrounder, ein hochklassiger Antreiber, der einer Mannschaft ein gänzlich neues Gesicht verleihen kann. Für Bayer könnte er das bislang noch fehlende Puzzleteil sein.

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Auf Grimaldo ist Verlass

Neben der Schaltzentrale im Mittelfeld bereitete die Linksverteidiger-Position in der vergangenen Saison Sorgen. Mal lief Mitchel Bakker, ein andermal Daley Sinkgraven und ab und zu sogar Piero Hincapie, gelernter Innenverteidiger, hinten links auf. Doch so richtig schien Alonso mit diesen Lösungen nie zufrieden.

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Bakker ließ man gen Bergamo ziehen, Sinkgravens Vertrag wurde nicht verlängert. Dafür kommt ein neuer Linksverteidiger, der genauso wie Xhaka eine Ansage an die Bundesliga-Konkurrenz ist. Ausgebildet in La Masia, Barcelonas berühmter Talentschmiede, ist der 27-jährige Grimaldo ein Spieler, der wie kein zweiter für Effizienz und Verlässlichkeit steht. "Alejandro hat sieben Jahre durchgespielt", betonte Rolfes im Zuge der Verpflichtung, "wenn du das kannst, musst du ein Top-Profi sein. Sonst schaffst Du das nicht. Und das ist er."

Ein Blick auf die reinen Zahlen bestätigt den Eindruck. In den vergangenen drei Spielzeiten verpasste Grimaldo in der Liga nur neun von 102 Partien und zwei von 37 im Europapokal. Dabei stand er nur siebenmal nicht in der Anfangsformation.

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Angekündigte Umstrukturierung

Mit Xhaka und Grimaldo hat man wichtige Kader-Fragen für die kommende Saison geklärt. Mit Hofmann verstärkt man das Team darüber hinaus mit einem gestandenen Bundesliga-Spieler, der in den zurückliegenden zwei Jahren so konstant wie nur wenige in Deutschland gescort hat. 44 Scorerpunkte in wettbewerbsübergreifend 61 Partien stehen zu Buche. Neben Moussa Diaby und Amine Adli bringt EM-Kandidat Hofmann weitere Komponenten für die Außenbahn mit, die die Werkself ligaweit zu einer gefürchteteren Offensiv-Macht machen könnten.

Image: So könnte Bayer Leverkusens Startelf in der kommenden Saison aussehen.

Leverkusen schreitet mit seinen Transfers auf dem Weg, den Rolfes am Ende der abgelaufenen Spielzeit zunächst verbal geebnet hat: "Vom Grundsatz her sollten die älteren Spieler bei der Professionalität Vorbild für die jüngeren sein. Das ist bei uns sicher nicht immer so gewesen. Es gab manche Spieler, die nicht diese Professionalität und nicht diese Bindung an den Tag gelegt haben. Deswegen ist es wichtig, dass wir neue Reize im Kader setzen."

Das ist Bayer mit den drei Neuzugängen gelungen. Zudem verpflichtete man mit Arthur auch noch einen weniger erfahrenen, dafür umso vielversprechenderen Mann. Der 20-jährige Rechtsverteidiger ist für sieben Millionen Euro aus Brasilien gekommen, gilt als hochtalentiert und könnte in der kommenden Saison erste Luft auf höchstem europäischem Niveau schnuppern. Ein spannendes Gesicht für die Zukunft.

Simon Rolfes zur Saison von Bayer Leverkusen

Bayer endlich Bayern-Jäger?

Leverkusens Gerüst steht. Vieles deutet darauf hin, dass Bayer eine große Saison spielen könnte. Neben den Transfers ist auch Florian Wirtz nach langer Verletzungspause wieder voll da, auf ihm ruhen große Hoffnungen mit Blick auf die neue Spielzeit. Und apropos Hoffnung: Auch Stürmer Patrik Schick könnte seine langwierigen Adduktorenbeschwerden bis Saisonbeginn vielleicht überstanden haben und wieder vollkommen fit sein.

Bei aller Neuzugangs-Euphorie bleibt auch die Frage, ob Leverkusen noch jemand verlassen wird. Hincapie, Diaby und auch Jeremie Frimpong werden gerüchteweise als Abgänge gehandelt. Bislang ist jedoch nichts konkret bei Bayer eingegangen, es gibt höchstens lose Anfragen. Anders als bei Sardar Azmoun, bei dem es nach Sky Informationen konkretes Interesse aus Saudi-Arabien gibt. Sollte der Stürmer wechseln, müsste sich Bayer womöglich noch um einen Backup-Angreifer kümmern. Ein Abgang Azmouns wäre jedoch verkraftbar.

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Bis zum 1. September ist das Transferfenster noch geöffnet. Bis dahin kann noch viel passieren, aber Stand jetzt hat Leverkusen eine richtig gefährliche Truppe beisammen, die in der kommenden Saison nach großen Zielen greifen könnte. Coach Alonso, der bereits eine unnachahmliche Rückrunde mit Leverkusen hingelegt hat, scheint wie gemacht für eine goldene Saison voller sportlicher Erfolge und vielleicht sogar Trophäen für Bayer. Seine längerfristige Zukunft ist aber ungewiss. Berichten zufolge sei er ein Kandidat für das Ancelotti-Erbe bei Real Madrid ab Sommer 2024.

Doch bis dahin hat der spanische Übungsleiter so oder so noch genug Zeit, an seinem eigenen Erbe in Leverkusen zu pfeilen. Dank Mentalitäts-Monster Xhaka, Torgarant Hofmann, "Top-Profi" Grimaldo und den genesenen Wirtz und Schick könnte Bayer in dieser Saison endlich zum gefürchteten Bayern-Jäger werden.

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