Borussia Dortmund wird erster deutscher Europapokalsieger

Vor 54 Jahren: BVB gewinnt Europapokal-Finale gegen Liverpool

Von Sky Sport / Sport-Informations-Dienst (SID)

Image: Die Dortmunder Siegermannschaft von 1966. Vorne links: Siegtorschütze Stan Libuda.

Spanien, England, Italien und Portugal. So hießen die Dominatoren des europäischen Fußballs bis 1966. Bis Borussia Dortmund das deutsche Kryptonit überwand. Der BVB war gegen den Liverpool im Finale des Europapokals der Pokalsieger klarer Außenseiter. Ein Kunstschuss von Stan Libuda bringt den Sieg.

Die Reds aus Liverpool waren 1966 souverän englischer Meister geworden und Teammanager Bill Shankly hatte vor dem Finale sogar getönt: "Wir sind unschlagbar." Doch er lernte das Sprichwort mit dem Hochmut vor dem Fall schnell kennen.

Denn auf dem nassen Rasen des Glasgower Hampden Parks setzte sich der Underdog dank seines großen Kampfgeistes und physischer Überlegenheit durch.

Image: Torwart Hans Tilkowski (r.) und seine Dortmunder Mitspieler feiern ihren Triumph im Finale 1966 gegen Liverpool.

Libudas Kuntschuss bringt BVB den Sieg

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"Wir haben eine hervorragende Mannschaft geschlagen. Wir waren in so hervorragender Kondition, dass wir zum Schluss mehr drauf hatten als der Gegner," sagte Dortmund-Trainer Willi Multhaupt nach der Partie.

2:1 nach Verlängerung. Der entscheidende Treffer durch Reinhard "Stan" Libuda in der Verlängerung - ein Kunstschuss aus großer Entfernung.

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106 Minuten gelang Libuda, einem Mann, der die Knie seines Gegenspielers zu Gummi hexen konnte, nichts. Er verhakelte sich, haderte, Verteidiger Ron Yeats köpfte jede seiner Flanken stur aus dem Strafraum.

Ein Heber in die Geschichtsbücher

Dann aber brach Sigi Held in der Verlängerung beim Stand von 1:1 durch die Abwehr, er quälte sich beinahe hindurch, und er krachte mit Torhüter Tommy Lawrence zusammen, dem der Ball von der Brust prallte - weit, weit, 30 Meter ins Feld hinein. Vor die Füße von: Libuda.

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Image: Sigi Held erzielt Dortmunds erstes Tor im Finale 1966 gegen den FC Liverpool.

"Wahrscheinlich wäre dat Dingen dann gar nicht reingegangen, wäre der Ball vom Pfosten nicht an den Oberschenkel von Yeats gehoppelt", sagte der damalige BVB-Torhüter Hans Tilkowski. Es war ein Heber in die Geschichtsbücher. Wenig später die Erlösung, die Szene, an die sich Tilkowski am besten erinnert: "Der Schlusspfiff. Ein ganz großer Moment. Für Dortmund. Für Deutschland."

Erster Europapokal für ein deutsches Team

Wer glaubt, die tapferen Außenseiter hätten mit ihrem Pokalsieger-Cup im Arm anschließend die schottischen Bars und Pubs zerlegt, irrt. "Es gab 'ne Flasche Bier im Hotel, vielleicht zwei. Mehr war nicht, denn nicht mal unser Vorstand hatte uns diesen Sieg zugetraut", verriet Tilkowski.

Libudas Tor - ein Geniestreich für die Ewigkeit, der Deutschland endlich in den Kreis der großen europäischen Titelträger katapultierte.

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Der Europapokal der Pokalsieger wurde von 1960 bis 1999 unter den Pokalsiegern der europäischen Länder ausgetragen und galt lange als der zweithöchste europäische Titel. Nur der Europapokal der Landesmeister, heute die Champions League, war höher angesiedelt.

Nicht der große FC Bayern, sondern Borussia Dortmund sicherte den ersten deutschen Europapokaltitel. Der 5. Mai 1966 - ein großer Tag für den BVB - ein großer Tag für den deutschen Fußball.

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Sport-Informations-Dienst (SID)