Boateng kritisiert DFB-Kollegen in der Causa Özil

Rundumschlag vom Nationalspieler

Image: Jerome Boateng setzt sich für Mesut Özil ein.

Bei Jerome Boateng hat sich in den vergangenen Monaten offenbar einiges angestaut. Neben den Bayern-Verantwortlichen bekommen auch Nationalmannschafts-Kollegen ihr Fett weg.

In einem Zeitungs-Interview mit der Süddeutschen Zeitung hatte sich der Innenverteidiger nach den Querelen im Sommer um einen möglichen Wechsel beklagt, dass die Verantwortlichen des FC Bayern ihn nicht genug unterstützen. Aber auch des Thema Nationalmannschaft brannte Boateng offenbar auf der Seele.

Man muss Özil "Danke sagen"!

Der 30-Jährige kritisierte Kollegen der Nationalmannschaft für ihr Verhalten gegenüber Mesut Özil. "Wo waren die Mitspieler, die sich bei Mesut bedankt haben? Anscheinend haben viele sich nicht zu äußern getraut, weil sie gedacht haben, dass das bei den deutschen Fans nicht so gut ankommt", sagte Boateng.

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Und weiter: "Da geht es um einen tollen Spieler, der mit uns Weltmeister geworden ist, der super Länderspiele gemacht hat, der den deutschen Fußball auch ein Stück weit verändert hat. Eine Nummer 10 mit Migrationshintergrund! Dem muss man Danke sagen. Sich dann zu enthalten, das finde ich schade."

Erdogan-Affäre belastete DFB-Team

Boateng war einer der wenigen Nationalspieler, die Özils Rücktritt, der einer Abrechnung auf mehreren Ebenen gleichkam, öffentlich bedauert hatten. Das "Erdogate" um Özil und Ilkay Gündogan bezeichnete Boateng als "nerviges Thema", das die Stimmung während der WM belastete. "Erst haben wir das Thema unterschätzt, und dann haben wir es mit zur WM genommen", sagte der 30-Jährige: "Das war belastend für alle, auch für die beiden Spieler."

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Doch auch Boateng selbst stand nach dem historischen Vorrunden-Aus in der Kritik - nicht nur wegen seiner wenig überzeugenden Leistungen. "Da hieß es, ich sei nicht völlig fokussiert, weil ich beim Südkorea-Spiel auf der Tribüne Ohrringe und Sonnenbrille trage, wenn die Sonne scheint", sagte Boateng. Die Vorwürfe, er würde zu oft in der Welt herumjetten und sich von anderen Dingen ablenken lassen, nannte der Weltmeister "lächerlich". Ja, er trage viele Tattoos und kleide sich anders als andere Spieler, "das heißt aber doch nicht, dass ich mich nicht auf den Fußball fokussiere". (sid)