Fast alle Entscheidungen in der Bundesliga sind gefallen. Fehlen nur noch die Relegationsspiele am Mittwoch und Samstag zwischen Köln und Kiel. Wer sichert sich den letzten Bundesliga-Startplatz? Was spricht für welches Team? Sky gibt einen Überblick.
An den Relegationsspielen im Fußball scheiden sich die Geister. Für die einen ist es die Extra-Portion Spannung für die anderen ist es der letzte unverdiente Strohhalm des 16. der Bundesliga, um sich doch noch in die nächste Saison in der Eliteliga zu retten.
Mit dem Duell zwischen dem 1. FC Köln und Holstein Kiel geht es in die nächste Runde des seit der Saison 2008/09 wiedereingeführten Auf-und-Abstiegs-Endspiels. Sky gibt einen Überblick darüber, auf welche Statistiken sich die Anhänger beider Teams stützen können und welche sie lieber "übersehen" sollten.
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Kölns Premiere - Kiels zweiter Versuch
Der 1. FC Köln "feiert" seine Premiere in der Relegation und wird den siebten Abstieg seit 1998 verhindern wollen. Die Kieler haben dagegen schon einmal schlechte Erfahrung mit der kurzen Saisonverlängerung gemacht. Nach der Saison 2017/18 scheiterten die Holsteiner am VfL Wolfsburg. Schon das Hinspiel ging mit 3:1 an die Wölfe. Das Rückspiel gewann der VfL mit 1:0. Nun wollen die Kieler es im zweiten Versuch schaffen und der erste Bundesligist aus Schleswig-Holstein werden.
Doch erfahrungsgemäß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Zweitligist mit dem Bundesligisten Plätze tauscht, relativ gering. Seit Wiedereinführung der Relegation gelang es dem Zweitligisten in zwölf Versuchen nur drei Mal aufzusteigen. In 75 Prozent der Fälle schaffte der Bundesligist also den Klassenerhalt. Union Berlin (2018/19) ist der letzte Zweitligist, der den Aufstieg über die Saisonverlängerung erreichte.
Die Berliner schafften das jedoch nur durch zwei Remis und die Auswärtstorregel. Die Siegchancen für den Zweitligisten scheinen ohnehin gering zu sein. Fortuna Düsseldorf ist der bisher letzte Zweitligist, dem ein Sieg in der Relegation gelang. Das war 2012 mit 2:1 gegen Hertha. Seither gab es neun Remis und acht Niederlagen.
Nutzt Kiel gleich die Kölner Heimschwäche?
Düstere Aussichten also für die Kieler. Zeit, den KSV-Fans etwas Mut zu machen. Denn die Norddeutschen dürfen sich allemal Hoffnung machen, gleich im ersten Spiel den Kölnern auswärts ein Schnippchen zu schlagen. Der "Effzeh" war in dieser Saison zu Hause alles andere als heimstark. Köln gewann nur drei Spiele im RheinEnergie-Stadion.
Dem stehen fünf Remis und neun Niederlagen gegenüber. Nur zwei Mal hielten sie zu Hause die "Null". Kiel ist dagegen auswärts schwierig zu spielen. Sieben Siege und sechs Remis bescherten den Störchen 27 Auswärtspunkte und damit knapp 44 Prozent der gesamten Punkteausbeute.
Hinzu kommt, dass die Kölner in dieser Bundesliga-Saison die drittschwächste Offensive stellten (34 Tore), die Kieler dagegen die beste Defensive der zweiten Liga (35 Gegentore). Das bedeutet jedoch nicht, dass der KSV sich nur auf die Defensive konzentriere. 57 erzielte Treffer lassen die Kieler immerhin auf Rang fünf der treffsichersten Zweitligisten landen.
Was macht Kiel mit der DFB-Pokal-Erfahrung?
Etwas worauf sich die Kieler ebenfalls verlassen können, ist die Erfahrung, die sie in dieser Saison in K.o.-Spielen sammeln konnten. Die Störche kegelten den FC Rielasingen-Arlen, den FC Bayern München, den SV Darmstadt und Rot-Weiss Essen aus dem DFB-Pokal. Erst im Halbfinale war der BVB zwei Nummern zu groß für Ole Werner und sein Team.
Statistik hin oder her, für die Kieler wird es in erster Linie darauf ankommen, die Negativerlebnisse aus den vergangenen beiden Spielen auszublenden. Schließlich vergab der KSV zwei Matchbälle und bugsierten sich somit selbst in die Relegation. Köln geht hingegen mit dem Erfolgserlebnis aus dem Schalke-Spiel ins Saison-Finale.
Auch wenn die Kölner laut Statistik als Favorit in die Relegation gehen, bleibt zu erwähnen, dass die Kieler in dieser Saison nie drei Pflichtspiele am Stück verloren. Bleibt es bei der Serie, legen die Störche den Grundstein dafür, der 57. Bundesligist der Liga-Historie zu werden.