Bundesliga News: Andre Schürrle beendet Karriere

Karriereende mit 29 Jahren! Schürrle rechnet mit Fußballbranche ab

Von Sky Sport, Sport-Informations-Dienst (SID)

Fußball: Wenige Tage nach seiner Vertragsauflösung bei Borussia Dortmund verkündet Andre Schürrle sein Karriereende - mit 29 Jahren! Ein Kommentar zu Schürrles Rücktritt von Sky Reporter Jesco von Eichmann (Videolänge: 46 Sek.).

Andre Schürrle will nicht mehr. Wenige Tage nach seiner Vertragsauflösung bei Borussia Dortmund verkündet der Ex-Nationalspieler sein Karriereende.

"Ich höre auf. Die Entscheidung ist lange in mir gereift. [...] Ich brauche keinen Beifall mehr", erklärte Schürrle in einem Interview mit dem Spiegel.

Schürrle hatte sich am Mittwoch mit Vizemeister Borussia Dortmund auf eine Auflösung seines bis Juni 2021 laufenden Vertrages geeinigt. Zuletzt war Schürrle bereits an Spartak Moskau ausgeliehen, in der Saison 2018/19 stieg er mit dem FC Fulham aus der englischen Premier League ab.

Zuvor hatte er beim FSV Mainz 05, Bayer Leverkusen, dem FC Chelsea und dem VfL Wolfsburg gespielt.

Zum Durchklicken: Das wurde aus den WM-Helden 2014

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MANUEL NEUER: Noch immer spielt der Schlussmann für den FC Bayern. Der 34-Jährige zählt fraglos weiterhin zu den besten Torhütern der Welt und hält auch noch den Kasten des DFB-Teams sauber.
ROMAN WEIDENFELLER: Der Dortmunder kam nach der WM noch auf zwei Länderspiele, seit 2015 wurde Weidenfeller nicht mehr ins DFB-Team berufen. Im Verein hatte er seinen Stammplatz an Roman Bürki verloren, 2018 beendete er seine Laufbahn.
RON-ROBERT ZIELER: Wurde seit 2015 nicht mehr berufen. Von Hannover aus wechselte Zieler nach England. Nach einem Jahr bei Leicester ging es für den 31-Jährigen nach Stuttgart. Seit Sommer steht er in Liga Zwei wieder für 96 im Kasten.
JEROME BOATENG: Seit 2019 nicht mehr in der Nationalmannschaft, weil Löw einen Umbruch einleiten wollte. Beim FC Bayern nach langer Formschwäche zuletzt wieder gesetzt und entscheidend am Double beteiligt.
MATS HUMMELS: Wurde wie Boateng von Löw aussortiert. Nach seiner Rückkehr zum FC Bayern zog es Hummels im vergangenen Sommer zurück zum BVB. Dort ist der 31-Jährige als Abwehrchef gesetzt.
SKHODRAN MUSTAFI: Er spielt noch beim FC Arsenal. Über Genua und Rom ging es für Mustafi auf die Insel. Dort ist der Defensivmann jedoch nicht unumstritten. Ein Abschied im Sommer gilt als wahrscheinlich. Seine Karriere im DFB-Team liegt auf Eis.
PHILIPP LAHM: Schon unmittelbar nach dem Titelgewinn zog sich Lahm aus der Nationalelf zurück, 2017 beendete er auch beim FC Bayern seine Karriere. Der Weltmeister-Kapitän ist Botschafter der verschobenen Europameisterschaft 2020.
MATTHIAS GINTER: Wurde 2014 für eine starke Saison in Freiburg mit der WM-Nominierung belohnt. Nach drei Jahren in Dortmund wechselte Ginter 2017 nach Mönchengladbach. Dort sowie in der Nationalelf zählt er zu den Leistungsträgern.
PER MERTESACKER: Beendete 2018 seine Karriere beim FC Arsenal. Bis Ende des vergangenen Jahres war der ehemalige Innenverteidiger interimsweise Co-Trainer bei den Gunners. Dort leitet er nun wieder die Jugendakademie.
BENEDIKT HÖWEDES: Das Schalker Urgestein spielte zuletzt bei Lokomotive Moskau, wo er den Pokalsieg feiern durfte. Jetzt hat er seine Karriere aus familiären Gründen beendet. Seit 2017 wurde er nicht mehr für die DFB-Elf nominiert.
ERIK DURM: Ja, auch er wurde in Brasilien Weltmeister, wenn auch ohne eine einzige Einsatzminute. Spielte seitdem beim DFB keine Rolle mehr. Vom BVB ging es über Huddersfield zu Eintracht Frankfurt. Dort ist der 27-Jährige jedoch nicht gesetzt.
KEVIN GROSSKREUTZ: Erlebte den wohl größten sportlichen Absturz der Weltmeister von 2014. Nach erfolgreichen Jahren beim BVB stieg er mit Stuttgart in Liga zwei ab. Seine nächsten Stationen hießen Galatasaray, Darmstadt – und jetzt – KFC Uerdingen.
BASTIAN SCHWEINSTEIGER: Der ''Fußballgott'' beendete im Sommer seine Karriere. Zuvor suchte er noch das Abenteuer. Nach einem Missverständnis bei United spielte er noch zwei Jahre in der MLS bei Chicago Fire. 2016 trat er aus dem DFB-Team zurück.
SAMI KHEDIRA: Der Mittelfeldspieler wechselte 2015 von Real Madrid ablösefrei zu Juventus Turin. Seit der WM 2018 wurde er von Löw nicht mehr nominiert. Immer wieder von Verletzungen geplagt. Steht offenbar vor einer Vertragsauflösung bei Juve.
TONI KROOS: Wechselte unmittelbar nach dem WM-Titel von Bayern zu Real. Bei den Königlichen zieht er die Fäden im Mittelfeld. Einer der erfolgreichsten deutschen Spieler aller Zeiten. Auch in der Nationalmannschaft einer der Stars.
CHRISTOPH KRAMER: ''Ist das hier das WM-Finale?'' – seine Frage an den Schiedsrichter bleibt unvergessen. Nach einem Jahr in Leverkusen kehrte er 2016 nach Gladbach zurück. Dort gilt er als Fan-Liebling. Bei Löw spielt er keine Rolle mehr.
MESUT ÖZIL: Rechnete nach der verkorksten WM 2018 mit dem DFB ab und verkündete seinen Rücktritt. Beim FC Arsenal geht Özil bereits in sein siebentes Jahr. Dort überzeugt der Spielmacher jedoch auch nur unregelmäßig und kommt kaum noch zum Einsatz.
LUKAS PODOLSKI: Nach Stationen bei Arsenal, Inter, Galatasaray und Vissel Kobe geht der ''Kölsche Jung'' nun für Antalyaspor in der Türkei auf Torejagd. Aus der Nationalelf verabschiedete sich ''Prinz Poldi'' 2017 standesgemäß mit einem Traumtor.
ANDRE SCHÜRRLE: In Brasilien als Edel-Joker gefeiert, bei seinen Klubs eher glücklos. Weder bei Chelsea noch in Wolfsburg oder Dortmund fand Schürrle zu weltmeisterlicher Form. Beendet im Juli 2020 seine Karriere im Alter von nur 29 Jahren.
MARIO GÖTZE: Machte sich mit dem Siegtor im WM-Finale unsterblich, in der Folge aber mit großen Problemen. Kehrte zum BVB zurück, nachdem er beim FC Bayern keine Perspektive mehr sah. Aktuell ist er auf der Suche nach einem neuen Verein.
JULIAN DRAXLER: Ein Jahr nach der WM verließ er seinen Jugendklub Schalke 04. Über Wolfsburg ging es für Draxler zu PSG. Dort ist der 26-Jährige allerdings kein Stammspieler. Ist er fit, wird er dennoch weiter für das DFB-Team nominiert.
THOMAS MÜLLER: Weiterhin DIE Identifikationsfigur der Bayern. Seit wenigen Monaten läuft es wieder wie am Schnürchen. Zuvor hatte er Probleme, sportlich an seine glorreichen Zeiten anzuknüpfen. Wurde mit Hummels und Boateng von Löw aussortiert.
MIROSLAV KLOSE: Der WM-Rekordtorschütze verabschiedete sich 2014 von der Nationalmannschaft und hing 2016 die Fußballschuhe endgültig an den Nagel. Trainiert seit 2018 die U17 des FC Bayern und wird ab nun Co-Trainer von Flick.
HANSI FLICK: Der Löw-Assistent wurde nach der WM DFB-Sportdirektor. 2019 wurde er Co-Trainer bei Bayern, wo er seit November äußerst erfolgreich als Cheftrainer agiert und nun in seinem ersten Jahr als FCB-Chefcoach direkt die Chance aufs Triple hat.
JOACHIM LÖW: Der Weltmeister-Trainer von 2014 steht weiter an der Seitenlinie der Nationalelf. Nach der WM 2018 wurden Rufe nach seinem Rücktritt laut. Er will jedoch den Umbruch mit dem Team schaffen.

