Mit Nestory Irankunda ist dem FC Bayern ein vermeintlicher Coup gelungen. Das 17-jährige Toptalent wird im Sommer nach München wechseln, allerdings machen sich Experten in seiner australischen Heimat Sorgen um den Flügelflitzer.
Nestory Irankunda konnte seine Tränen bei seiner Auswechslung während der 0:2-Niederlage seines Klubs Adelaide United gegen Brisbane Boar nicht zurückhalten. Auch als er schon auf der Ersatzbank saß, weinte der Teenager noch und vergrub am Ende sein Gesicht in seinen Händen. Irankunda, dessen Wechsel zum FC Bayern vor knapp einem Monat offiziell wurde, haderte offensichtlich mit seiner Leistung und sorgt damit dafür, dass sich Fans und Experten in Australien gleichermaßen um das Megatalent sorgen.
Auszeit nötig?
"Er steht unter ungeheurem Druck, er ist die große Hoffnung des australischen Fußballs. Man darf aber nicht vergessen, dass er erst 17 Jahre alt ist und sich noch in der Pubertät befindet. Er hat viele Emotionen und eine Menge Druck, mit dem er umgehen muss", erklärte der irische Angreifer und Co-Trainer von Sydney Olympic, Roy O'Donovan, dem TV-Sender Channel 10.
Und weiter: "Er ist heute nicht gut damit umgegangen und er ist vor ein paar Wochen nicht gut damit umgegangen. Er braucht definitiv jemanden, der ihn in den Arm nimmt und ich denke, er braucht eine Auszeit vom Fußball."
Experten sorgen sich - Freund reagiert
Der ehemalige australische Nationalspieler Luke Wilshere stimmt O'Donovan zu: "Man sieht deutlich, dass er noch nicht so weit ist, wenn es um die Socceroos und den internationalen Fußball geht. Er muss in der Lage sein, seine Emotionen zu kontrollieren, denn die bekommt man immer, egal wie alt man ist. Wir alle wollen ihn in Bestform sehen, aber jeder weiß, dass man nur dann sein Bestes geben kann, wenn man glücklich ist, wenn man gut drauf ist und klar im Kopf. Zum Glück hat er Menschen um sich herum, die ihm helfen, das durchzustehen", führte der 42-Jährige aus.
Und O'Donovan ergänzt: "Er ist ein großes Talent, ein Mega-Talent, aber bei ihm ging zuletzt alles sehr schnell. Er ist jemand, der jetzt ein starkes Team um sich herum braucht."
"Das macht mir jetzt keine Sorgen. Wir haben uns ja mit dem Spieler beschäftigt und wissen, dass er sehr emotional und extrem ehrgeizig ist", sagte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund vor dem Abflug nach Manchester und weiter: "Er ist erst 17 Jahre alt und hat hohe Ansprüche an sich selbst. Es ist besser, wenn die Jungs mit Herz und Leidenschaft dabei sind."