Der FC Bayern steht in der Champions League mit dem Rücken zur Wand. Ein frühes Aus gegen den Underdog Lazio gilt es unbedingt zu verhindern. Die Hoffnungen ruhen auch auf Leroy Sane, der zuletzt wie mit angezogener Handbremse spielte. Aus Gründen.
Es fühlt sich fast wie eine Ewigkeit an. Am 28. Oktober 2023 schoss Leroy Sane sein letztes Tor. Beim 8:0-Schützenfest gegen den SV Darmstadt traf der 28-Jährige doppelt. Es war eine weitere Glanzleistung einer bis dahin sehr gut laufenden Saison des gebürtigen Esseners. Doch seitdem klappt es bei Sane nicht mehr mit dem Tore schießen. Das assistieren hat er zwar nicht eingestellt (neun Torvorlagen nach dem Darmstadt-Spiel), für die Ansprüche eines Topspielers, wie er einer ist, ist die Torquote seitdem jedoch unbefriedigend.
Das hat auch damit zu tun, dass es die Bayern aufgrund viel diskutierter Probleme ihre PS insgesamt nicht mehr auf die Straße bekommen haben, liegt aber auch daran, dass Sane selbst einfach nicht befreit aufspielen konnte. Zuletzt wirkten Schmerzen an der Patellasehne wie eine Handbremse für seine Leistungsfähigkeit. "Schmerzfrei hat er schon lange nicht mehr gespielt", berichtete Trainer Thomas Tuchel kürzlich. "Er ist jemand, der Schmerzen wahnsinnig gut tolerieren kann. Er spürt etwas in den letzten Wochen. Vielleicht hat er ein bisschen zu viel auf die Zähne gebissen. Ich spüre, dass er nicht komplett frei ist. Er hat viele Wehwehchen und zahlt ein bisschen für die Überbelastung Tribut", so Tuchel vor dem 2:2 in Freiburg.
Sane gegen Lazio zurück
Beim Unentschieden im Breisgau pausierte der deutsche Nationalspieler gänzlich, soll aber am Dienstagabend gegen Lazio wieder den Unterschied machen. Bilder aus dem Training zeigen einen gutgelaunten Flügelflitzer. Er "einen Schmerzpegel, der für ihn zu tolerieren ist", so Tuchel. Sane wird im Rückspiel gegen Lazio gebraucht. "Ich gehe davon aus, dass er spielen kann", sagte Tuchel.
Gegen die schwierig zu bespielenden Römer brauchen die kriselnden Bayern einen Sane in Topform, wollen sie die Italiener auf dem Weg in das Champions-League noch noch überholen. 21 Scorerpunkte in 33 Pflichtspielen in dieser Saison sprechen für sich. Kann Sane trotz seiner Blessuren auch im "Endspiel" auf die Zähne beißen, wäre es der richtige Zeitpunkt, um im Saisonendspurt noch einmal die Handbremse zu lösen.