Union Berlin ist im Kampf um ein möglichst volles Stadion zum Saisonstart zurückgerudert.
Der Bundesligist datierte seinen Antrag auf Austragung einer Veranstaltung mit dem Präventivtest als Hygienemaßnahme neu auf den 25. Oktober. Vorausgegangen waren Gespräche mit dem Bezirk Treptow-Köpenick und dem Berliner Senat.
Test mit 3000 Besucher ohne Hygienevorschriften geplant
Für den 5. September hatten die Eisernen ein Testspiel mit 3000 Besuchern ohne Abstands- und Maskenpflicht geplant. Der Einlass wäre nur mit einem negativen Ergebnis eines vorherigen Corona-Tests und einem personalisierten Ticket erfolgt. Dieser Testlauf fällt nun aus. Der verwegene Plan der Unioner, möglichst schon zum Saisonstart am 19. September gegen den FC Augsburg in der Alten Försterei vor idealerweise 22.012 Zuschauern ohne die etablierten Hygienemaßnahmen zu spielen, ist damit endgültig gescheitert.
"Unsere Leitidee und unsere Prozesslinie sind auf großes Interesse gestoßen und von vielen als ergänzende Maßnahme für heute noch nicht wieder durchführbare Veranstaltungen begrüßt worden", wird Union-Präsident Dirk Zingler in einer Pressemitteilung zitiert. Eine neue Hygieneregel in das bis zum 24. Oktober gültige Infektionsschutzgesetz des Landes Berlin zuzulassen, benötige jedoch Sorgfalt und Zeit. "Wir werden die Behörden in den nächsten Wochen unterstützen und alles daransetzen, dem Senat zu ermöglichen, den Präventivtest in den Katalog der Hygienemaßnahmen ab dem 25. Oktober aufzunehmen", so Zingler.
Union will "nur freie Testkapazitäten" nutzen
Der Union-Boss, der in der Vorwoche noch die vielen freien Testkapazitäten als Argument ins Feld geführt hatte, ruderte auch diesbezüglich zurück. "Die Testungen in der Bevölkerung wurden in den letzten Tagen um fast 300.000 pro Woche erweitert und die Labore und Gesundheitsämter sind an ihre derzeitigen Kapazitätsgrenzen gekommen", sagte Zingler. Man habe immer betont, "nur freie Testkapazitäten" nutzen zu wollen.
Die eigenen Pläne für eine möglichst baldige Öffnung der Stadiontore für möglichst viele Fans will Union fortführen. "Es ist für uns selbstverständlich, nicht tatenlos abzuwarten, sondern aktiv dazu beizutragen, das gesellschaftliche Leben auch im Bereich Veranstaltungen ohne Abstand wieder zu ermöglichen", sagte Zingler.