Er sprach über seinen Start bei den Bochumern und über ein ganz besonderes Spiel
Von Mathis Gerlach
Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt - und dennoch steht er in kurzer Hose an der Seitenlinie. Rösler friert nicht. Dabei gehört der 57-Jährige nicht einmal zu den zehn Bochumer Feldspielern, die Kilometer um Kilometer abreißen. Der Grund: Seit Röslers Amtsübernahme an der Castroper bringt der fünffache DDR-Nationalspieler so viel Energie und Engagement von außen mit, dass ihm nicht kalt wird.
Rösler startet furios
Und in den ersten Wochen gelang es Rösler tatsächlich, das Feuer beim Bundesliga-Absteiger wieder zu entfachen. Die Umstellung von der Fünfer- auf die Viererkette, das Vertrauen in die jungen Spieler und ein zunächst defensiv stabilisierender Ansatz führten dazu, dass Rösler in seinen ersten vier Spielen zehn Punkte holte. "Ich bin gekommen, da hatten wir pro Spiel zwei Gegentore. Für mich war klar: erst mal stabil stehen, erst mal kompakt stehen. Und um das so umzusetzen, brauchst du laufstarke, energievolle Spieler", erklärt Rösler.
Am vergangenen Spieltag gab es dann dennoch den ersten Dämpfer: Beim 1:2 gegen die direkte Konkurrenz aus Dresden kassierte Bochum die erste Niederlage unter dem neuen Coach. "Wenn du nicht gewinnen kannst, dann musst du sicher sein, dass du nicht verlierst, dass du da einen Punkt mitnimmst", ärgert sich der 57-Jährige. "Das war uns leider nicht vergönnt und jetzt in Fürth auf ein Neues" (Sa. ab 12:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport Bundesliga oder im Liveticker).
Röslers Spiel für die Geschichtsbücher
Dresden, Magdeburg oder auch Nürnberg - alles Klubs, für die Rösler selbst spielte, ehe es ihn auf die Insel zu Manchester City zog. Insgesamt absolvierte er 453 Vereins-Pflichtspiele. Doch eines der wohl bedeutendsten war keines für einen Verein, sondern für die DDR-Auswahl.
"Ich wusste von Anfang an, dass dieses Spiel ein historisches Spiel wird. Denn es war klar kommuniziert, dass es das letzte Spiel der ehemaligen DDR-Mannschaft sein wird", erinnert sich Rösler an den 12. September 1990. Er wollte beim Spiel gegen Belgien in Brüssel unbedingt dabei sein, erzählt er. "Ich habe das Spiel auch angefangen. Und wie ich das eingeschätzt habe, so ist es auch gekommen: historisch!"
Ein Spiel für die Geschichtsbücher - und Rösler ist froh, dass man sich auch an ihn als Teil dieser Partie erinnert. "Dass wir das Spiel auch gewonnen haben, das war wichtig gegen Belgien. Belgien hatte damals eine super Mannschaft. Matthias Sammer (…) hat das Spiel mit vollem Einsatz absolviert und dann noch die zwei Tore gemacht. Er ist ein herausragender Spieler. Und natürlich diese Feier, die wir dann in Brüssel abgezogen haben - das wird immer in meinem Gedächtnis bleiben", berichtet Rösler und verrät. "Die haben dann noch die ganzen Geldreserven, die noch da waren in der DDR, dann dazu benutzt, dass man eine richtig super Feier hat. (…) Im Nachtleben von Brüssel"
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