Schürrle kritisiert Fußballgeschäft

Der Ex-Nationalspieler offenbarte, dass er zuletzt oft einsam gewesen sei, gerade als "die Tiefen immer tiefer wurden und die Höhepunkte immer weniger". Seine Gefühle konnte er dabei nicht immer zeigen: "Man muss ja immer eine gewisse Rolle spielen, um in dem Business zu überleben, sonst verlierst du deinen Job und bekommst auch keinen neuen mehr." Im Fußballgeschäft zähle "nur die Leistung auf dem Platz".

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Dabei dürften "Verletzlichkeit und Schwäche zu keinem Zeitpunkt existieren", so Schürrle, der im Jahr nach seinem Wechsel von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea seinen größten Erfolg feierte.

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Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde er 2014 in Brasilien Weltmeister. Im Finale gegen Argentinien bereitete er den einzigen Treffer von Mario Götze in der Verlängerung vor.

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Schürrle bei Chelsea "am Ende"

Die Wochen in Brasilien seien "die geilste Zeit meines Lebens gewesen." Die Nationalmannschaft hat er dabei immer "als Nest" empfunden. "Es war eine Flucht aus dem Trott, den man Tag für Tag im Verein hat", sagte Schürrle, der in seiner Zeit bei Chelsea in "ein tiefes Loch gefallen ist. Ich wollte nicht mehr Fußball spielen, ich war völlig am Ende."

Rücktrittsgedanken kamen daher immer wieder, daran änderte auch die Zusammenarbeit mit einer Mentaltrainerin nichts. Schon in Wolfsburg habe er daran gedacht, "alles hinzuschmeißen". Auch 2017 gab es Überlegungen, die Karriere zu beenden. "Diese gesellschaftliche Erwartungshaltung hat schon gedrückt, dass man bis Mitte 30 eigentlich nicht aufhören kann."

Sport-Informations-Dienst (SID)