Beim FC Bayern München stehen in den nächsten Monaten wichtige, aber auch schwere Vertragsverhandlungen an. Über allem schwebt eine mögliche Verlängerung mit den drei ganz großen Stars im Kader: Thomas Müller, Robert Lewandowski und Manuel Neuer.
Alle drei Verträge laufen im Sommer 2023 aus. Solange will man an der Säbener Straße aber nicht warten, um nicht weitere Spieler ablösefrei zu verlieren.
So wie am Ende der Saison Niklas Süle, mit dem man sich nicht auf ein neues Arbeitspapier einigen konnte. Dem Innenverteidiger fehlte es scheinbar an einer gewissen Wertschätzung, so dass er sich schon vor einiger Zeit für einen Abschied vom Rekordmeister entschieden hat.
Trennung von Süle im Sommer
''Er hat vielleicht gemerkt, er wird nicht so gebraucht wie andere. Es ist niemand mal auf ihn zugegangen. Vielleicht hat ihm dieses in den Arm nehmen gefehlt, diese Gespräche, die Uli Hoeneß zum Beispiel mit Franck Ribery geführt hat damals. Dieses Gefühl, dass der FC Bayern immer zu mir steht, das hatte Niklas Süle vielleicht nicht'', bewertet Sky Experte Lothar Matthäus die Entwicklung.
Der Verein steckte sich einen finanziellen Rahmen ab, den man nicht überstrecken wollte. ''Ich denke, wir haben sehr, sehr viele Gespräche mit Niklas und seinem Berater geführt. Wir haben den Spieler verstanden, aber umgekehrt ist es auch ganz wichtig, dass es bestimmte Limitierungen und Begrenzungen gibt, über die wir nicht hinweggehen können und wollen'', so der Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn bei Sky vor dem Topspiel gegen Leipzig.
Vielleicht auch, um genug Geld in der Kasse zu haben für Müller, Lewandowski und Neuer. Denn diese Identifikationsfiguren will und muss man in München halten. Günstig wird dieses Vorhaben allerdings nicht.
''Neuer-Verlängerungspaket kostet 70 bis 80 Millionen Euro''
''Der FC Bayern ist auch geprägt von dieser Corona-Krise. Pro Geisterheimspiel fehlen dem Verein vier Millionen Euro'', verrät Bayern-Reporter Florian Plettenberg. Geld, das dringend benötigt wird, um Spieler weiter an sich zu binden.
''Eine Vertragsverlängerung des Trios Müller, Lewandowski und Neuer kostet 200 bis 300 Millionen Euro'', so Plettenberg weiter und rechnet am Beispiel des Kapitäns vor: ''Manuel Neuer hat Vertrag bis 2023. Wenn der zum Beispiel zwei Jahre verlängert, sind das zwei Jahre a 20 Millionen Euro Jahresgehalt. Dann verdient der Berater noch was, dann sind wir vielleicht bei 50 Millionen. Dann müsste man, wenn man Nübel verkauft, noch irgendwann einen Nachfolger verpflichten. Sagen wir mal, das Neuer-Verlängerungspaket kostet 70 bis 80 Millionen Euro. Und dann kommen noch Lewandowski, der 25 Millionen pro Jahr verdient, und noch Müller hinzu, der 20 Millionen verdient.''
Matthäus über Müller: "Das Gesicht des FC Bayern''
Alles Spieler, die man nicht gehen lassen kann. Vielleicht auch über das Karriereende an sich binden will. Neuer ist der Kapitän, Lewandowski der beste Torjäger der Vereinsgeschichte und Müller ist eigentlich der FC Bayern.
Über den sagte Lothar Matthäus bei Sky90: ''Er ist das Gesicht des FC Bayern. Wie er auf dem Platz alles managt und dirigiert und jeder hört auf ihn. Er ist ja nicht nur wichtig wegen seiner Leistung, sondern eben auch als Persönlichkeit. Einer, der die Mannschaft führt - und das ist Thomas Müller.''
''Wir brechen jetzt nicht in Panikattacken aus. Es steht natürlich weit oben auf der Agenda, mit diesen Spielern zu sprechen'', kommentierte Oliver Kahn das Thema Personalplanung. Der Klub muss sich fragen, ob solche Persönlichkeiten überhaupt ersetzbar sind. Anders als vielleicht ein Niklas Süle.
Neben den großen Dreien steht aber auch mit Serge Gnabry, dessen Kontrakt ebenfalls 2023 endet, eine weitere Verhandlung an. Die Gespräche laufen nach Sky Infos seit Monaten. Gerne möchte man ihn halten. Auch der Spieler selbst fühlt sich wohl, sieht eine Perspektive zur Weiterentwicklung und seine Bindung zu Trainer Julian Nagelsmann ist intakt.
Auch Gnabrys Vertrag endet 2023
Allerdings stehen Top-Klubs wie Real Madrid, Barcelona, Manchester United und Liverpool schon bereit, solange die Bayern den Vertrag nicht über 2023 verlängern. Als einer der besten Flügelspieler in Europa wird es Gnabry nicht an Angeboten mangeln.
Viel Arbeit wartet also auf Hasan Salihamidzic in den nächsten Wochen und Monaten, dessen eigener Vertrag 2023 endet. ''Wir arbeiten hochprofessionell zusammen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er hier noch sehr lange sein wird'', deutete Oliver Kahn bereits eine vorzeitige Verlängerung mit dem Sportvorstand an.
Vielleicht kann der Rekordmeister dann auch bald in Sachen Spielerbindung positive Meldungen verkünden.
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