Er kam, sah und verwandelte. Thomas Müller rettete mit seinem Elfmeter-Tor gegen Atletico Madrid Bayerns Ungeschlagen-Serie in der Champions League. Ein besonderes Tor.
Hansi Flicks Jugend- und Schonungs-Experiment gegen Atletico Madrid war nur teilweise erfolgreich. Gegen die Spanier taten sich die Bayern lange schwer und gerieten in der 26. Minute durch Joao Felix in Rückstand. Nach vorne ging das Spiel über nicht viel - bis Flick Serge Gnabry und Thomas Müller einwechselte. Beide brachten noch einmal ein wenig Schwung in die Partie.
Das Resultat: Gnabry mit Pass auf Müller, der in den Strafraum vorstößt und von Madrids Felipe nur per Foul gestoppt werden kann - Strafstoß! Thomas Müller, der Routinier, trat selbst an. Sein Gegenüber ein alter Bekannter. Gegen Jan Oblak verschoss Thomas Müller seinen letzten Strafstoß in der Champions League. Fünf Jahre war es her, dass er damals den zweiten CL-Elfmeter in Folge verschoss. Es war sein bisher letzter in der Königsklasse.
Müller trifft, Flick zufrieden
Doch Müller verwandelte sicher, halb hoch, rechts. Jan Oblak ahnte die Ecke, war aber am Ende chancenlos. Der Stürmer scherzte nach dem Spiel mit dem geschlagenen Torwart. Müllers Tor beendete nicht nur die fünfjährige Elfer-Auszeit des Ur-Bayers in Europa, es rettete auch Bayerns Serie ohne Niederlage in der Königsklasse von 16 Auswärtsspielen. Das gelang bisher nur Manchester United (2007-2009).
Es war zeitgleich auch ein dankbares Ergebnis für Flicks Rotationsprojekt mit vielen jungen Talenten, die in den Marathon-Wochen der Bayern, nun wahrscheinlich öfter zum Einsatz kommen werden. Mit Arrey-Mbi, Jamal Musiala, Chris Richards, Angelo Stiller und Joshua Zirkzee ließ Flick vier Spieler die 20 Jahre alt oder jünger sind auflaufen. Arrey-Mbi und Musiala standen sogar in der Startelf. Musiala machte seine Sache gut (Flick: "Jamal hat mir gut gefallen"), Arrey-Mbi dagegen war die Nervosität anzumerken und konnte das Gegentor nicht verhindern. Trotzdem reichte es am Ende für den Punkt.
Obwohl es das erste Auswärtsremis nach zuvor 15 Siegen in Folge in dieser Zeit war, zeigte sich Flick schließlich zufrieden. "Wir haben einiges gesehen, was uns für die Zukunft froh macht."